Pfleiderer-Wandelanleihe wertlos?

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neuester Beitrag: 05.12.23 02:55
eröffnet am: 08.09.12 22:13 von: orpheus27 Anzahl Beiträge: 15
neuester Beitrag: 05.12.23 02:55 von: siniker435 Leser gesamt: 14465
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08.09.12 22:13
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492 Postings, 4480 Tage orpheus27Pfleiderer-Wandelanleihe wertlos?

Wenn das Düsseldorfer Amtsgericht am 12. September den Insolvenzplan der "Atlantik"-Fondsgesellschaft definitiv annimmt, ist die Pfleiderer-Wandelanleihe wertlos.
Nach diesem Plan sollen die Inhaber dieser Anleihe nämlich völlig leer ausgehen:

http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/...tem-investor/70077558.html

Der "unbekannte Investor" übernimmt Pfleiderer - ohne Altaktionäre und frei von den Schulden der Wandelanleihe. Ein unglaublicher Vorgang! Möglich geworden erst durch die jüngst erfolgte Abänderung des deutschen Insolvenzrechts.

Im Rahmen des Sanierungsplans vor der Insolvenz ist den Inhabern der Wandelanleihe eine - wenn auch bescheidene - Beteiligung zugesprochen worden. Selbst die Altakionäre wurden (wenn auch in noch geringerem Maße) berücksichtigt. Vielen Aktionären und (nachrangigen) Gläubigern war dies zu wenig. Nun sollen sie aber gar nichts mehr erhalten.

Ich schätze, dass diese Übernahme durch die "Atlantik" eines der besten Geschäfte des Jahres 2012 in Deutschland wird - für die Teilhaber der "Atlantik".

Für die Prüfung des über 1.000 Seiten langen Insolvenzplans stand nur sehr wenig Zeit zur Verfügung (drei Wochen). Ob es gelingt, bis kommenden Mittwoch handfeste Einwände zu sammeln oder gar einen Alternativplan vorzulegen, ist fraglich.

Dieser Vorfall wird in die Geschichte des deutschen Kapitalmarktswesens eingehen!  

10.09.12 19:55
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492 Postings, 4480 Tage orpheus27Völlige Enteignung

Hier noch ein Link zu Bondboard:

http://forum.baadermarkets.de/...9f829b09c29227&t=361&page=12

Dort weiß man schon länger, dass eine völlige Enteignung der Hybrid-Anleihe-Halter geplant ist.

Unglaublich so etwas - und das geschieht in Deutschland!  

10.09.12 20:12

492 Postings, 4480 Tage orpheus27Strafrechtliche Schritte gegen Enteigner?

Anlegerschützer kritisieren Pfleiderers Insolvenzplan

Der Insolvenzplan des Oberpfälzer Holzverarbeiters Pfleiderer stößt bei Anlegerschützern auf heftige Kritik. "Dass die Aktionäre trotz der positiven Entwicklung aus der Gesellschaft gedrängt werden sollen, ist schlicht ein Skandal", sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Marc Tüngler, am Montag in Düsseldorf. Für die Anlegerschützer stelle sich die Frage, ob es sich hierbei nicht um einen von langer Hand vorbereiteten Plan handele. "Wir prüfen aktuell alle Optionen. Darunter sind durchaus auch strafrechtliche Schritte." Hintergrund ist der Plan, das Kapital der Pfleiderer AG auf Null herabzusetzen. Damit würden die bisherigen Aktionäre leer ausgehen - ihre Wertpapiere wären wertlos.

Pfleiderer hatte sich mit der Expansion nach Nordamerika verhoben und rund eine Milliarde Euro Schulden angehäuft. Ende März beantragte die Holdinggesellschaft Pfleiderer AG Insolvenz./jan/DP/he

ISIN DE0006764749

AXC0199 2012-09-10/16:45

© 2012 dpa-AFX


Diese strafrechtlichen Schritte könnten gegebenenfalls - mehr noch als von den Aktionären - von den Inhabern der Hybridanleihe angedacht werden.  

13.09.12 11:31
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492 Postings, 4480 Tage orpheus27DSW wird sich der Sache annehmen

Ein Bekannter von mir hat gerade bei der DSW angerufen und dort erfahren, dass sich diese Schutzvereinigung der Pfleiderer-Problematik annehmen wird. Wer den Totalverlust bei Pfleiderer nicht hinnehmen will, kann sich also an die Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz wenden:

http://www.dsw-info.de/

Ich möchte keine Werbung betreiben, aber wenn die Pfleiderer-Aktionäre (und Halter der Hybridanleihe) etwas erreichen wollen, werden sie sich zusammenschließen müssen. Für mich werden die Vorfälle um Pfleiderer ein Grund für einen Beitritt zur DSW sein.  (Auch von der SDK habe ich im Übrigen einen ganz hervorragenden Eindruck).  

14.09.12 19:02
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492 Postings, 4480 Tage orpheus27Wo sind die Mittel aus der Hybrid-Anleihe?

