09.02.2010 08:13
ROUNDUP: UBS zurück in der Gewinnzone - Milliardengewinn im Schlussquartal
Das laufende Sparprogramm und eine Steuergutschrift haben die Schweizer Großbank UBS im Schlussquartal in die Gewinnzone zurückgebracht. Zwar zogen die UBS-Kunden erneut Milliarden von ihren UBS-Konten ab. Bankchef Oswald Grübel zeigte sich aber zuversichtlich, das Vertrauen seiner Kunden zurückzugewinnen. "Wir erwarten, dass mit der Rückkehr zur Profitabilität auch das Kundenvertrauen und unsere Reputation wieder steigen", sagte er laut Mitteilung am Dienstag in Zürich. Vorbörslich sank der UBS-Kurs in einem schwächer erwarteten Gesamtmarkt um rund ein Prozent.
Zwar kam die Schweizer Bank auf das Gesamtjahr gesehen nicht aus den roten Zahlen und schrieb 2,7 Milliarden Schweizer Franken (1,8 Mrd Euro) Verlust. Im Schlussquartal verbuchte die UBS unterm Strich aber einen Gewinn von 1,2 Milliarden Franken. Dabei half eine Steuergutschrift von rund einer halben Milliarde Franken. Auch vor Steuern blieben alle Sparten dank der niedrigeren Personalkosten profitabel. Insgesamt sparte die UBS 2009 wie geplant rund 20 Milliarden Franken ein. Das Institut hatte im vergangenen Jahr rund ein Sechstel ihrer Arbeitsplätze abgebaut und beschäftigte Ende 2009 nur noch 65.233 Mitarbeiter. Im vierten Quartal legten die UBS außerdem weniger für Bonuszahlungen zurück als im Vorjahr.
MITTELABFLUSS STÄRKER ALS ERWARTET
Die Bank gehört zu den größten Verlierern der Finanzkrise, der Steuerstreit mit den USA sorgte für zusätzliche Verunsicherung bei den Kunden, die in den vergangenen Monaten Milliarden von ihren UBS-Konten abzogen. UBS-Chef Grübel will den Mittelabfluss zwar stoppen, rechnet aber nicht damit, dass sich das kurzfristig ändern wird. Im vierten Quartal lag der Nettoneugeldabfluss bei 56,2 Milliarden Franken, das war deutlich mehr als von Analysten erwartet. Dabei spürte das Institut nach eigenen Angaben auch die Folgen einer italienischen Steueramnestie, die Kunden veranlasste, ihr Geld woanders anzulegen.
Im Investmentbanking profitierte die UBS unterdessen von niedrigeren Wertberichtigungen als in den Vormonaten. So sanken die Abschreibungen auf Kreditrisiken von 243 Millionen Franken auf 70 Millionen Franken. Insgesamt reduzierte die Bank ihre risikogewichteten Aktiva im Laufe des vierten Quartals um zwei Prozent. Die BIZ-Kernkapitalquote (Tier 1) lag zum Jahreswechsel bei 15,4 Prozent (Vorjahr: 11,0 Prozent).
RISIKEN WEITER REDUZIEREN
Für das kommende Jahr erwartet UBS-Chef Grübel, dass sich die Entwicklung der Investmentbank noch verbessert, da die Risiken weiter reduziert werden sollen. Im Januar habe das Geschäft mit Wertpapieren und Devisen von einer hohen Kundenaktivität profitiert. Die Bank könne aber noch nicht sagen, wie lange dieses attraktive Handelsumfeld anhalte./gr/stw/tw
ISIN CH0024899483
AXC0026 2010-02-09/08:13
© 2010 dpa-AFX
-----------
Gruss
C H R I S