Schon etwas älter aber sehr interessant
Nebenwerte: Präsentation auf Eigenkapitalforum treibt Kurse
12. März 2010
Am 28. und 29. April 2010 veranstalten die KfW Bankengruppe und die Deutsche Börse AG gemeinsam mit dem Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft Arbeit und Verkehr das Deutsche Eigenkapitalforum Frühjahr 2010 in Dresden. Das Forum richtet sich an innovative Unternehmen in der Early Stage- und Wachstumsphase, die Kapital zur Finanzierung von Forschung und Entwicklung benötigen oder eine weitere Finanzierungsrunde für ihre Expansion planen. Außerdem werden sich High-tech-Unternehmen in der Gründungsphase, insbesondere auch Ausgründungen aus Hochschulen präsentiert. “Das Deutsche Eigenkapitalforum bietet jungen innovativen Technologieunternehmern eine etablierte Plattform, mit aktiven Investoren aus dem deutschsprachigen Raum. Auf dem Frühjahrsforum treffen sich jährlich die wesentlichen aktiven Player des earlystage-Marktes”, sagt Dr. Axel Nawrath, Vorstandsmitglied der KfW Bankengruppe.
Aixtron:
Von 4,70 Euro zu Jahresbeginn auf inzwischen über 20 Euro ist die Aktie des Aachener Spezialmaschinenbauers gestiegen, und wenn alles so eintritt, wie es Firmenchef Paul Hyland heute Vormittag auf dem Eigenkapitalforum an die Wand skizziert hat, dann ist das noch längst nicht das Ende der Rally. Denn man kann es nicht anders sagen: Wenn es eine Firma in Deutschland gibt, die bestens positioniert ist in einem neuen, weltweiten Wachstumsmarkt, dann ist es wahrscheinlich Aixtron. Traditionell stellt das Unternehmen Maschinen für die Halbleiter-Industrie her, damit diese Bauelemente für Signal- und Lichttechnik, Glasfaser-Kommunikationsnetzen, drahtlosen und mobilen Telefonie-Anwendungen und andere Hightech-Bereiche produzieren kann. Lange Zeit ein sehr zyklisches und auch schwieriges Geschäft. Doch der nun aufkeimende Trend zur LED-Lichttechnik, sei es bei Computerbildschirmen, Flach-Fernsehern, Autoscheinwerfern oder als Ersatz für die klassische Glühbirne, beschert Aixtron einen nie gekannten Auftragsboom. Denn: Weltweit gibt es nur sehr wenige Firmen, welche die entsprechenden Maschinen zur Produktion von LED-Technik herstellen – und Aixtron ist der klare Marktführer. [Eigenkapitalforum live: Nebenwerte: Präsentation auf Eigenkapitalforum treibt Kurse] Schon mehrfach hat die Firma dieses Jahr die Prognosen angehoben, aktuell liegt sie bei 280 Millionen Euro Jahresumsatz und 18 Prozent Ebit-Marge. Man darf davon ausgehen, dass dieses Ziel gut erreicht wird. Die Auftragsbücher sind laut Hyland proppevoll, schon jetzt liegen für 2010 Order in Höhe von 150 bis 200 Millionen Euro vor. Die sollen übrigens alle im ersten Halbjahr abgearbeitet werden, so dass hochgerechnet auf das gesamte Jahr ein Umsatz von 400 Millionen Euro locker zu schaffen sein müsste. Zumal Aixtron die Kapazitäten kräftig hochgefahren hat. Inzwischen können bei Bedarf bis zu 100 Maschinen pro Quartal produziert und ausgeliefert werden. Bei einem angenommenen Durchschnittspreis von 1,5 Millionen Euro pro Maschine liegt der maximal mögliche Umsatz also bei etwa 150 Millionen Euro pro Quartal (plus eventuelle Maschinen für die Siliziumindustrie und Ersatzteile). Hochgerechnet auf das Gesamtjahr sind das also rund 600 Millionen - sofern die Produktionskapazitäten das ganze Jahr über bei voller Auslastung laufen und die Auslieferungen dieser Vollauslastung komplett in ein Geschäftsjahr fallen würden. Der Aixtron-Boss geht von einem lang anhaltenden LED-Boom aus. Ein Beispiel: Für dieses Jahr rechnet er bei Bildschirmen und Displays mit einer LED-Penetration von drei bis fünf Prozent. Nächstes Jahr sollen es schon zehn bis 20 Prozent sein, dann 2011 20 bis 40 Prozent. Nachdem vor einigen Jahren der erste LED-Zyklus, hervorgerufen durch Anwendungen bei Mobiltelefonen, entstanden war, sei man nun im zweiten Zyklus, so Hyman. Der dritter Zyklus werde aber erst noch folgen - und zwar dann, wenn LED-Technik so ausgereift und kostengünstig ist, dass sie auch als Ersatz für Glühbirnen eingesetzt werden kann.
Große Risiken sieht Hyland für seine Firma nicht. Die größte Herausforderung sei, das Wachstum gut zu managen. Dass Aixtron technologisch abgehängt werden könnte, ist laut Hyland nicht zu erwarten. Muss man die Aktie also trotz der schon so imposanten Rally immer noch haben? Wahrscheinlich ja. Zwar ist der Wert mit einer Marketcap von zwei Milliarden Euro scheinbar extrem hoch bewertet. Doch angenommen, die Firma macht nächstes eine halbe Milliarde Euro Umsatz (was nicht aus der Luft gegriffen ist), dann relativiert sich das schon wieder etwas. Ein Wahnsinn.
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