Zurzeit liegt die dt. Staatsverschuldung bei 62% des BIP, was noch knapp den Maastricht-Regeln entspricht (60% Obergrenze). Das Schulden-Volumen liegt aktuell bei -2,5 Bio. Euro.
Wenn eine Billion Euro für Krieg und Infrastruktur hinzukommen, steigt die Staatsverschuldung auf -3,5 Bio. - was (sofern das BIP nicht mitsteigt*) eine Schuldenquote von rund 88% ergibt. Ab 100% wird es kritisch.
Deshalb haben Frankreich (110% Schuldenquote) und Italien (145% Schuldenquote) auch massiv protestiert. Deutschland war bislang der "Schuldenanker" der EU. Mit Merz' "Bazooka" könnte dieser Status verlorengehen. Wenn D. als letzter verbleibender Stabilitätsanker für den Euro wegbricht, dann ist der Euro sogar in seiner Substanz gefährdet.
* Wenn neue Staatsverschuldung intelligent investiert wird (großes WENN bei Planwirtschaft), d.h. in später Cash-Flow erzeugende Projekte, dann kann das BIP im Prinzip mit der Verschuldung "mitsteigen", so dass sich die Schuldenquote per saldo gar nicht verändert.
Das könnten z. B. Investition in neue Technologien (KI oder Biotechnologie) sein oder auch nur in die Bahn, die dadurch mehr Kunden anzieht. Höhere Mütterente und 7% Mwst für die Gastro (CSU-Wünsche) sind KEINE Investitionen, sondern Konsumausgaben. Auch Aufrüstung für Krieg ist im Prinzip verbranntes Geld, weil die Panzer und Granaten zwar produziert werden müssen (schafft vorübergehend Arbeitsplätze), aber danach liegen sie rum und verrosten (kein Cash-Flow). Weil allein 500 Mrd. Euro für unproduktive Aufrüstung vorgesehen sind, kann man realistisch von einem Anstieg der dt. Schuldenquote auf 80% ausgehen. Der Chart des Bundfutures in meinem letzten Post spricht Bände.
|