Senatsausschuss mit Beweisen: Ratingagenturen kriminell
By Wayne Copeland | April 23, 2010
Ein Senatsausschuss, der die Ursachen der Finanzkrise untersucht, publizierte am Donnerstagabend einen Bericht, der Beweise enthält, dass die großen Ratingagenturen im Austausch für die Einvernahme lukrativer Gebühren wissentlich zu hoch bewertete Kreditratings abgegeben hätten in Bezug auf äußerst komplexe Geschäfte, die durch heikle US-Hypotheken unterlegt gewesen seien. Es lägen hinreichend Beweise aus Datenaufzeichnungen vor, die darauf hinwiesen, dass die Ratingagenturen sich haben von der Wall Street “schmieren” lassen, um höhere Bonitätsnoten für Investmentanlagen zu vergeben, die in keiner Weise der zugrunde liegenden Realität hätten standhalten können.
Das Senate Permanent Subcommittee on Investigations wird im Hinblick auf diese Angelegenheit heute eine detaillierte Anhörung ansetzen, in welcher der Vorsitzende des Ausschusses, der demokratische Senator Carl Levin aus Michigan, Aufzeichnungen über versendete E-mails vorlegen wird, in denen Vorstände von sowohl Standard & Poor’s wie auch Moody’s Investors Service eingestehen, dass sie die Integrität ihrer Ratings bewusst unterminiert hätten, um Aufträge seitens der großen Wall Street Unternehmen zu gewinnen. “Sie taten es für die hohen Gebühren, die sie dafür erhielten”, erklärte Levin am Donnerstag gegenüber Journalisten, nachdem er den großen Schlag gegen die Verantwortlichen bekannt gab und ausführte, dass ehemalige und aktuelle Verantwortliche der Ratingagenturen zu diesen Dingen am Freitag auf den heißen Stuhl gesetzt würden. Die entsprechenden Dokumente, die am Freitag öffentlich gemacht werden sollen, bestätigen, was eine Untersuchung seitens McClatchy bereits im Oktober des vergangenen Jahres enthüllte – dass der Druck auf die Führungspersonen der großen Ratingagenturen horrend groß gewesen sei, um Marktanteile zu verteidigen. Die Gebühren, die ihr Verhalten in der Folge einbrachte bedeuteten, dass die Krediteinstufungen bezüglich komplexer Geschäfte verzerrt gewesen seien. Einige dieser Gebühren seien höher als $1,4 Millionen gewesen. Das folgende McClatchy Video gibt darüber Aufschluss:
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"Anleger handeln auf eigene Gefahr".