Hi, mal ein kleiner Abriss meines letzten (und ersten großen Urlaubs). Falls Neid aufkommt gleich eines vorweg: meine Freundin ist Studentin und ich arbeite im öffentlichen Dienst (und dort nicht einmal im höheren). Also nichts mit dicker Kohle und sowas. Leider.
Also, Abflug von FFM nach LAX. Dort das übliche Chaos. Obwohl uns tausend von Leuten irgendwas von einem stundenlangen und menschverachtenden Aufenthalt in irgendeiner Transitzone erzählt haben (ohne Brot und Wasser)hat man uns so lange planlos zu unserem angeblichen Departure-Gate geleitet, dass wir letztendlich am Taxi-Stand angekommen sind. Von wegen riesige Einreise/-Wanderungsbedingung. Alles Propaganda. Nach diesem Urlaub glaube ich manchmal wirklich, dass die Mondlandung nur ein Fake war, denn wie ein Flughafen funktioniert, wissen die m. E. wirklich nicht. Letztendlich musste man froh sein, irgendwie seine Koffer als Handgepäck ins Flugzeug bekommen zu haben. Eine Mitreisende hat uns aber berughigt und gesagt, das Chicago Airport noch schlimmer sei. Na dann....
Also, dann zum Zwischenstopp nach Tonga. Ist das eine Hitze dort. Bewundere die durchtrainierten Arbeiter dort, die noch barfuss auf der heissen Runway stehen können. Morgend um 9 Uhr schon irgenwas bei 30 grad und bestimmt 120% Luftfeutigkeit. Aber die Leute dort, bzw. die Verkäuferinen in der wartehalle des "Flughafens" waren alle sehr sehr freundlich. Ich denke, dass die Einwohner im Königreich Tonga manchmal sogar glücklicher mit ihrem Leben sind als wir hier in der "Zivilisation". Frage mich, was die von so "reichen" Leuten denken, die einfach nur einen Stop auf ihrer Insel machen, um Post und ein paar Urlauber aufzunehmen...
Dann weiter nach Hawaii. Also, ich hatte (damals wo ich noch jung und unschuldig war) einmal davon geträumt, meine Hochzeitsreise nach Hawaii zu machen. Gute Idee, es nicht zu machen. Ich meine den Trip nach Hawaii, geheiratet habe ich bis jetzt trotzdem nicht. So ein unfreundliches und arrogantes Verhalten habe ich noch nicht erlebt. Wenn jemand sagt, dass Deutschland eine "Servicewüste" sei, dann soll er ruhig mal zu den Amis gehen. Empfehlenswert ist ein Mietwagen, der ja nur schlappe 70 USD kostet. Am Tag. Dann aber keinen schönen V8, nein einen Suzuki SJ pseudo-Geländewagen. Wollten mal die Villa von "Magnum" und das Tal der Tempel besichtigen usw. Braucht man jeweils einen ganzen Tag, weil Public Transport dort echt für gesellschaftlcihe Unterschicht eingerichtet wurde. No service no time-table, no nothing. auf die Frage nach einem Busfahrplan wurde uns gesagt: Yes, you can get one at: http://www.thebus.com . Guter Gag. Ich bin der erste, der sich ein UMTS-Handy kauft. Ich könnte meine Enttäuschung hier noch um einige Seiten ausdehnen, doch dann gelte ich auf noch als anti-amerikanisch. Kommen wir nun zu den schönen Seiten von Hawaii. Das ist eindeutig die Natur. Also, das faszinierenste ist die Farbe des Wassers. Jeder der Hawaii nur von Postkarten, TV und sonst woher kennt denkt sich (ich zumindest): das ist alles nachcolouriert, bzw. nicht echt, aber das Wasser ist WIRKLICH so schön blau-grün, wie im Fernsehen bei MAGNUM. Believe me. Wirklich unglaublich. Und der Sand sowas von fein. WOW. Warum man dort natürlich einen Flottenstützpunkt errichten muss, wissen wahrscheinlich nur die Amis. Demenstprechend reagieren auch die Eingeborenen dort auf alles, was "weiss" ist. Die besten Locations am Meer gehören den "Weissen". "Slums" gibt es auf Hawaii (leider) auch, nur wird der normale Toursit sie nur schwer finden, es sei denn er verläuft sich genauso wie wir. Es gab da schon Strassen, wo ich ein schlechtes Gefühl im Magen hatte, obwohl ich auch nicht gerade schwach gebaut bin. Aber solche Flecken gibt es ja überall. War nur etwas geschockt, da mein Traumbild von Hawaii wieder etwas zu bröckeln begann. Die Stories über die Kriminalität in NY kennt jeder, aber Hawaii??
Anyway, als Europäer zählt man dort zum Glück noch zur Minderheit, was nicht heisst, dass man dort noch viel von den Ureinwohnern, und deren Kultur (abgesehen von der Kodak-Hulla-Hulla-Show) findet: 40% amerikanische Touris, die sich Pearl Habour anschauen wollen, 40% japanische Touristen, die sich Pearl Habour anschauen wollen, 10% Touris wie wir, die sich auch Pearl Habour anschauen, da es sonst nicht viel "Kulturelles" gibt. Okay, etwas hart ausgedrückt, aber man sollte wirklich die Zeit am Strand verbringen und nicht "europäisch-zwanghaft" immer nach dem kulturellen Anspruch suchen. Einfach easy-going und relaaaxen. Ausserdem spart dies viiiiiel Geld. Die Preise sind echt der Hit. Ich denke, dass darf ich schon sagen, denn sonst reisen wir viel nach GB bzw. Irland, und wo das GBP steht, brauch ich ja den BMW-Aktionären nicht zu sagen. Aber dass die Ananas, die dort auf Hawaii wächst, 14 DEM kosten soll, verstehe ich nicht. Und das die Burger-Preise in Amerika so billig sein sollen kann ich auch nicht nachvollziehen. Insgesamt deutsche Preise, nur mit USD-Einheit dahinter.
Wie auch immer, bei mir bleiben eher gemischte Gefühle zurück. Den Traum vom "Aussteigen" in Hawaii habe ich zumindest ausgeträumt. Wirklich auf die Dauer unbezahlbar und laaaaaaaaangweilig. Es sei denn man heisst MAGNUM, fährt Ferrari (was auf den Strassen auch nur schlecht geht) und kann sich eine kleine Urlaubswohnung dort leisten, in der man die kalten Winterwochen verbringt. Für Surfer und Wassersportler aber DAS Paradies.
So, ich hoffe, dass ich nicht jetzt zuviel Anti-Werbung geamcht habe für Hawaii, aber nach höchsten!!!! zwei Wochen hat man dort alles gesehen, und die Trauminsel hat etwas von ihrem Charme und Mythos.
Danach ging es dann (glücklicherweise) weiter nach NZ. DAS kann ich ausnahmslos empfehlen!!!
Ach so, noch was zur Rückreise via LAX: das übliche Chaos aber lustig war es dann, als ein ebenfalls hilflos herumirrender Passagier sein Surboard bis zum Check-In Schalter brachte und es als Handgepäck in den Flieger nehmen wollte.
Grüße aus Mainz
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