Rechte Strategien für das Internet

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neuester Beitrag: 14.09.12 23:10
eröffnet am: 12.01.06 22:37 von: Major Tom Anzahl Beiträge: 30
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12.01.06 22:37
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4428 Postings, 7852 Tage Major TomRechte Strategien für das Internet

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Rechte Strategien für das Internet

Oder: Wie macht man Foren kaputt?

In den unzähligen offenen Webforen, wie sie unter anderem bei Parsimony angeboten werden, tummeln sich in jüngster Zeit vermehrt Rechtsextremisten, um darin ihre menschenverachtende Ideologie zu propagieren. Selbst vor den Foren, die die jüdische Website Hagalil anbietet, machen sie keinen Halt. Im Juni 1999 konnte Hagalil in einer Presseerklärung mitteilen, daß einer der Rechtsextremisten, der sich bereits seit Monaten in deren Webforum zum Thema "Antisemitismus" mit heftigster antisemitischer Hetze bis hin zum Mordaufruf hervorgetan hatte, in Österreich ausfindig gemacht werden konnte. Die österreichischen Behörden haben schließlich darauf mit einer Hausdurchsuchung und Vernehmung des Verdächtigen reagiert.

Seit geraumer Zeit tummelt sich auch ein Pseudonymus namens "Grenzgaenger" in diversen Foren und fällt dabei vor allem durch eine eigentümliche Schreibweise auf: Recht konsequent schreibt er alle in seinen Texten doppelt auftretenden Buchstaben "s" in großen Buchstaben. "SS" ist dadurch ein hervorstechendes Merkmal dieses Internet-Nutzers. Als Diskussionsthemen wählte er unter anderem: Juden, Holocaust, Schächtung, Ausländer. Mit seinen Aktivitäten fiel er bereits dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes auf, das über ihn im Februar 1999 unter der Rubrik "Neues von rechts" berichtete.[1]

Der Webforen-Aktivist betrieb auch ein eigenes Webforum unter der Internetadresse "http://www.supermax.at/grenzgaenger/". Bis zu der Schließung des Forums durch den Anbieter ging es darin bevorzugt um Diffamierungen von Ausländern.

Das Hagalil-Webforum suchten sich offenbar diverse Judenhasser aus, um mehr oder weniger offen ihre antisemitischen Ressentiments der Netzöffentlichkeit mitzuteilen.[2] Auch dort ist "Grenzgaenger" regelmäßig anzutreffen:

Geschrieben von GRENZGAENGER am 29. Juni 1999 at 16:01:07:da du gottgläubiger - zu DUMM um DARWIN zu verstehen?-an einer ernsthaften diskuSSion nicht interessiert bist, wie deine letzten am 29.06. gepostetenbeiträge beweisen-statt deSSen nur wie ein IRRER mit deinen extremitätenherumruderst verbalrundumschläge, haSStiraden versprühst-auf einen groben klotz, gehört   ein grober keil-meine letzte antwort fiel deshalb in deinerfäkaliensprache aus-betrachte dies als letztes posting in eurem LATRINENforum.mit folgenden abschluSSworten des groSSen philosophenDR.GOEBBELS:     SIE BESCHIMPFEN UNS-     WEIL SIE UNS HASSEN-     SIE HASSEN UNS WEIL-     WEIL SIE UNS FÜRCHTEN-     UND SIE FÜRCHTEN UNS-     WEIL SIE UNS K E N N E N !!!     in diesem sinneGRENZGAENGER[3]

Die "Goebbels-Diskussion" wird im "Streitpunkt-Forum" weitergeführt:

Geschrieben von GRENZGAENGER am 04. Juli 1999 at 03:41:22:im gegen den strom forum, hat martinV auSSer seinem üblichenschwachsinn in manipulativer art mein posting-in dem ich einenspruch des PHILOSOPHENgoebbels zitierte-veröffentlicht.völlig aus dem KONTEXT geriSSen versuchte er damit inmanipulativer art und weisemeinem posting einen anderen- ihm genehmen- SINN zu geben.daSS er es "scheiSSe"-seine diktion-findet goebbels einenphilosophen zu nennen-schreibeich seiner UNKENNTNIS zu.GOEBBELS war nun einmal dr. phil. ob es nun einem herrn martinvpaSSt oder nicht.FAKT.ob er ein "groSSer" philosoph war oder nicht-dies zu beurteilen steht jedermann frei.in diesem sinneGRENZGAENGERP.S.manipulationen-diffamierungen-motivationsunt­erstellungen-pseudopsychologische ferndiagnosen-sind zeichen der (argumentations)SCHWÄCHE und der ANGST.in EURER haut möchte ICH nicht stecken....[4]

Auch wenn in diesem Forum allgemein ein ziemlich rauher Ton herrscht und das Niveau der Diskussionen nicht gerade intellektuell erhebend zu nennen ist, so sticht vor allem "Grenzgaenger" ins Auge. Da werden andere Forenteilnehmer schon mal als "Judenbengel" bezeichnet, was gegenüber den weiteren antisemitischen Ausfällen schon fast harmlos klingt:

Geschrieben von GRENZGAENGER am 04. Juli 1999 at 15:39:23:oh herr, gib uns den moses wieder,worauf es seine glaubensbrüder-hinführe ins gelobte land.lass nochmals die wassersäulen feststehenwie eine felsenwand und wenn in diese wasserrinnedas ganze judenvolk ist drinnen-oh, herr, dann mach die klappe zuund alle völker haben ruh-in diesem sinneGRENZGAENGERP.S.schade um das benötigte waSSer-sie werden sich wie bisher schon selbst ihr grab schaufeln.wenn hierzulande atheisten, "künstler", sozialisten,kommunisten in herabwürdigenderform-zynisch-sarkastisch,katholiken und deren aberglauben ÖFFENTLICHgeringschätzig beurteilen -warum sollte man gerade die JÜDISCHENabergläubischen nur mit glaceehandschuheanfaSSen dürfen ?

Ende Juni nimmt "Grenzgaenger" einen Artikel in der liberalen Schweizer Tageszeitung Tages-Anzeiger zum Anlaß, im StreitPunkt-Forum unter dem Titel "verlogene jüdische schächt-propaganda im tages-anzeiger-magazin" das Thema "Schächten" zu behandeln. Er verweist hierzu auf die Webseiten der Organisation VGT (Verein gegen Tierfabriken) des Schweizers Erwin Kessler, den er auch namentlich erwähnt und gegen den in der Schweiz wiederholt wegen Verstoß gegen die Rassismus-Strafnorm ermittelt wurde. In einem Falle kam es zu einer rechtskräftigen Verurteilung, ein weiteres Verfahren ist anhängig. Zu Ermittlungsverfahren kam es auch in Österreich und in der Bundesrepublik Deutschland wegen antisemitischer Hetze.[6]

Das Auftragswerk von Germar Rudolf für den Holocaust-Leugner Remer, in dem nachgewiesen werden soll, dass in Auschwitz nicht vergast wurde, preist er gleichzeitig als verläßliche und "wissenschaftliche" Quelle an und fordert wissenschaftliche Gegengutachten ein. Dazu stellt er auch die Webadresse zu der rechtsextremen Website der "Vrij Historisch Onderzoek" (VHO) zur Verfügung, einer Gründung der Gebrüder Verbeke, bis zu deren Verbot Mitglieder der rechten Terrororganisation "Vlaamse Militante Orden" (VMO). Herbert Verbeke, der in Antwerpen eine Druckerei betreibt, hat neben anderen Alt- und Neunazi-Pamphleten auch schon "Die Bauernschaft" des Holocaustleugners und ehemaligen SS-Mannes Thies Christophersen, Aufseher im KZ Auschwitz-Raisko, gedruckt. Für die Internet-Präsenz von VHO zeichnet laut Internic-Eintrag vom 20. Juli 1999 Germar Rudolf, Hastings, Großbritannien, verantwortlich.[7]

Die Informationen, mit denen "Grenzgaenger" im Folgenden bestückt wird, pflegt der Herr jedoch zu ignorieren. Schließlich beherrscht er den Umgang mit historischen Fakten so perfekt wie jeder andere "Wahrheitssucher" aus dem Klub der "Revisionisten": Sie werden ignoriert.