Die Pfleiderer AG, Herr Ziems und der Insolvenzverwalter sollten ein paar Fragen beantworten, die die Inhaber der Hybridanleihe sehr interessieren würden:

1. Haben sich die 275 Millionen Euro, die 2007 mit der Hybrid-Anleihe aufgenommen worden sind, innerhalb von weniger als fünf Jahren gänzlich in Luft aufgelöst? Das kann doch nicht sein.

2. Die Pfleiderer AG hat die Hybrid-Anleihe auf ihrer Homepage (Investor Relations) als "nachrangig besichert" ausgegeben und damit die Investoren im Glauben gelassen, auf diese Sicherheiten vertrauen zu können:

http://www.pfleiderer.de/de/news/press-release-319.html

Was ist nun mit diesen Sicherheiten geschehen?

3. Laut Informationen auf ihrer Homepage hat die Pfleiderer AG die Mittel aus der Hybridanleihe für den Erwerb der Pergo AB (Schweden) verwendet. Dieses Unternehmen existiert nach wie vor fort und ist werthaltig. Die Erwerber der Hybrid-Anleihe haben auf diesen Substanzwert vertraut.

Es ist ganz klar, dass die Investoren sich hier nicht einfach enteignen lassen können. Vielleicht sollte an eine Sammelklage gedacht werden?  

18.11.12 19:49

492 Postings, 4480 Tage orpheus27Pergo verkauft - wo ist das Geld?

Pergo wurde im Jahr 2007 für 300 Millionen Euro verkauft. Zur Finanzierung wurde die hier gegenständliche Hybridanleihe von 275 Millionen Euro aufgenommen. Nun wurde Pergo für 116 Millionen Euro verkauft. Ein Verlust, kein Zweifel. Für die Inhaber der Wandelschuldverschreibung müsste aber dennoch eine schöne Abfindung übrig bleiben.  

18.11.12 20:10

492 Postings, 4480 Tage orpheus27Korrektur

Muss natürlich in der ersten Zeile heißen: "Pergo wurde im Jahr 2007 von Pfleiderer für 300 Millionen Euro gekauft".  

01.12.12 18:28
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492 Postings, 4480 Tage orpheus27Delisting von Pfleiderer

Der Insolvenzplan für Pfleiderer ist nun definitiv angenommen, der Handel mit Pfleiderer-Aktien wurde eingestellt. Die gesamte Vermögensmasse von Pfleiderer ist auf Atlantik übergegangen. Vor wenigen Wochen wurde Pergo verkauft. Die dafür erlösten 116 Millionen sind damit wohl an Atlantik geflossen. Der Ankauf von Pergo wurde aber mit den Mitteln der Hybridanleihe finanziert:

http://www.pfleiderer.de/de/news/press-release-319.html

Weshalb wurde dieser Kredit nicht hinreichend besichert? Oder ist die Gläubiger-Rangordnung nachträglich geändert worden? Wie hoch waren die Beraterhonorare, die von Pfleiderer bezahlt wurden, nachdem finanzielle Probleme auftraten? An wen wurden diese bezahlt? Standen die Empfänger dieser Zahlungen in Verbindung mit den vorrangig besicherten Gläubigern?

Alles Fragen, die einer Klärung bedürften.

Die Halter der Hybrid-Anleihe sollen sich rein formalrechtlich an die niederländische Pfleiderer Finance B.V. halten, da diese die Anleihe von 275.000.000 Euro aufgenommen hat. Die Mittel sind nachträglich aber an die deutsche Konzernmutter geflossen. Jetzt kann doch nicht so getan werden, als hätten die beiden Unternehmen nichts miteinander zu tun.  

04.12.12 09:18

492 Postings, 4480 Tage orpheus27Pfleiderer-Fall ist aufzuarbeiten!

Der Pfleiderer-Fall muss unbedingt umfassend aufgearbeitet werden! Angeblich sind allein letztes Jahr 70 Millionen Euro (!) Beraterhonorare ausbezahlt werden. Das kann kein mittelständisches deutsches Unternehmen verkraften! Die Insolvenz war damit unvermeidbar. Aber gibt es hier keine Aufsichtsbehörde? Mit 70 Millionen Euro hätten die Halter der Hybrid-Anleihe zu über einem Viertel (!) abgefunden werden können, also mit 25% des Nominalwertes (!). Zählt man dazu noch die Beraterhonorare der Vorjahre dazu, käme man auf schwindelerregende Beträge.  

03.01.13 18:45

492 Postings, 4480 Tage orpheus27Interessanter Artikel in Anlegerland13

Für jeden, der in Pfleiderer investiert ist, ist der Artikel im neuen Heft "Anlegerland13" (ein Sonderheft von AnlegerPlus) ein Muss!
S. 94, "Pfleiderer und die Lehren für den Privaten Investor".
Darin wird in klaren Worten aufgezeigt, welches Spiel um Pfleiderer getrieben worden ist. Der Artikel spricht von Anlegerschädigung und erklärt, wie das am 1.3.2012 in Kraft getretene Gesetz zur Erleichterung der Sanierung von Unternehmen "ESUG" gezielt gegen Aktionäre und Halter der Hybridanleihe eingesetzt worden ist.

