Habt ihr euch mal mit der Lage im Nahen Osten zur damaligen Zeit beschäftigt???
Dann dürftet ihr eigentlich Wissen warum die Amis an der Kuweitischen Grenze angehalten haben und nur den Status vor der Invasion Kuweits wiederhergestellt haben.
1991 befanden sich nämlich der Iran und Irak nach ihrem 8 jährigen Krieg (1980 bis 1988) immer noch formell im Kriegszustand. Es galt zu diesem Zeitpunkt nur ein beidseitig akzeptierter Waffenstillstand (ist m.E. auch heute noch so). Ein Sturz Saddam Husseins durch die USA (egal in welcher Form) hätte zu einem Machtvakuum im Irak geführt. Es gab massive Befürchtungen in der westlichen Hemisphäre, das der Iran, zu dem sämtliche politischen Kontakte eingefroren waren die Gunst der Stunde ergreift und nach Wegfall von Hussein als politischem und militärischem Gegengewicht eine Militärinvasion startet um sein Staatsgebiet zu Lasten der irakischen Bevölkerung auzudehnen, wobei die Ayatollas ihr Haupteigenmerk auf die südlichen, ölreichen Regionen rund um Basra gelegt hatten.
Die Beseitigung Husseins hätte nämlich zu einer Kettenreaktion am persischen Golf geführt. Wenn die Amerikaner nämlich weiter nach Bagdad maschiert wären um das "irakische Volk" vom "Bösen" zu befreien, hätten die Amerikaner nämlich anschliessend die besetzten Gebiete von den Iranern befreien müssen.
Parallel dazu wäre es im Norden zu einem Volksaufstand der Kurden und der Bildung eines Staates Kurdistan gekommen. Dies hätte wiederum zu Spannungen zwischen dem neu enstandenen Staat und der Türkei geführt, da die in der Türkei lebenden Kurden sich dem Staat hätten anschlissen wollen und die PKK im Grenzgebiet wohl einen unerbittlichen Guerillakrieg um die Erweiterung Kurdistans zu Lasten türkischem Staatsgebietes geführt hätte.
Unter Abwägung all dieser Entwicklungen war seinerzeit die Entscheidung Hussein im Amt zu lassen das "kleinste Übel" des Golfkrieges.
Immo
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