Du wirfst interessante Fragen auf, die sich warhscheinlich viele von uns stellen. Leider finde ich es sehr schwer Antworten zu finden, die nicht bloße Spekulationen sind. Man muss eine Menge Annahmen treffen, die aber zu großen Teilen nicht fundiert und belastbar sind. Ich versuche mich mal daran, mal sehen ob sich so ein spekulativer Austausch Mehrwert bringt. Was ich schildere ist nur mein Laien-Eindruck - ich freue mich über Richtigstellungen und andere Perspektiven.
1. Frage: Ist es Leonardos Strategie HENSOLDT zu schlucken.
Davon hängt alls Folgende ab. Wahrscheinlich wollen sie das prinzipiell - HENSOLDT ist eine Perle mit guten Zahlen.
2. Frage: Unter welchen Umständen kommt für den Bund ein Verkauf der HENSOLDT-Anteile an Italien in Betracht?
Hier kann ich mir schon vorstellen, dass schlechte Politiker HENSOLDT als Verhandlungschip benutzen um Italien bei irgendeinem tagespolitischen Thema zu Wohlverhalten zu bewegen. Das wird auch davon abhängen, welche Parteien welche Ressorts besetzen werden und ob sich erneut eine Reihe von Ministern herausstellen wird. Das ist eine Unsicherheit, die wir hier nicht wegdiskutieren können. Ein Direktverkauf der Anteile ist möglich, das war ja auch beim Verkauf von KKR an den Bund so.
3. Frage: Für ein Delisting ist ein Vorstandsbeschluss notwendig. Vor einem Delisting muss es ein Abfindungsangebot an alle Aktionäre geben. Wenn wir annehmen, dass Leonardo mehr als 50% der Anteile halten muss, um zu so einem Beschluss zu kommen, können wir uns fragen: Kann Leonardo das finanziell stemmen?
Auch das ist schwer zu sagen. Das kann ich ehrlich gesagt nicht zuverlässig beurteilen.
4. Frage: Was ist Leonardos Strategie?
Ich kann mir vorstellen, dass Leonardo schnell 30% der Anteile erwerben möchte und dann allen Investoren ein Übernahmeangebot machen wird, dass kaum über das Minimalgebot hinausgehen wird (Durchschnitt der letzten 3 oder 6 Monate - bin mir unsicher). Auch darum, weil sie den Eindruck haben, zuviel für den Anteile von KKR bezahlt zu haben. Sie spekulieren dann wahrscheinlich darauf, ihren Anteil möglichst günstig zu vergrößern. Aber wer als Investor so ein schlechtes Angebot annimmt, ist selbst Schuld - ich hoffe, dass da keiner mitspielt.
5. Frage: Werden alle anderen Player ruhig daneben sitzen und dem Ganzen zusehen?
Auch das kann ich nicht beurteilen. Ich bin mir recht sicher, dass HENSOLDT nicht den Wunsch hat sich von einem Kaliber wie Leonardo schlucken zu lassen. Wenn es nach mir geht, findet HENSOLDT einen guten Partner für eine Fusion - dann sind sie zu groß um geschluckt zu werden und ggf. gewinnen alle Beteiligten. Das habe ich aber auch noch nicht ganz zu Ende gedacht.
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