Zwei Lehren sind aus dieser Geschichte zu ziehen:

1. Der Pfleiderer-Fall muss im Detail aufgearbeitet werden.
2. Das ESUG hat seine Schwachstellen klar unter Beweis gestellt. Es muss unverzüglich reformiert werden.

Der Artikel ist Teil des "Schwarzbuchs Börse" der SdK. Ich nehme an, dass der SdK diesen Beitrag auch Nichtmitgliedern zur Verfügung stellt.  

05.01.13 10:08

585 Postings, 5557 Tage mbu01Wo zum Teufel sind ...

... die Pfleiderer-Aktie und der "Pfleiderer-News" -Thread seit gestern hin?

In der Suchfunktion von Ariva finde ich unter Pfleiderer nur noch diese Wandelanleihe od. was das ist.

Ich suche aber das hier:   http://www.ariva.de/forum/Pfleiderer-News-469968

(P.S.: Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Eintrags funktioniert der Link)

 

05.01.13 21:01
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492 Postings, 4480 Tage orpheus27Pfleiderer AG ist tot!

Schhlage vor, wir setzen die Diskussion rund um Pfleiderer im Rahmen des verbliebenen Forums zur Pfleiderer-Hybridanleihe fort.

Was die AG anbelangt, so hat eines der traurigsten und unfassbarsten Kapitel der deutschen Börsengeschichte einen - zumindest vorläufigen - Abschluss gefunden.
Dieses Ergebnis war vorhersehbar - es ist gezielt geplant worden.
Schade, dass sich die Kleinaktionäre nicht rechtzeitig und nicht wirksam organisiert haben. Dann wäre dies vielleicht nicht geschehen.

Traurig war es auch zu sehen, dass noch eine wilde Pusherei eingesetzt hat, wodurch sich die "Kleinen" wechselseitig die letzten Cents aus der Tasche gezogen haben.

Der DSW hat rechtiche Schritte bis hin zu einer Strafanzeige im Fall Pfleiderer angekündigt (oder sagen wir "potentiell ins Auge gefasst"). Gechehen ist dies, soviel ich weiß, bislang noch nicht.

Der SdK hat aber soeben eine scharfe Analyse veröffentlicht (siehe Anlegerland13). Das ist Pflichtlektüre! Und ich frage mich, ob diese Abhandlung nicht den Gerichten vorgelegt werden sollte.

Die Pfleiderer AG ist tot - Ich wage aber zu behaupten, dass die Pfleiderer-Angelegenheit noch lange nicht vom Tisch ist!  

14.02.13 13:47

492 Postings, 4480 Tage orpheus27Bericht des Insolvenzverwalters

Der Bericht des niederländischen Insolvenzverwalter liegt nun vor. Es geht wohl, wie befürchtet, in Richtung völlige Enteignung:

http://www.bogaertsengroenen.nl/nl/zoeken/

In die Suchmaske "Pfleiderer" eingeben, dann kommen Sie zum Bericht.

Einer der größten Skandale in der jüngeren deutschen Börsengeschichte findet damit seinen Abschluss.

Dennoch wäre zu überlegen, ob das einfach alles hingenommen werden soll. In erster Linie wäre das Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung (ESUG) dringend abzuändern. Diese "weitere Erleichterung" geschah auf dem Rücken der Aktionäre und der Halter nachrangiger Anleihen. Meines Erachtens ist dieses Gesetz schon deshalb verfassungswidrig, da es ein Bezugsrecht der Altaktionäre (und der enteigneten Halter von Anleihen) ausschließt (bzw. den Auisschluss erlaubt).. Dieser Ausschluss ist absolut unnötig  und stellt einen schwerwiegenden Eingriff in das Eigentumsrecht dar.

Darüber hinaus wäre der ganze Pfleiderer-Sachverhalt aufzuarbeiten. Solche Verfahrensweisen dürfen in Deutschland nicht einreißen. An keinem Finanzplatz der Welt ist mir bislang so etwas passiert. Der Bericht des Insolvenzverwalters enthält einige wichtige Daten; Ich sehe die Lsge aber nicht so aussichtslos, was weitere rechtliche Schritte anbelangt. Es geht hier schließlich um Millionenwerte und um eine - wie Marc Düngle vom DSW treffend formuliert hat - "kalte Enteignung".

Das Hauptproblem dürfte darin bestehen, die vielen Aktionäre und Gläubiger zusammenzubringen. Das wäre eine Aufgabe für die Anlegerschützer.  

26.11.13 21:03

492 Postings, 4480 Tage orpheus27Es tut sich wieder was bei Pfleiderer...

Angeblich sind Schadenersatzklagen geplant. Allerdings droht zum Jahresende 2013 die Verjährung. Vielleicht weiß man beim DSW Näheres....

Wer handeln will, muss hier rasch handeln...  

05.12.23 02:55

10 Postings, 375 Tage siniker435fgjfjg

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