Stattdessen spricht er von "Umerziehern", empfiehlt das rechtsextreme Thule-Netz[8] und plädiert für die Verbreitung der Materialien der ""revesionisten-wiSSenschafter-historiker, die keine HOFHISTORIKER sind"".[9]

Auf die Hinweise seiner im World Wide Web dokumentierten Netzaktivitäten, etwa bei der ebenfalls einschlägigen PHI-Presse, wo er seinen Realnamen offenbarte, sowie auf Hinweise auf den Volksverhetzungsparagraphen und das in Österreich geltende "Verbotsgesetz" folgen recht eindeutige Drohungen, freilich mit dem Nachsatz, dies nicht als Drohung gemeint zu haben:

[...]das solltest du schon dazusagen, heuchlerin.ich hoffe, daSS ich DIR NIE begegne.....das verbotsgesetz, welches unter dem maSSenmörderstalin zu stande kam, ist MIR wort für wort bekannt.besonders § 3du hast gegen den DATENSCHUTZ verstoSSen.das ist kriminell.-keine angst- WIR werden keinen richter benötigen.wir werden dies anders "regeln".das ist KEINE drohung.[...][10]

Dazu allerhand Nebulöses:

Geschrieben von GRENZGAENGER am 12. Juli 1999 at 00:38:07:[...] wenn ich mir deine und deinesgleichen-die die ABSOLUTEmehrheit stellt, einseitig-fanatischenpropagandalügen so ansehe, würde ich mich davorHÜTEN, einen offiziellen weg einzuschlagen -schon des SELBSTSCHUTZES wegen. [...][11]

Ich habe es ja schon ein paar Mal erlebt, dass Personen einer gewissen politischen Provenienz sich in irgendwelche Foren begeben, diese mehr und mehr in jeder Hinsicht dominieren, die Themen vorgeben und verstärkt destruktiv auftreten.

Mit dieser Methode lassen sich Foren kaputtmachen. Werden sie dann gesperrt, kann man wunderbar lamentieren über die angeblichen Einschränkungen der Meinungsfreiheit, läuft sich das jeweilige Forum anderweitig tot, weil die Leute entnervt wegbleiben, hat man halt seinen "Spass" gehabt.

Im Thule-Netz ist vor ein paar Jahren exakt diese Methode als künftige Strategie beschrieben worden. "Hinein in die Netze", hiess es da. Rechte Themen sollten lanciert werden, Kritiker und Minderheiten - zuvorderst Juden und Ausländer diffamiert. "Befreite Zonen" auch in den Netzen will man mit destruktiven Methoden schaffen.

Das Strategiepapier der beiden rechtsextremen Aktivisten aus dem Thule-Netz beschreibt das Konzept der "befreiten Zonen" wie folgt:

Es geht keinesfalls darum, eigenständige staatliche Gebilde oder ähnlichen Unsinn ins Leben zu rufen. Nein, befreite Zonen bedeuten für uns die Etablierung einer GEGENMACHT. Wir müssen Freiräume schaffen, in denen WIR faktisch die Macht ausüben, in denen WIR sanktionsfähig sind, d.H. WIR bestrafen Abweichler und Feinde, WIR unterstützen Kampfgefährtinnen und - gefährten, wir helfen unterdrückten, ausgegrenzten und verfolgten Mitbürgern. Das System, der Staat und seine Büttel werden in der konkreten Lebensgestaltung der politischen Aktivisten der Stadt zweitrangig.[12]

Umgesetzt auf die neuen Medien und Kommunikationsformen hiess das dann:

Also, hinein in die Datennetze, sprecht Euch auf Euren Haeusern ab, erlernt die Rituale und dann forsch drauf los. Entwickelt eine Diskussionsstrategie, die vorerst darauf gerichtet sein muss, bekennende oder bekannte Antifa-Zecken und Schalom-Litaneienschreiber madig zu machen. Wenn diese sich wehren, muessen wir au schreien oder besser schreiben. Wir werden sie dadurch isolieren. Wir als scheinbar entschiedene Demokraten aus der rechten Mitte verstehen dann ueberhaupt nicht, warum die Antifas gegen uns die Keulen schwingen und zu uns so intolerant sind. Liberale Scheisserchen verteidigen uns, wenn wir nur geschickt genug argumentieren, fuer uns die Freiheit der Netze verteidigen. So ziehen wir sie und die lesende Mehrheit auf unsere Seite. Die Arbeit, die Antifas aus den Netzen zu ekeln, uebernehmen diese Toleranz-Trottel gerne fuer uns.

Eines ist besonders wichtig, bestaetigen wir uns gegenseitig mit kleinen Differenzen, es genuegen fuenf Aktive pro Forum und wir beherrschen inhaltlich Themenstellung und Diskussionsverlauf. Wenn's dann soweit ist, koennen wir die Katze aus dem Sack lassen, ueber Vertreibung, alliierten Bombenterror, Ueberfremdung etc. Diskussionen einleiten.[13]

Das böse Spielchen lässt sich praktisch in jedem Forum spielen. In dem Parsimony-Forum waren noch nicht mal fünf Aktivisten erforderlich. Grenzgänger hatte dabei einen Heidenspass.

Weniger spassig fand das sicher der Holocaust-Überlebende, der sich schließlich zu Wort meldete und von "Grenzgänger" zur Antwort bekam:

Geschrieben von GRENZGAENGER am 12. Juli 1999 at 22:36:05:[...]die meisten poster hier, haben den II weltkriegsicherlich NICHT mitgemacht.es wird sie kaum in erstaunen versetzen, wenn daruntersogar leute befinden, die es MEHR als bedauerlich ansehen-die vergangenheit nicht endlich RUHEN zu laSSen-ihrklagemauergeschrei ist WIDERLICH-sondern es sogar als faschistisch betrachtenwas sie und leute ihres schlages direkt oder indirektunterstützen.[...]die WIRTE wechseln.die ZECHPRELLER bleiben immer dieselben.die richter von heute, werden die angeklagtenvon morgen sein.die geschichte beweist dies zur genüge.in diesem sinneein JOVIAL grinsenderGRENZGAENGER[14]

Doch wenn man klare Worte für solches Treiben findet, bleibt das große Jammern über vermeintliche Zensur nicht lange aus. Es ist in diesen Kreisen so sicher wie das Amen in der Kirche.

Nachtrag:

Als über "Grenzgaengers" möglichen Ausschluß aus dem StreitPunkt-Forum diskutiert wird, kündigt er an, das Forum freiwillig zu verlassen und informiert gleichzeitig über ein neues Forum, das er unter seinem Namen eingerichtet hat. Einer der ersten Beiträge lautete auf den Namen "Jan van Helsing" mit Titelangabe der in der Bundesrepublik indizierten Helsing-Bücher. Die weiteren Beiträge befassen sich vorwiegend mit der Verfasserin dieses Artikels. Inhalt und Stil sind schlichtweg indiskutabel. "Grenzgaenger" meint auch, unter dem Betreff die Machenschaften der Fr. Chatwin und diversen Variationen eine Reihe weiterer Web-Foren heimsuchen zu müssen. Dabei bezeichnet er die Autorin als Kommunistin - nach der altbekannten Devise: Wer gegen Nazis ist, muss Kommunist sein.

