Ich wüsste gerne, wann ist der Kurs unten und dreht. Genauso gerne wüsste ich, wann ist beim Kurs das Top erreicht. Ich kann noch solange in die Glaskugel schauen und werde doch nicht schlauer. Idealerweise gäbe es diese schrecklichen Kursverluste nicht, denn dadurch werde ich nervös und fange an zu zweifeln. Diese Zweifel machen mich fertig, weil ich das gesamte Invest in frage stelle. Das aber führt oftmals zu Kurzschlussreaktionen und ich verkaufe unten. Auf Cyan übertragen bedeutet das für mich: Ist die Geschäftsentwicklung so desaströs? Sind die Produkte nicht zukunftsfähig? Ist das Management so inkompetent? Sind die Kurse dauerhaft berechtigt? Oder gibt es berechtigte Hoffnung auf bessere Kurse? Fragen über Fragen, die ich immer wieder für mich beantworten muss! Aber ich weiß auch, dass die Börse ein Haifischbecken ist und niemand daran ein Interesse hat, mir einen Gefallen zu tun. Alle Marktteilnehmer wollen mir ihre Aktien teurer verkaufen und mir selbige wieder billiger abkaufen. Ask und Bid sprechen dafür Bände. Aktien mit hoher Volatilität sind nichts für schwache Nerven, da aus schönen Buchgewinnen auch schnell schreckliche Buchverluste werden. Bei Cyan sitze ich auf schrecklich hohen Verlusten, die teilweise realisiert wurden, aber auch jüngst wieder zu neuen Buchverlusten führten. Ich habe gelernt, damit zu leben, weil 90 % meiner Aktien immer auch in der Lage waren, diese Verluste wieder mehr als auszugleichen. Verluste sind nicht schön, aber die Königsdisziplin besteht darin, dass man es aushält, ohne unten zu verkaufen. Wann ist bei Cyan unten? Ganz einfach, wenn keiner mehr verkauft!
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