Das Münchner Unternehmen Centrosolar hat einer Schule in Burkina Faso eine Photovoltaikanlage gespendet. Die Solarmodule liefern Strom zur Beleuchtung zweier Klassenzimmer und für eine Lampe außen über der Eingangstür. Burkina Faso in Westafrika gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Die Anlage ist auf dem Flachdach einer Grundschule in Nassoumbou im Norden des Landes installiert, berichtet Centrosolar in einer Pressemitteilung. Das Dorf mit 2.800 Bewohnern habe keinen Zugang zum staatlichen Stromnetz, der nächste Anschluss sei 45 Kilometer entfernt. Die Photovoltaik-Anlage besteht aus drei kristallinen Modulen vom Typ "SM220S/M55", die Centrosolar speziell für netzunabhängige Solaranlagen entwickelt hat. Die 36-zelligen Panele sind 1,33 Meter lang und 0,35 Meter breit. "In Deutschland kommen diese Module primär auf Wochenendhäusern oder Wohnmobilen zum Einsatz. In Entwicklungsländern wie Burkina Faso dienen sie der ländlichen Elektrifizierung", berichtet Frank Heise, Leiter des Bereichs "Stand Alone Systems" bei Centrosolar. Die Module sind nebeneinander in einen Metallrahmen eingelegt, der in einem 20-Grad-Winkel zum Dach steht. Als Diebstahlschutz ist der Rahmen mit dem Dach verschweißt, eine Holzkiste verschließt die Batterien.
Bessere Lernbedingungen durch elektrisches Licht
Jedes Modul hat eine Spitzenleistung von 55 Wp (Watt peak). Bei einer durchschnittlichen Sonneneinstrahlung von 12 Stunden täglich, gleichbleibend das ganze Jahr, erzeuge die Anlage 800 bis 900 Wh/d (Wattstunden pro Tag) Solarstrom, rechnet Centrosolar vor. Dies sei genug, um zwei Klassenräume mit je fünf Energiesparlampen sowie eine Außenlampe mit Strom zu versorgen. Die Schüler könnten nun auch abends Hausaufgaben machen und lernen. Auch die Lehrer würden von der Elektrifizierung profitieren, da sie im elektrischen Licht Schulstunden vorbereiten oder Arbeiten korrigieren könnten, Viele hätten dazu zu Hause keine Möglichkeit oder hätten bisher nach Sonnenuntergang nur im Licht von augenschädlichen Petroleumlampen arbeiten müssen. Solarprojekte in anderen Gegenden des Landes zeigten, dass sich die Abschlussquoten in den Schulen erheblich verbessert hätten, seit es elektrisches Licht durch Solaranlagen gibt, heißt es in der Pressemitteilung.
Beginn einer längeren Zusammenarbeit mit SEWA
Die Elektrifizierung der Schule ist ein Projekt des Vereins Sonnenenergie für Westafrika (SEWA). Der Verein arbeitet mit Zivildienstleistenden aus Deutschland, die im Rahmen des Programms Alternativer Dienst im Ausland (ADA) Solarprojekte durchführen. Die Teilnehmer übernehmen die Planung der Anlage bis hin zur Installation, wobei bei allen Projekten Einheimische mit eingebunden werden, die nach der Installation die Aufsicht der Photovoltaik-Anlage übernehmen sollen. Neben der Modulspende habe SEWA eine finanzielle Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung erhalten. Für Centrosolar ist das Projekt der Anfang einer längeren Zusammenarbeit mit SEWA, erklärt das Unternehmen in der Pressemitteilung. "Nach der Spende für die Schule hat es bereits Folgeprojekte gegeben", so Projektleiter Frank Heise von Centrosolar.
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