Nach dem Erscheinen dieses Online-Artikels am 15. Juli 1999 wurde das Archiv des Leserforums der PHI-Presse offenbar aufgelöst.

"Grenzgaenger" möchte nicht als "Rechter" gesehen werden und nennt sich unter Anführung des Namens

Stirner nunmehr "Anarchist". Einem Teilnehmer bei Hagalil gibt er zur Antwort: Lügen haben krumme Nasen.

Das StreitPunkt-Forum wechselte den Moderator, alle kritischen, d.h. eventuell justiziablen Beiträge des "Grenzgaengers" wurden gelöscht. Gelöscht wurden aber auch alle sachlichen Erwiderungen auf das von "Grenzgaenger" thematisierte "Rudolf-Gutachten". Der Betreiber des StreitPunkt-Forums teilte dazu am 27. Juli 1999 mit, daß die Löschung der Beiträge rein technische Ursachen habe, da es bei Parsimony Probleme mit der Archivierung älterer Beiträge gäbe. Auch lege er Wert auf die Feststellung, braunem Gedankengut in seinem Forum keinesfalls Vorschub leisten zu wollen.

Ob ihm bzw. den neuen Moderatoren dies gelingen wird, bleibt abzuwarten. Ob aus den Vorgängen die notwendigen Lehren gezogen werden, wird sich zeigen. Immerhin sind mit diesen Problemen inzwischen viele Betreiber von Web-Foren konfrontiert. Es liegt wohl vor allem an deren Fingerspitzengefühl und Erfahrung, solcherart Diskussionen nicht ausufern zu lassen und rechten Pseudo-Intellektuellen oder gar rechtsextremen Aktivisten ihr Forum nahezu widerspruchslos für ihre Agitation zu überlassen.

Die Teilnehmer des StreitPunkt-Forums sind sicherlich nicht besonders erpicht darauf, anpruchsvollere Themen zu diskutieren, sondern wollen rumblödeln und ganz einfach Spaß haben. Auch von daher sind die Bemühungen des "Grenzgaengers", typisch rechtsradikale Themen in diesem Forum zu thematisieren, besonders zu kritisieren.

Der Herr hat sich jetzt auf andere Web-Foren kapriziert und stellt andere Forenbetreiber vor schier unlösbare Aufgaben. Seinem Auftritt geht meist ein Posting mit den Initialen "MC" als Absender voran, mit einem Hyperlink zu diesem Artikel versehen. Dem folgen binnen kurzem "Grenzgaengers" Hinweise auf sein Forum, Betreff wie oben beschrieben. Am 5. August meint Grenzgaenger per Email mit dem Betreff lügen haben chatwin-beine mitteilen zu müssen, daß er nicht mit dem Sender der Beiträge mit den Initialen "MC" identisch ist ist: P.S. bevor ich mich deiner initialien bediene, alte schabracke, bevorzuge ich AH.

Ob die StreitPunkt-Macher über den Weggang von "Grenzgaenger" erleichert sind, haben sie jedenfalls bis jetzt nicht verraten.

Anmerkungen:

  1. Neues von rechts, hrsg. vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW), Wien, siehe Einträge Februar 1999.
  2. Die antisemitische Hetze geschieht in den Foren meist anonym. Diese "Helden" nennen sich etwa "Werwolf" (mit AOL-Account), "Deutscher", "Freiheit", "Fubbes", "Wilhelm Landig" oder gleich ganz unverhohlen "Antisemit".
  3. Antisemitismus-Forum bei Hagalil: http://www.f1.parsimony.net/forum56/messages/1453.htm (nicht mehr aktiv)
  4. Streitpunkt-Forum: http://www.streitpunkt.de
  5. Streitpunkt-Forum
  6. Streitpunkt-Forum: http://f1.parsimony.net/forum113/messages/2705.htm (nicht mehr aktiv); In dem Parsimony-Forum ""Friends in Jesus"" teilt "Grenzgaenger" am 27. Juli 1999 mit, er sei ... (noch) passives mitglied im VGTÖ ( militante tierschutzgruppe-verein gegen tierfabriken in österreich ), obwohl er noch ein paar Tage vorher behauptet hat, mit der Kessler-Organisation nichts zu tun zu haben. Kessler-Statthalter in Österreich ist der Tierarzt Dr. Franz-Josef Plank, der als "VGT - Geschäftsführer" fungiert. Die Position des Geschäftsführers von VGT-Deutschland ist derzeit vakant und so findet sich hier Erwin Kessler selbst (in seiner Funktion als 2. Vorsitzender des Vereins) als Ansprechperson.
  7. Rudolfs "Amtsvorgänger" war Anthony Hancock, Teilnehmer beim Revisionisten-Kongress "Wahrheit macht frei", 1990 in München. Germar Rudolf, der zeitweise unter seinem Ehenamen Scheerer veröffentlichte sowie unter einer Reihe von Pseudonymen, entzog sich seiner Haftstrafe wegen Volksverhetzung durch Flucht nach Spanien. Offenbar verlegte er seinen Wohnsitz nach dem Tod Remers nach England, wo er vor allem die "revisionistische" Publikation "Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung" (VffG) herausgibt. Das von Remer ins Leben gerufene international agierende Neonazi-Netzwerk nennt sich "Die Freunde im Ausland" (DFiA), Kopf der Organisation dürfte nach wie vor der frühere Privatsekretär Remers sein, der Frankfurter Geschäftsmann Karl Philipp, der ebenfalls unter verschiedenen Pseudonymen publizistisch in Erscheinung tritt.
  8. Vgl. Neues von rechts, DÖW.
  9. Streitpunkt-Forum: http://f1.parsimony.net/forum113/messages/2061.htmRe: FALSCH....., 14.06.99, Forums-Beitrag am 23.07.99 abrufbar.
    Als "Revisionisten" bezeichnen sich in der Regel Holocaust-Leugner, die ihre Thesen mit pseudo-wissenschaftlichen Methoden untermauern wollen (vgl. Die Auschwitzlüge.
  10. vgl. Streitpunkt-Forum: http://f1.parsimony.net/forum113/messages/3667.htm Datenschutz .... (nicht mehr abrufbar). Die Richtigkeit der Informationen aus dem PHI-Leserforum hatte "Grenzgaenger" postwendend bestätigt.
    Zu seiner Person (Wohnort und Alter) hat "Grenzgaenger" sich auch in anderen Foren geäußert, so etwa im Antisemitismus-Forum von Hagalil am 28. Juni 1999 http://www.f1.parsimony.net/forum56/messages/1428.htm, als auch am 13. Mai 1999 im "Foscas Suizid Forum" http://f3.parsimony.net/forum3222/messages/1345.htm, beide bei Parsimony angesiedelt
  11. Streitpunkt-Forum: http://f1.parsimony.net/forum113/messages/3604.htm (nicht mehr abrufbar)
  12. Mailbox "Widerstand", Erlangen, Ende 1997 sowie "Wir sind unpolitisch". Braune Zonen und der Kampf um die Normalität, Arranca! nummer 15, 1999/01/17; Message-ID: <792U1lh2qXB@gds.free.de>, cl.antifa.allgemein
  13. Message-ID: <7B41kG2nfCB@p-mbl.cl-hh.comlink.de>; From: m.blumentritt@cl-hh.comlink.de; Subject: Keine Diskussion mit Nazis mehr!!; Date: 18 Feb 1999 00:00:00 GMT; Usenet-Forum: de.soc.politik.misc
  14. Streitpunkt-Forum: http://f1.parsimony.net/forum113/messages/3646.htm
<!-- Ende variabler Text --><!-- Variablen: footer( Copyright, erstellt, letzte Aenderung ) --><!-- nur Datum eintragen -->

Quelle: http://www.idgr.de/texte/rechtsextremismus/internet/forenterror.php

Ciao!


