hier etwas fundamentales:
Ich sehe großes Potenzial für die Aktie von Amazon! Grund: Amazon wird meiner Einschätzung danach erfolgreich sein, das digitale Geschäftsmodell von Apple zu kopieren und dadurch die Gewinnmarge von 0,6% bis in den zweistelligen Bereich steigern. Es steht also, wenn mein Szenario richtig ist, eine regelrechte Explosion der Unternehmensgewinne bevor!
Der schillernde Unternehmensgründer von Amazon, Jeff Bezos, hatte in der Vergangenheit sämtliche freien Cashflows sofort wieder in die Firma investiert. Amazon hat in den letzten 9 Jahren zwar immer am Jahresende Gewinne geschrieben. Die Gewinnmargen waren nie besonders hoch. Umso beeindruckender war dafür das Umsatzwachstum von Amazon. Ich liste diese Zahlenreihe auf:
Umsatz 2002: 3,93 Mrd. USD Umsatz 2003: 5,26 Mrd. USD Umsatz 2004: 6,92 Mrd. USD Umsatz 2005: 8,49 Mrd. USD Umsatz 2006: 10,71 Mrd. USD Umsatz 2007: 14,84 Mrd. USD Umsatz 2008: 19,17 Mrd. USD Umsatz 2009: 24,51 Mrd. USD Umsatz 2010: 34,20 Mrd. USD Umsatz 2011: 48,08 Mrd. USD
Die Wachstumsstrategie von Jeff Bezos ging damit auf ganzer Linie auf. Dass mit der Hauptumsatzquelle, den welweiten Online-Shops, keine hohen Margen zu verdienen waren, liegt in der Natur der Sache. Der nächste Konkurrent war immer nur einen Mausklick entfernt und so muss Amazon stets mit sehr hohen Rabatten und Kampfpreisen operieren.
Eine neue Zeitrechnung beginnt: Der Verkauf digitaler Güter könnte die Gewinnmarge explodieren lassen!
Die Erweiterung der Einkaufsplattform, um ein rein digitales Geschäftsmodell, ermöglicht ganz andere Gewinnmargen. Bei digitalen Gütern wie Apps, Musik oder eBooks spielen Herstellungs- und Lagerkosten keine Rolle mehr. Entscheidend ist ausschließlich wer über die digitale Infrastruktur verfügt. Die digitale Infrastruktur sind im Falle von Apple iPhone, iPad und der iTunes App-Store.
Vor etwa einem Jahr ging der Kindle Fire von Amazon an den Start. Letzte Woche berichtete der Online-Händler, dass dieses Modell nun restlos ausverkauft sei. Diesen Donnerstag wird Amazon vermutlich die nächste Generation seines Tablet-Computers vorstellen. Der Marktanteil von Amazon im Tablet-Markt liegt in den USA derzeit bei über 20%.
Amazon fährt eine zweigleisige Strategie, um ein digitales Geschäftsmodell auf die Beine zu stellen. Mobile Endgeräte zu den günstigsten Preisen auf den Markt zu bringen, ist ein Pfeiler der Strategie. Der andere Pfeiler der Strategie ist die Etablierung einer eigenen Software-Plattform, dem Amazon App Store.
Dieser App Store läuft auf allen Android-Geräten und damit zum Beispiel auch auf den Spitzenmodellen von Samsung. Es gibt zwei entscheidende Argumente warum ich glaube, dass Amazon mit dem eigenen App-Store einen nennenswerten Marktanteil erzielen wird. Argument 1: Der Amazon App Store verwendet das etablierte Amazon Bezahlsystem, das Millionen von Käufern schon regelmäßig beim Online-Shopping auf Amazon verwendet haben. Über die täglich millionenfach besuchte Amazon-Plattform kann der App-Store perfekt vermarktet werden. Argument 2: Es gibt täglich günstige Sonderaktionen für Apps, die nur über den Amazon App Store zu haben sind.
Ich gehe also davon aus, dass es Amazon gelingt wird, erstens mit den eigenen Tablet-Computern und zweitens mit dem eigenen App-Store, der auf Android-Geräten läuft, einen nennenswerten Marktaneil zu erobern. Die Gewinnmarge bei diesem digitalen Geschäftsmodell dürfte deutlich höher sein als beim klassischen Online-Shop-Geschäftsmodell. Amazon könnte daher in zwei bis vier Jahren vor einer Vervielfachung der Unternehmensgewinne stehen. 2013 müssten die ersten positiven Gewinneffekte bereits zu sehen sein.
Die Amazon-Aktie ist nicht so teuer, wie das KGV13e von aktuell etwa 107 impliziert. Warum? Weil das KGV bei einer so niedrigen Nettomarge von aktuell nur 0,6% keine aussagekräftige Indikation für die Bewertung ist. Der faire Wert einer Aktie ist der Gegenwartswert alle zukünftigen Cashflows. Das KGV-Kriterium wäre anwendbar, wenn das Geschäftsmodell die steady state Margen erreicht hat. Apple arbeitet derzeit mit einer Nettogewinnmarge von 26%. Diese wird Amazon zwar kaum erreichen, aber: Ich halte für Amazon allerdings eine Nettogewinnmarge von 10% für möglich. Wenn die Marktanteile erst einmal gewonnen sind und Millionen von Konsumeten digitale Produkte wie Apple, Filme oder Musik über den Amazon App Store einkaufen, dann wird die Margen deutlich nach oben anziehen.
(Quelle ist mastertraders.de)
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