Englische Wissenschaftler erklären, sie könnten modernste Tarnkappen-Flugzeuge mit Signalen des Funktelefon-Netzes orten
Die für Radar fast unsichtbaren Tarnkappen-Flugzeuge gelten als der letzte Schrei der Militärtechnik. Doch britische Forscher haben jetzt einen Weg gefunden, die Geister-Flieger sichtbar zu machen.
Sie sind der ganze Stolz des US-Militärs, eines der am besten gehüteten militärischen Geheimnisse und die mit Abstand teuersten Flugzeuge der Welt: so genannte "Stealth"-Flieger, die auf Radarschirmen kaum zu erkennen sind. Spätestens seit diese Tarnkappen-Flugzeuge im Golfkrieg und im Panama-Konflikt erfolgreich waren, ist die "Stealth"-Technologie zu einem der Lieblingskinder der Militärs geworden. Umso spektakulärer ist deshalb eine Nachricht, die vor wenigen Tagen das englische Forschungsinstitut "Roke Manor" über das Internet verbreitete: Die "Stealth"-Flugzeuge könnten mit einer einfachen Methode geortet werden. Und zwar mithilfe des flächendeckenden Mobilfunk-Netzes, melden die Ingenieure. Das wäre höchst peinlich für die Milliarden Mark teuren Geister-Flieger, die ohne Radar-Tarnkappe militärisch wert- weil wehrlos wären: Sie besitzen keine Waffen zur Selbstverteidigung, fliegen nur bei Dunkelheit und vertrauen auf den Schutz ihrer ausgeklügelten Technologie.
Um diese Flugzeuge zu erfassen, nutzten die Forscher von "Roke Manor", das zum Siemens-Konzerns gehört, reflektierte Funksignale des Mobilfunk-Netzes. Nötig seien für diese Messungen eine Reihe mobiler Empfangsanlagen, die gewöhnlichen Fernseh-Antennen gleichen. Die Daten dieser Empfänger werden über Signale eines satellitengesteuerten Navigationssystem (GPS) von einem zentralen Computer miteinander abgeglichen. Dieser könne dann aus den reflektierten Mobilfunk-Wellen Position und Kurs eines Flugobjekts bestimmen. Technisch erscheint dies grundsätzlich möglich, so Professor Dr. Bernhard Liesenkötter, Spezialist für Hochfrequenz-Technik an der Fachhochschule Augsburg. Denn die Tarnkappe der "Stealth"-Flieger funktioniert nicht auf sämtlichen Wellenlängen gleich gut. Gerade bei niedrigen Frequenzen, wie sie im Mobilfunk benutzt werden (15 bis 30 Zentimeter Wellenlänge) habe die Technologie Probleme, denn ihr Schutz sei auf das modernste militärische Radar von extrem hoher Frequenz (zwei bis drei Zentimeter Wellenlänge) abgestimmt. So ergebe sich außerdem der Effekt, dass sich die modernen Geister-Flieger mit ältesten Radarsystemen des Zweiten Weltkriegs aufspüren ließen.
Das von den englischen Forschern von "Roke Manor" beschriebene System nutzt die Tatsache, dass die Erde heute von einem dichten Netz aus Funk- und Fernsehsignalen umgeben ist, gegen welche die "Stealth"-Technik nicht immun ist. Die Wissenschaftler nennen das daraus abgeleitete Ortungsverfahren PCL ("Passive Coherent Location"). Terry Drabant, Präsident des US-Konzerns Lockheed Martin, der die "Stealth"-Flieger mitentwickelt hat, versichert, dass ein "erfolgreich getestetes" firmeneigenes PCL-Verfahren ein "präzises Aufspüren und Verfolgen von Zielen in Echtzeit ermöglicht." Einer der größten Vorteile derartiger Systeme liege darin, dass sie selbst keine eigenen Signale aussendeten und somit nicht zu orten seien. Im Gegensatz zu einer Hand voll Radarstationen, die man mit Luftschlägen ausschalten kann, ließe sich ein Mobilfunk-Netz nur durch ein flächendeckendes Bombardement lahm legen.
Müssen die Geister-Flieger des US-Militärs nun am Boden bleiben? Pentagon-Sprecher Eric Knapp hält die Meldung der englischen Forschungseinrichtung für übertrieben: Knapp versichert, die US-Luftwaffe führe seit langem Tests mit PCL-Systemen durch, ohne dass dabei bessere Ortungs-Ergebnisse herausgekommen seien, als die der mageren Radarechos. Es gebe keine Anzeichen, dass dies bei dem von ",Roke Manor" beschriebenen Verfahren anders sei. In England haben dagegen mehrere Zeitung unter Berufung auf "militärische Quellen" der Royal Air Force die Frage aufgeworfen, ob der Abschuss eines Tarnkappen-Flugzeugs bei den Nato-Luftangriffen im Kosovo möglicherweise auf das Konto dieser Technologie ging. Damals fiel ein von der serbischen Luftabwehr getroffener "Stealth"-Flieger bei Belgrad vom Himmel.
Das wiederum hält Andrew Brookes, Experte für Luftverteidigung beim unabhängigen wissenschaftlichen Forschungsinstitut für strategische Studien (London), für einen Zufallstreffer. Immerhin seien von Hunderten weiterer Missionen die Flugzeuge unbeschädigt zurückgekehrt. Der entscheidende Unterschied sei wohl gewesen, dass der Tarnkappen-Flieger ohne Begleitflugzeuge unterwegs war. Normalerweise werde ein "Stealth"-Flieger von bis zu 15 konventionellen Maschinen geschützt.
Tarnkappen-Bomber "Stealth"-Flugzeuge, unser Foto zeigt einen "F-117A Nighthawk" der amerikanischen Luftwaffe, sind dank ihrer Form und einer Spezial-Beschichtung der Außenhaut für Radar beinahe unsichtbar. Englische Wissenschaftler erklären nun jedoch, sie hätten ein Verfahren entwickelt, das es erlaube, die "Tarnkappen"-Flugzeuge doch zu orten. Die Ingenieure des "Roke Manor"-Instituts benutzen dafür Signale des Handy-Telefonnetzes. FOTO: NP
In Afganistan macht das nichts WEIL DIE KÖNNEN SICH NICHT ZU WEHR SETZEN
ZUM GLÜCK! !!!
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