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16.01.06 13:41
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4428 Postings, 7852 Tage Major Tom''Ich habe diesen Schwachsinn wirklich geglaubt''

5 Jahre EXIT. Eine Gast-Reportage
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''Ich habe diesen Schwachsinn wirklich geglaubt''
Ein Tag mit dem Neonazi-Aussteiger Matthias Adrian

Von Johanna Metz

Matthias Adrian (29) schmierte schon als Jugendlicher Hakenkreuze an die Häuserwände seiner Heimatstadt. Kaum volljährig wird er Mitglied in der rechtsextremen NPD. Nach drei Jahren steigt er aus - seither kämpft er als Referent für politische Bildung bei der Aussteigerinitiative EXIT gegen die alten Kameraden.
  
 
Der Morgen ist eisig. Nebel liegt wie Watte über den Wiesen, Gräser und Fensterscheiben sind mit Tau bedeckt. Es riecht nach Laub und feuchter Erde, irgendwo hinter dem Weiß schimmert die Sonne. Es scheint ein schöner Tag zu werden in Pößneck. Matthias Adrian ist heute schon früh aufgestanden. Gegen neun verlässt er das Hotel, ein altes Herrenhaus umgeben von einem großen Park. Die lederne Aktentasche fest in der Hand und eingepackt in eine schwarze 50er-Jahre-Freizeitjacke, läuft er den Pfad zum Parkplatz hinunter. Die schweren Biker-Boots an seinen Füßen knirschen dabei im Kies. Ungewöhnlich hohe Absätze für einen Männerschuh.


Die Reportage ist der aktuellen Ausgabe (45)
der Wochenzeitschrift 'Das Parlament'  entnommen.

Adrian hat es eilig: In einer Schule der 14.000-Seelen-Gemeinde bei Jena warten schon hundert Schüler auf den 29-Jährigen, pubertierende Teenager mit weiten Jeans und Kapuzenpullis, mit Kaugummis im Mund und Kopfhörern im Ohr. Ihnen will er seine Geschichte erzählen, die Geschichte einer behüteten Kindheit in einer katholischen Großfamilie, in einer Kleinstadt zwischen Darmstadt und Worms, tief in der hessischen Provinz - aber auch die einer fast dreijährigen Karriere in der rechtsextremen NPD.

Ein paar Tage zuvor saß Adrian noch in seinem Berliner Büro und kramte mitten im Gespräch seinen Personalausweis mit dem alten Passfoto aus der Schreibtischschublade. Darauf ist er 24 - und ein Neonazi, wie er im Buche steht: Die Haltung stramm wie die eines Soldaten beim Morgenappell. Der Blick ohne den Anflug eines Lächelns. Ein Milchbubi mit Hitlerbärtchen und Seitenscheitel.Das Foto hat er nicht dabei, als er jetzt angespannt und ein wenig blass, mit gegelten, streng zurückgekämmten Haaren und einem Karo-Hemd vor den Schülern steht, mitten in Thüringen in einer modernisierten Plattenbau-Aula.
Aber es geht auch ohne Foto: Wie er dachte, was er tat, damals vor fünf Jahren, als er noch ein überzeugter Neonazi war - ein richtiger "Fundi", wie er sagt - das erfahren sie in den folgenden Stunden auch so.


Adrian vor vollem Haus bei einer Veranstaltung
der Friedrich-Ebert-Stiftung in Pößneck.

Adrian macht keinen Hehl aus den Verfehlungen seiner Jugend: Offen spricht er über seine Naivität und seinen blinden Fanatismus, über seinen Judenhass und die Liebe zum Nationalsozialismus. "Ich habe die Nazipropaganda eins zu eins geglaubt", berichtet er den Schülern, und zählt auf, was ihn als Neonazi beschäftigte: Die Angst vor den Juden, die er verdächtigte, "billige Arbeitssklaven nach Deutschland zu schleusen, um die weiße Rasse auszurotten", und die Sehnsucht nach dem Dritten Reich, von dem schon seine Onkel und Großväter im hessischen Bürstadt immer so nett geredet hatten. Die gute, alte Zeit eben, als Kaliningrad noch Königsberg hieß und zu Preußen gehörte. Adrian sagt, er habe damals nicht mal genau gewusst, wo Königsberg lag, es aber trotzdem "ungeheuer vermisst".

Gerade 21 ist der glühende Nazi-Verehrer, als er beginnt Uniformen zu tragen, die aussehen wie von der SA. Er macht eine Bäckerlehre, anschließend eine Ausbildung in der Dreherei seines Vaters, und wird dann, kaum volljährig, Mitglied der Nationaldemokraten.  In den Aufnahmeantrag der NPD-Jugendorganisation, den Jungen Nationaldemokraten (JN), schreibt er, er wolle sich mit Rassenhygiene und Eugenik beschäftigen. Wenige Monate später sitzt Adrian im hessischen Landesvorstand der Partei und organisiert Demonstrationen und Aufmärsche.

"Ich bin eine Witzfigur gewesen", sagt Matthias Adrian in die Stille der Plattenbau-Aula hinein. "Ich habe diesen ganzen Schwachsinn wirklich geglaubt."

Die Schüler blicken ernst. Kein Gefummel an ihren Handys, kein Getuschel mit dem Nachbarn: Stattdessen hören sie konzentriert zu und sind offensichtlich tief beeindruckt. Auch wenn es nicht ganz einfach ist, Adrian zu folgen: Seit 20 Minuten läuft er nun schon wie unter Starkstrom vor ihnen auf und ab und redet ununterbrochen, ohne Luft zu holen, laut und fordernd und mit deutlichem hessischen Dialekt. Seine Worte unterstreicht er durch kantige Armbewegungen, fast so, als wolle er mit seinen Handflächen die Luft in Stücke schneiden. Sein Vortrag ist ein Kraftakt, psychisch wie physisch.

Adrian erinnert ein wenig an einen Animateur, der seine Reisegruppe bei Laune halten will. Und doch spult er nicht einfach ein Programm ab. Er will keine Jeep-Safari verkaufen, sondern den Schülern von etwas erzählen, das ihm wichtig ist. Es geht ihm weniger um seine eigene Vergangenheit als um die Zukunft der jungen Leute, die vor ihm sitzen. Der Ex-Nazi macht sich Sorgen: Er fürchtet, dass "die ganzen Bubis den Nazis in die Hände fallen" könnten. Dass sie, so gutgläubig und leicht verführbar wie er es noch vor ein paar Jahren war, die griffigen Parolen der braunen Kameraden nachplappern und so in die rechtsextreme Szene hineinrutschen könnten. Eine Szene, die Adrian heute als "menschenverachtend" bezeichnet.


Tagungsreisender: Adrian mit dem
Neonazi-Aussteiger Jörg Fischer in Erfurt.

