Solarindustrie: Deutsche Zulieferer verlagern Produktion nach Asien
Solarzulieferer setzen voll auf Fernost: 45 Prozent der Zulieferer haben in den vergangenen 18 Monaten ihre Fertigung in Asien erweitert, berichtet die Wirtschaftswoche aus einer Branchenumfrage. Ein Viertel der Solarzulieferer baut im Gegenzug die Produktion in Deutschland ab. 22 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nahmen an der Umfrage teil, die von der Wiesbaden Business School im Auftrag der Düsseldorfer Private-Equity-Gesellschaft Ventizz durchgeführt wurde. Solarzulieferer wie die TecDax-Werte Centrotherm Centrotherm Photovoltaics Aktie chartCentrotherm Photovoltaics Aktie nachrichten, Manz Automation Manz Automation Aktie chartManz Automation Aktie nachrichten, Roth & Rau Roth Rau Aktie chartRoth Rau Aktie nachrichten und Singulus Singulus Technologies Aktie chartSingulus Technologies Aktie nachrichten liefern Maschinen für die Produktion von Solarsilizium, Solarzellen und Modulen. „Wenn es unglücklich ausgeht, verliert Deutschland seine überragende Stellung in der Solartechnik an Asien“, sagte Ventizz-Vorstandssprecher Helmut Vorndran dem Magazin. Die nächsten Firmenkäufer könnten asiatische Unternehmen sein, die durch Übernahmen Technologie erwerben wollen, befürchtet Vorndran.
Die Solarzulieferbranche ist durch kleine Unternehmen geprägt, doch das könnte sich bald ändern. Drei Viertel der befragten Insider rechnen damit, dass die Zahl der Anbieter mittelfristig schrumpft. Die Flurbereinigung könnte sogar recht schnell kommen: Fast 60 Prozent der Unternehmen erwarten den Höhepunkt der Konsolidierungswelle innerhalb der kommenden drei Jahre. Die Produktionskapazitäten der Solarzulieferer sind aktuell zu 77 Prozent ausgelastet, die Auslastung liegt damit leicht unter der des Maschinenbaus insgesamt. Bei zwei Dritteln der Solarzulieferer wuchs der Auftragsbestand per Ende März im Vergleich zum Vorjahr, drei Zulieferer berichten von mehr als 50 Prozent Auftragsplus. (WiWo 23/2010)
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