Markt für wiederaufbereitete Lasercartriges schrumpft
Ich rechne mit Dividendenkürzungen. Die Prognosen wurden ja deutlich verfehlt. Hinzu kommt, dass wir hier einen sehr reifen Markt haben. Das heißt Stagnation bzw. deutlich rückläufige Umsätze. Zum einen weil aufgrund der cloudbasierten Managementsystemen einfach weniger gedruckt wird, zum anderen weil Unternehmen wie Turbon Marktanteile wieder verlieren, da Orginalhersteller von Lasercatriges es zu verhindern wissen, dass die Endkunden wiederaufbereitetet Lasercartriges kaufen, indem sie die Kunden besser an sich binden. Der Markt von Turbon ist ausgereift, insoweit ist hier kein Wachstum mehr zu erwarten. Turbon sagt dies selbst und spricht von schwieriger Marktlage. Weitere Prognosesenkungen sind nicht auszuschließen für 2016. Für die Zukunft sind rückläufige Gewinne wahrscheinlich. Das erste Halbjahr war noch ganz passabel, da Turbon das rückläufige Wachstum durch Kosteneinsparungen ausgleicht. Nur der Spielraum für Kostensenkungen in einem rückläufigen Markt ist nun ausgereizt. Da der Markt hart umkämpft ist und weiter rückläufig ist sollten auch die Gewinne bei Turbon stetig zurückgehen. Insoweit kann Turbon es sich nicht leisten weiterhin hohe Dividenden zu bezahlen. Bereits bei der letzten Dividendenzahlung ist ein Teil im Grunde auf Kredit bezahlt worden. Schließlich muss Turbon auch investieren und hatte so viel für Dividenden gar nicht übrig. Man wurde bis dato nur dem Markt gerecht eine Dividendenaktie zu sein. Turbon hat im Bereich Lasercartrige ja zugekauft um rückläufigen Umsätzen entgegenzuwirken. Man kauft Konkurrenz um das Umsatzniveau nicht zu sehr absinken zu lassen. Weitere Strategie ist es in Unternehmen im Sevicebreich zu investieren, da das eigentliche Kerngeschäft peu a peu stark rückläufig ist. Hier wollte man ja in 2016 zwei Unternehmen hinzukaufen, was bisher trotz Ankündigung nicht gelungen ist. Da man die Prognosen verfehlt hat fehlen hierfür natürlich auch geldliche Mittel. Die hätte man wieder wen man bei der Dividende einspart. Die Zeiten werden härter, da ist es nicht zu vertreten seinen Überlebensspeck in Form von Dividenden rauszuhauen und dann später Kapitalerhöhungen machen zu müssen. Man braucht das Kapital dringender zur Neuausrichtung. Das Problem ist, dass Turbon vom Markt als Dividendenaktie wahrgenommen wird. Diese Zeiten sollten vorbei sein bzw. die Dividenden sollten stetig sinken. Ein Wachstumsunternehmen ist Turbon auch nicht mehr, da die Umsätze rückläufig sind. Aufgrund der Managementsysteme in der Cloud wo man keine Kopien mehr zum Ausdrucken braucht ist eh davon auszugehen, dass immer weniger gedruckt wird. Deshalb versucht Turbon ja auch neben ihrem Kernbereich Lasercartiges Alternativgeschäftsbereiche aufzubauen. Deshalb kann es die dafür benötigten Mittel nicht stetig mit Dividenden verpulvern.
Ich gehe davon aus, dass sich im zweiten Halbjahr die rückläufigen Umsätze fortsetzen. Insbesondere in den USA hat man umsatzmäßig deutlich geschwächelt. Eventuell gibt es aber positive Währungseffekte wegen schwächelndem Euro. Nur was langfristiges verlässliches ist dies auch nicht. Im ersten Halbjahr hatten wir noch sonstige Einmalertrge, die im zweiten Halbjahr so nicht mehr anfallen.
Aus meiner Sicht müssen sich Turbonaktionäre warm anziehen. Weniger Dividenden und weniger Wachstum in einem hart umkämpften markt. Der Markt von Turbon ist eben ausgereift, Wachstum ist nur noch über Verdrängung der Konkurrenz möglich, da der Gesamtmarkt schrumpft.
Ich denke wir werden hier weitere Kursrückgänge sehen. Der Boden mag aktuell erreicht sein. Durch neue news wie bald anstehende 9 Monatszahlen werden dann aber neue Downimpulse gesetzt. Vorrausschauende Aktionäre haben bereits die letzten Wochen verkauft. Weniger vorrausschauende Aktionäre werden sich dann eben nach den kommenden Zahlen verabschieden, wenn sie erkennen, dass Turbon ihre Dividenden stetig reduzieren muss, da sie den Cash für die Neuausrichtung braucht. Aktuell tobt noch ein Verdrängswettbewerb. In dieser Phase sollten die Newslage sich verschlechtern, zumal der Spielraum Kostenreduktion aufgebraucht ist. Auf längere Sicht halte ich deshalb hier auch wieder einstellige Kurse für möglich. Das Argument Dividende für die Aktie sollte nach und nach verblassen.
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