Der einst so überzeugte NPD-Funktionär ist deshalb aktiv geworden: Seit seinem Ausstieg reist er für die Aussteigerinitiative EXIT durch die halbe Republik und spricht in Schulen und Jugendclubs über sein Leben. Seine Geschichte hat er eigens in einen Vortrag gepresst, ein Zwei-Stunden-Referat allerdings, für das er weder Spickzettel noch Folien braucht. Manchmal hält er es zwei- oder dreimal am Tag.

Fragt man ihn, was ihn dazu motiviert, muss er nicht lange nachdenken: "Es ist die Hoffnung, dem einen oder anderen helfen zu können, andere Standpunkte zu vermitteln. Das Gefühl, aktiv etwas zu tun, statt zuzusehen, wie sich die Rechten weiter ausbreiten." Es ist ihm zur Obsession geworden. Das zu bekämpfen, woran er selbst einmal geglaubt hat.

Ein echter Hardliner will er gewesen sein. Ein ganz Überzeugter oder "Deutschlands jüngster Altnazi", wie er heute sagt. Tatsächlich war es ihm ernst mit dem Nationalsozialismus. Viel ernster als den Kameraden, die während des Wehrsportlagers in ihren Iglu-Zelten hocken und am Lagerfeuer saufen "bis zur Weckzeit um halb acht".
Adrian empfindet das als "Verrat an der Sache" - er schläft standesgemäß im Tarnzelt und trägt eine Uniform. Als er bei den anderen Jungs ein Alkoholverbot durchdrücken will, schmeißen sie ihn wegen "unkameradschaftlichen Verhaltens" aus der Truppe. Der Neonazi wird dadurch nur noch radikaler. Er lässt sich ein Hitlerbärtchen wachsen und pflastert die Wände seiner Wohnung mit Bildern vom "Führer". Es müssen über 17 gewesen sein, sagt er, "eines hing sogar auf dem Klo".

Das Benehmen der Kameraden nervt ihn zunehmend. "Unter aller Sau" sei ihr Sozialverhalten gewesen. Und die Kader reden den lieben langen Tag viel, verwickeln sich aber immer wieder in Widersprüche: Mal werden Gelder gesammelt für die Befreiung eines Kameraden - und wieder versoffen. Ein anderes Mal vergewaltigt ein Skinhead die Ex-Freundin - und keiner sagt was, "weil der Typ ja tolle Musik macht und man mit dem gut einen trinken kann".
Als auf einer Bundesvorstandssitzung in Frankfurt/Oder der damalige JN-Vorsitzende, Sascha Rossmüller, "das ganze Zeug, von wegen Familie und Zukunft Deutschlands" erzählt, beim Frühstück aber damit prahlt, dass er in Polen im Puff war, will Adrian es erst gar nicht glauben: "Mir hat es fast die Butter von der Stulle gehauen."

Auf die Dauer sei er nur noch enttäuscht gewesen von den Kameraden, sagt Adrian. So enttäuscht, dass er Andreas Schmidt anruft, den Vorsitzenden der Jungen Nationaldemokraten, und sagt, "Andi, es tut mir leid, aber ich trete aus der Partei aus, was die NPD macht, hat für mich weder Hand noch Fuß". Er zieht sich aus der Partei zurück - nicht weil ihm die Ideologie nicht mehr gefällt, sondern "wegen der Typen", wie er sagt.


Adrian als Rechtsaußen in einer EXIT-Broschüre.

Erst will er eine eigene Bewegung gründen oder die Republikaner unterwandern, doch dann kommt ihm die Idee mit den Büchern.Weil er glaubt, dass die Kameraden vielleicht nur nicht verstehen, was das Wesentliche am Nationalsozialismus ist, beginnt er "Mein Kampf" und Alfred Rosenbergs "Der Mythos des 21. Jahrhunderts" zu lesen. Die Bibeln der Rechten.
Er will sie "entstauben", für die Kameraden übersetzen, verständlicher machen. Damit sie endlich begreifen, was es heißt, ein Nationalsozialist zu sein.

Doch kaum hat er angefangen zu lesen, fällt es ihm wie Schuppen von den Augen: "Meine ganze Weltanschauung brach in sich zusammen. Diese ganzen Theorien über Atlantis als Ursprung der nordischen Rasse, die Behauptung, die Nachfahren der atlantinischen Hochkultur seien während der Eiszeit in einem Isolat zwischen Dänemark und Nordrhein-Westfalen gefangen gewesen und damit vor Fremdeinflüssen bewahrt worden - einfach alles, woran ich bis dahingeglaubt hatte, stellte sich als kompletter Schwachsinn heraus." Noch heute ist er fassungslos, wenn er davon erzählt.

Adrian spricht immer lauter. Er hat sich in Rage geredet, hastet durch seine eigene Geschichte, als wenn er sie eben erst wieder durchlebt. Seine sonst so sanfte, fast zaghafte Stimme überschlägt sich fast, Unruhe kommt auf. Selbst die Lehrer blicken jetzt zur Uhr. Über 90 Minuten hören sie dem 29-Jährigen nun zu, draußen hat sich inzwischen der Nebel gelichtet, und die Art, wie Adrian redet, strengt an. Doch er hat noch zu viel zu erzählen, um an dieser Stelle einfach abzubrechen. Er ist nicht vier Stunden von Berlin nach Thüringen gefahren, um in einer knappen Schulstunde die Erfahrungen eines ganzen Jahrzehnts herunterzubeten. Unbeirrt von den Schildern, die seine Begleiterin von der Friedrich-Ebert-Stiftung immer wieder hoch hält - das Wort "Fragen" steht darauf in großen Lettern - redet Adrian weiter, denn er ist hier endlich an einem ganz wichtigen Punkt angelangt: seinem Ausstieg.

Nachdem er lange Jahre keine andere Ideologie als die rechtsextreme duldete, beginnt er an ihr zu zweifeln. Er stürzt in eine tiefe Depression. Weiß nicht, wie es weitergehen soll. Nach einem Monate langen inneren Kampf wird ihm klar: Mit der rechten Szene und ihrer "falschen und verbrecherischen Ideologie" will er nichts mehr zu tun haben.

Schuldgefühle und Angstzustände sind die Folge, er geht kaum noch aus dem Haus. Erst als die Polizei in seiner Wohnung eine Hausdurchsuchung macht, weil seine Lebensgefährtin an der Schändung eines jüdischen Friedhofs beteiligt war, macht er den nächsten Schritt: In einem Verhör bekennt er sich zu all seinen Taten, nimmt dafür eine dreijährige Bewährungsstrafe in Kauf. Es ist wie ein Befreiungsschlag.

Er legt seine Vergangenheit ab, indem er sie offen legt. Zu offen für den Geschmack der alten Kameraden. Sie drohen ihm, beschimpfen ihn als "Verräter" und veröffentlichen Steckbriefe im Internet. Immer wieder kommen Anrufe. "Die Kugel für meinen Kopf wäre schon gegossen und lauter solche Sachen haben die gesagt. Aber gekommen ist nie einer." Der Baseballschläger steht in dieser Zeit immer neben der Tür. Für alle Fälle.


Matthias Adrians Pass während seiner
Neonazizeit - demonstrativ mit Hitlerbärtchen.
Copyright Fotos: www.mut-gegen-rechte-gewalt.de.

