http://www.welt.de/vermischtes/kurioses/...e-auf-der-Anklagebank.html Weltweit berühmt wurde Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts der Fall der "mörderischen Mary", einer Elefantenkuh. Mary war ein asiatischer Elefant, fünf Tonnen schwer. Eine der Hauptattraktionen jenes Wanderzirkus, der am 11. September 1916 in Erwin, Tennessee Station gemacht hatte. Mary, von Natur aus ein friedliches Tier, fühlte sich an diesem Morgen erst von Unruhe, dann von Panik überwältigt, weil es nicht ihr Pfleger war, der sie zur Tränke führte. Es war ein Fremder. Eine Hilfskraft, ein Junge, Red Eldridge.
Er arbeitete als Hotelboy am Ort. Mary, orientierungslos, geriet außer sich, und Eldridge strauchelte erst, dann ging er zu Boden. Einer von Marys vier panisch trampelnden Elefantenstampfern zerdrückte ihm den Kopf. Der Sheriff beraumte die Hinrichtung des Elefanten an. Die fand am 13. September, dem Tag nach dem Unfall, statt, vor 3000 sensationshungrigen Zeugen. Es regnete, als man Mary an eine Eisenbahntrasse führte. Ein Ladekran stand dort.
Polizisten legten ihr eine Kette mit zwei Zentimeter starken Stahlgliedern um den Hals. Daran hievte der Kran Mary in die Höhe, sie zappelte mit ihren massigen Gliedern – und dann riss die Kette. Mary fiel und brach sich das Becken. Der zweite Versuch, mit einer verstärkten Kette und einem schwer verwundeten Tier, schlug nicht mehr fehl. Der Todeskampf habe zehn Minuten gedauert, schrieb die "New York Times".
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