Als nichts passiert, fasst Adrian neuen Mut. Er beginnt, auf Veranstaltungen gegen Rechts aufzutreten. Spricht dort offen über seinen Ausstieg und das Innenleben der rechten Szene. Dann stößt er auf die Aussteigerinitiative EXIT und bewirbt sich dort. Mit Erfolg: Im Mai 2001 geht er nach Berlin und kümmert sich um Leute, die ebenfalls raus wollen aus der Szene. Zwei Jahre später wird er Referent für politische Bildung und so etwas wie ein "Berufsaussteiger".
Nicht, weil er Geld damit verdienen will. Sein Gehalt bei EXIT ist dafür viel zu gering. Er tingelt auch nicht durch die Talkshows oder schreibt Bücher, wie es andere Aussteiger tun. Adrian will vielmehr abrechnen mit den einstigen Kameraden, denen er vorwirft, "den Idealismus junger Leute ausnutzen und die Menschen vom reflektierten Denken" abzuhalten.
Außerdem empfindet er Reue. Ein Gefühl von Schuld. Es gebe schließlich Hetzschriften von ihm, sagt er, die noch immer im Internet kursieren. Viele Leute seien überhaupt erst wegen seiner Propaganda in die Szene gekommen.

"Ich will den gesellschaftlichen Schaden wiedergutmachen, den ich angerichtet habe", sagt er, und es klingt ein wenig, als könne er sich selbst nicht verzeihen.

Es sind diese Gedanken, wegen der Adrian jetzt an einem Spätsommertag in einer nüchternen Plattenbau-Aula steht, irgendwo in der thüringischen Provinz, einen Nelkenstrauß des Rektors in der einen und seine Ledertasche in der anderen Hand. Er hat länger geredet als geplant, aber das spielt jetzt keine Rolle mehr. Alle sind zufrieden: Die hemdsärmelige Sozialkundelehrerin, die ihn eingeladen hat und ihm nun überschwänglich dankt; der freundliche Rektor, der sich fragt, ob man rechte Symbole in der Schule verbieten sollte, und auch die Schüler, die nun sichtlich erschöpft, aber auch nachdenklich hinaus in den Nachmittag eilen. Eine Handvoll von ihnen umringt Adrians Pult: Sorgen würden sie sich machen, sagen sie, weil ein paar Freunde neuerdings mit Neonazis rumhängen und so viel "rechtes Zeug" erzählen würden. Wie man sich da verhalten solle, fragen sie den Aussteiger. Adrian ermuntert die Jugendlichen, den eigenen Standpunkt deutlich zu machen und als "politisches Korrektiv" - so nennt er es - zu wirken. Doch aus dem Dilemma, den eigenen Kumpels Kontra geben zu müssen, noch dazu in einer Kleinstadt, in der fast jeder jeden kennt, kann auch er ihnen nicht heraushelfen.

Und doch ist er froh: "Wenn ich nur ein paar Menschen zum Nachdenken anregen kann, ist schon viel gewonnen", sagt er. Denn es verhindere, dass die Rechtsextremen immer mehr Jugendliche mit ihrem Fanatismus füttern - so wie das in Sachsen und Mecklenburg längst Realität ist: "Dort ist fast alles verloren. Da haben die Nazis ihre Strukturen aufgebaut und sind entsprechend stark. In Thüringen ist das nicht so. Hier könnte man sie vielleicht noch aufhalten." Er sagt das, als gelte es eine Lawine zu stoppen, die in diesem Augenblick die Talsohle erreicht. In Pößneck allerdings kann von einer Talsohle schon nicht mehr die Rede sein: Die Lawine ist längst ins Zentrum vorgedrungen.


Neuerdings Neonazibehausung:
Pößnecks ehemaliges Kulturzentrum "Schützenhaus"

Der Rechtsextremist und Nazi-Anwalt Jürgen Rieger hat hier im Dezember 2003 für 360.000 Euro das ehemalige Kulturhaus des Ortes gekauft - einen stattlichen Bau mit Restaurant, Disko, Biergarten und einem Festsaal für 500 Leute. Seither mausert sich das "Schützenhaus" zu einem beliebten Treffpunkt für Neonazis aus der ganzen Republik: Skinhead-Konzerte und Kameradschaftsabende werden abgehalten, erst im April feierte Michael Regener, Sänger der verbotenen Nazi-Band "Landser", in den Räumen vor 1.000 Neonazis sein Abschiedskonzert - bevor er seine Haftstrafe wegen Volksverhetzung und Bildung einer kriminellen Vereinigung antrat.

Neuerdings besitzt das Haus in der Straße des Friedens Nummer 18 sogar einen eigenen "CD- und Drucksachenvertrieb".
Das Klima im Ort hat sich seitdem grundlegend verändert: Immer öfter gibt es Prügeleien und Zusammenstöße zwischen Rechtsextremen und linken Gegendemonstranten, Neonazi-Aufmärsche müssen von der Polizei aufgelöst werden. Wer genau hinsieht, entdeckt überall, auf Wahlplakaten, an Schaufenstern, Briefkästen, Mülleimern und Straßenlampen schwarz-weiß-rote Aufkleber: "Friedensflieger Hess" steht auf einigen, auf anderen sind es schlicht drei Buchstaben: N P D.

Auch CDs und Flugblätter der Braunen kursieren in der Stadt. Und nicht nur dort: Auch in Saalfeld, Neustadt und Gera, im gesamten Umland macht sich die rechte Propaganda breit. Langsam dringt die Erkenntnis durch: Wer die Rechtsextremen hier noch aufhalten will, muss sich beeilen. Matthias Adrian weiß das wohl, aber einschüchtern lässt er sich davon nicht. Unbeirrt setzt er seine Reisen durch die Republik fort, gleich morgen früh macht er sich weiter auf den Weg nach Weimar: Er wird dort in einer Jugendarrestanstalt sprechen.


Adrian mit Mitgliedern des Pößnecker
Aktionsbündnis Zivilcourage
ABC

Vorher aber will er in Pößneck noch mit ein paar Jungsozialisten vom Landesverband Thüringen zu Abend essen. Ein Termin wie viele: Vier Stunden lang wird er mit ihnen im Hotelrestaurant zusammensitzen und erneut erzählen, wie er zum Neonazi wurde und warum er das heute nicht mehr ist. Die Jusos werden ihm Fragen stellen - viele Fragen -, und er wird sie beantworten, als höre er sie zum ersten Mal.

Matthias Adrian ist jetzt 14 Stunden auf den Beinen. Nachdem die Jusos gegangen sind, hat er es sich auf einem Sofa bequem gemacht. Es ist fast Mitternacht, in dem alten Herrenhaus ist es still geworden. Schwaches Licht taucht den winzigen Salon, in dem Adrian sitzt, in einem trüben Dämmer. Er spricht jetzt ruhiger, weniger hastig, aber der Gesprächsstoff geht ihm nicht aus. Gelassener sei er geworden nach seinem Ausstieg, sagt er - auch wenn er sich heute "über jedes Thema mindestens 120 verschiedene Gedanken" mache: "Früher hat man gewusst, der Hitler hat das und das gesagt, und dann war es halt so. Man denkt eigentlich gar nicht mehr, man wendet nur an." Das sei irgendwie einfacher gewesen.

Etwas später erzählt er von seinem Traum, eine eigene Aussteigerinitiative zu gründen, ehemalige Neonazis zusammenzubringen, um sich dann "gemeinsam gegen Rechts zu engagieren". Wenn es um sein Thema geht, wird Adrian einfach nicht müde.

Will er nicht mal was ganz anderes machen? Aussteigen aus der Endlosschleife seiner Aussteigerexistenz, aufhören, der ewige Ex-Nazi zu sein? Er überlegt. Reibt sich die Augen. Rutscht unruhig auf dem Sofa hin und her.
Dann lässt er die Vergangenheit für einen Augenblick ruhen und beginnt leise von ganz anderen Dingen zu erzählen: Seiner neuen Leidenschaft, dem Rock n' Roll, zum Beispiel, der Country-Musik und den Rockabilly-Schuppen, in denen es keinen Gruppendruck gebe, keine zwanghaften Gespräche über Politik. Wo er angenommen werde, wie er ist und jeder sein Ding machen könne. Seinem Traum von einer Blue-Grass-Combo, einer richtigen Band mit Banjo, Mandoline und Kontrabass, mit der er dann durch die Clubs tingeln würde. Die Gedanken gehen mit Adrian durch: "Vielleicht wache ich auch morgen auf, und entscheide, ich geh erst mal fünf Jahre zur See."

In diesem Moment scheint für ihn alles möglich.


Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von 'Das Parlament'.
Lesen Sie zum gleichen Thema auch das Interview mit einer Neonaziaussteigerin ( "Ich habe das Extreme gesucht"), die von Exit-Deutschland betreut wird. Das Aussteigerprogramm für Neonazis wird in diesem Herbst 5 Jahre alt - und ist mangels Mitteln unmittelbar von der Schließung bedroht. Dabei ist die Nachfrage so stark, wie selten zuvor... 


© www.mut-gegen-rechte-gewalt.de & www.das-parlament.de - 9.11.2005

Quelle: http://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/...mp;kat=11&artikelid=1872

Ciao!

__________________________________________________

 

16.01.06 13:44

4101 Postings, 7069 Tage IDTE2das könnte auch von colin powell stammen o. T.

16.01.06 14:04

4101 Postings, 7069 Tage IDTE2Der Fairness halber..

http://www.dgpuk.de/newsletter/index.cfm?id=1413

Deutsche Gesellschaft für Publizistik-
und Kommunikationswissenschaft

Aktuell bei www.dgpuk.de


Radikale Gruppen im Internet

Eine Inhaltsanalyse von Websites


Armin Scholl, Münster


Mit den Stimmengewinnen rechtsextremer Parteien bei den letzten Landtagswahlen ist deutlich geworden, dass extremistische oder radikale Meinungen von Zeit zu Zeit bei größeren Bevölkerungsteilen Gehör finden. Um Anhänger und potenzielle Interessenten zu erreichen, bedienen sich radikale Gruppen inzwischen modernster Mittel: Sie gehen den Weg über das Internet. Das Web ist das am schwersten zu kontrollierende Medium und bietet deshalb den Gruppen am Rande oder jenseits der Legalität diverse Möglichkeiten, über ihre Absichten oder Tätigkeiten zu publizieren. Wie solche Gruppen das Internet nutzen und mit welchen (technischen) Möglichkeiten sie arbeiten, ist allerdings weitgehend unbekannt. Kommunikationswissenschaftliche Forschung hierzu suchte man bislang vergebens.



Um diese Lücke zu schließen, wurde in einem Forschungsseminar an der Universität Münster eine standardisierte Inhaltsanalyse der Homepages von 50 links- und rechtsradikalen Organisationen durchgeführt. Dabei wurden Startseiten und verlinkte Seiten berücksichtigt, so dass insgesamt 1.047 Webpages untersucht werden konnten. Die nicht-repräsentative Stichprobe erfolgte über eine bewusste Auswahl bekannter Organisationen sowie per Schneeballverfahren. Festgestellt werden sollte unter anderem, in wieweit die extremen Gruppierungen die Technologie tatsächlich ausnutzen. Handelt es sich bei den Seiten um simpel gestaltete, schnell produzierte ‚Werbeseiten’, oder findet man aufwändige Angebote etwa mit Community-Funktionen und Shopping-Bereich? Untersucht wurden zahlreiche Variablen zu Multimedialität, Interaktivität, Vernetzung und E-Commerce. Aus der Analyse kann man auch Schlussfolgerungen ziehen, welche unterschiedlichen Funktionen die Macher und Rezipienten den Seiten zuweisen.



Die Hauptergebnisse verweisen auf einige Gemeinsamkeiten, aber vor allem auch auf deutliche Differenzen zwischen Linken und Rechten im Netz:

   *
     Multimedialität spielt weder bei rechten noch bei linken Gruppierungen eine große Rolle; die Möglichkeiten von (kostenlosen) Downloads von Texten, Schriften, Fotos, Emblemen usw. werden selten angeboten.
   *
     In Bezug auf die Interaktivität bieten die linken Gruppierungen sechsmal so viele Webforen an wie die rechten Gruppierungen und liegen auch bei der Einrichtung von E-Mail-Kontaktmöglichkeiten deutlich vorn. Dieser Befund lässt auf eine größere Diskursivität linker Gruppierungen schließen, wohingegen rechte Gruppierungen eher darauf Wert legen, ihre Weltsicht propagandistisch zu verbreiten, aber nicht zur Diskussion zu stellen.
   *
     Bei der Vernetzung bietet sich ein uneinheitliches Bild: Hinsichtlich interner Verlinkung gibt es keine Unterschiede zwischen den Gruppierungen unterschiedlicher politischer Couleur. Allerdings weisen rechte Gruppierungen eine weitaus höhere Zahl externer Links auf als linke Gruppierungen. Möglicherweise entstehen hier ‚Netzwerke’ im eigentlichen Sinn des Wortes, wohingegen die Linke zurzeit eher zersplittert ist.
   *
     Die Rechten legen auch deutlich mehr Wert auf E-Commerce als die Linken und verkaufen häufig Musik, Devotionalien und Textmaterial. Dies könnte auf der einen Seite mit der linken Abneigung gegenüber Kommerz zu tun haben; auf der anderen Seite bietet das Internet den rechten Gruppierungen die einzige Vertriebsmöglichkeit, weil ihre Produkte oft illegal sind.

Neben diesen Unterschieden zwischen rechts- und linksradikalen Gruppierungen im Allgemeinen sind zahlreiche Binnendifferenzen zu verzeichnen. Sowohl die linke als auch die rechte Szene im Netz sind nicht homogen, sondern sehr stark ausdifferenziert. Insgesamt kann man aber unterschiedliche Funktionszuweisungen erkennen: Während die Linken ihre Websites eher dazu nutzen, ihre Ideologie öffentlich zu diskutieren (innerhalb eines linken Pluralismus), bilden die Rechten eher eine virtuelle Gemeinschaft, deren Websites zur Propaganda und zum Verkauf rechtsradikaler Produkte dienen.  

16.01.06 14:07

4101 Postings, 7069 Tage IDTE2ps ich gehe mal davon aus, dass objektive

artikel hinsichtlich ihrer bewertung durchaus mit einseitig ausgerichteter propaganda mithalten können.

 

16.01.06 14:10
1

69033 Postings, 7546 Tage BarCodeDonnerwetter!

Wie hast du es denn geschafft, ausnahmsweise mal einen seriösen Text zu ergoogeln?

 

Gruß BarCode

 

16.01.06 14:13

69033 Postings, 7546 Tage BarCodeImmerhin zeigst du auch Einsicht

und qualifizierst andere Texte, die du reingestellt hast, als "einseitig ausgerichtete propaganda" - oder hab ich was falsch verstanden?

 

Gruß BarCode

 

16.01.06 14:15
1

4101 Postings, 7069 Tage IDTE2:- ) wohl kaum, aber eure neueste

quellenerrungenschaft lässt bezüglich fehlender objektivität wirklich keinen zweifel aussen vor...  

17.01.06 13:50

4101 Postings, 7069 Tage IDTE2Suche doch mal bitte nen Artikel

zu terroristischen Strategien im Internet.


gibt da jemanden, der hat nen Artikel von ner Internetseite einer Terrororganisation eingestellt.

Sein Name? Major Tom



lol, ich lach mich wirklich gleich weg...

 

17.01.06 14:17
1

4101 Postings, 7069 Tage IDTE2zu deinem posting aus nem anderen thread

"Man sollte evtl. auch noch meine ID sperren."

nach dem du dich zum erfüllungsgehilfen einer terroristischer gruppierung gemacht hast, sollte man darüber nachdenken.

"Mag sein, dass ich bei dem eingestellten Artikel nicht genau genug recherchiert habe, wer hinter den "Volksmojahedin" steht und wie diese Oppositionsgruppe resp. Organisation bewertet wird, deshalb auch mein Vorschlag, das Posting zu löschen, da ich mir nicht sicher bin, wie ich das Ganze bewerten soll. "

1. ich kann dir genau sagen, wie es zu bewerten ist! sie stehen auf der eu-liste der terrororganisationen. da gibts nichts zu diskutiren und zu deutlen. kein hätte, wäre etc.

2. Nun aber. Wie kann das sein, dass du nicht genau genug recherchiert hast? Das soll dir passierts ein? du kennst doch sonst jede internetquelle mit vor- und zunamen und gecshichte :-)


Merke Wer exorbitant hohe ansprüche an andere stellt und bei jeder gelegenheit versucht anderen etwas anzudichten und dabei nicht einmal davor zurückschreckt artikel aus politforen oder wissenschaftsmagazinen zu verurteilen und somit erheblich zu deren anschliessender löschung beiträgt, der sollte seine anforderungen auch auf sich selbst zur anwendung bringen.

Das Einstellen eine sArtikels von der Seite einer Terrororganisation hat vor dir jedenfalls noch niemand geschafft!

Hut ab vor dieser "grandiosen" Leistung.


 

17.01.06 14:27

4101 Postings, 7069 Tage IDTE2zu deinem letzten absatz noch etwas

"Jedenfalls, die Zermürbungstaktik diverser IDs hat langsam Erfolg, wie heißt es so treffend in Rechte Strategien für das Internet: "Also, hinein in die Datennetze, sprecht Euch auf Euren Haeusern ab, erlernt die Rituale und dann forsch drauf los. Entwickelt eine Diskussionsstrategie, die vorerst darauf gerichtet sein muss, bekennende oder bekannte Antifa-Zecken und Schalom-Litaneienschreiber madig zu machen." Beliebige Interpretationen freigestellt, je nach Gusto."

anstatt die tat einzugestehen versuchst du dich jetzt sogar als opfer darzustellen. wei arm ist das denn?

Alle anderen sind schuld, nur du nicht... Falsch!

du kann allein hast dich auf seiten einer sehr bekannten Terrorgruppierung rumgetrieben und anschliessend sagar noch deren Propaganda gepostet.
dafür trägst nur du die verantwortung. also versuche gar nicht erst dich zum opfer zu machen...


ps Ich kannte die schon vom Wirken im Irak als erfüllungsgehilfen husseins. Da du dich dort ansonsten auch sehr gut auszukennen scheinst, nehme ich dir deine unwissenheit nicht ab.
 

17.01.06 14:38

4101 Postings, 7069 Tage IDTE2falls du dich wudnerst, wieso ich immer hier

antworte...

ich möchte sportsars thread nicht kaputt machen, in dem wir dort unsere streitigkeiten austauschen.

also daher hier meine nächste antwort

"Bevor der Hetzer noch einen Herzkasper kriegt oder ihm vor lauter Freude noch etwas in die Hose abgeht. ;-) Wie traurig und erbärmlich muss doch das Leben mancher Menschen sein, dass sie sich an solchen Dingen derart hochziehen und erregen können."


Schon mal daran gedacht, dass ich genau das wiederholt von dir gedacht habe? Jetzt erlebst du es mal am eigenen leib.
und wie fühlt man sich?


 

17.01.06 14:41
1

4101 Postings, 7069 Tage IDTE2ps du kannst dir nicht einmal

die 5 bekanntesten terrorgruppen merken, die auf dem index stehen und von anderen verlangst du, dass sie jedes wissenschaftliche magazin und jede internetseite und den lebenslauf ihrer betreiber kennen.

das passt doch irgendwie nicht zusammen...


schöne Grüße

 

29.01.06 15:51

142 Postings, 6745 Tage prochsikomiMT, Deine Lieblingsseite ist eingestampft worden!

so ein pech, aber idgr und die anderen linksextremen/radikalen geistigen prothesen, im kampf gegen rechts(was auch immer das sein mag):), existieren noch....

http://www.andi.nrw.de/Service/service.htm


by the way, was da an geld verpulvert wird, alles geld des steuerzahlers!


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gruß
proxi  

29.01.06 17:00
1

4428 Postings, 7852 Tage Major TomRechtsextremismus (...) vor Ort bekämpfen.

Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff: Rechtsextremismus im demokratischen Miteinander vor Ort bekämpfen

26.01.2006: Schwerin/MVr Während der heutigen Landtagsdebatte hat Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff für ein demokratisches Miteinander vor Ort gegen Rechtsextremismus geworben:


"Vertreter rechtsextremistischer Parteien sitzen bei uns in Kommunalparlamenten. Das ist schlimm genug. Mit aller Entschlossenheit gilt es nun zu verhindern, dass die NPD im September in den Landtag einzieht." Mit der heute vom Landtag veabschiedeten Entschließung werde nicht nur ein Signal an die Rechtsextremisten im Land gesetzt. "Auch die geistigen Brandstifter von außerhalb, die sich Chancen für die Landtagswahl ausrechnen, müssen sich über drei Dinge im Klaren sein: Erstens: Wir in Mecklenburg-Vorpommern nehmen die Bedrohung durch Rechtsextremisten ernst und werden ihnen entschlossen entgegentreten. Zweitens: Bei der Bekämpfung dieses gesellschaftlichen Übels ziehen alle Demokratinnen und Demokraten an einem Strang in dieselbe Richtung. Und drittens: Unsere Kraft des Miteinanders endet nicht am Wahltag, sondern zielt darüber hinaus auf die dauerhafte Trockenlegung des braunen Sumpfes."

Trotz andersgearteter Lippenbekenntnisse behielten die Rechtsextremisten ihre menschenverachtende, fremdenfeindliche, nationalsozialistische Gesinnung. Initiativen mit geradezu zynisch klingenden Bezeichnungen wie "Schöner Wohnen" in Wolgast, Ueckermünde und Anklam oder Kulturkreis Mecklenburg-Strelitz" bzw. "Pommern" seien nichts anderes als rechtsextremistische Tarnorganisationen. Besonders gefährlich seien die so genannten Kameradschaften. Sie nutzen moderne Kommunikationsmöglichkeiten, agieren vernetzt und wollen sich in die bürgerliche Mitte einschleichen. "Parteien wie die NPD greifen Ängste von Bürgern auf, bieten aber keine Antworten, die das Land und die Menschen in irgendeiner Weise weiterbringen. Im Gegenteil: Rechtsextremisten schaden dem Land, schrecken Investoren ab und verhindern die Entstehung von Arbeitsplätzen."

Der Ministerpräsident hob die Bedeutung einer aktiven Bürgergesellschaft im Kampf gegen den Rechtsextremismus hervor. Eine Bürgergesellschaft, die klar macht, dass in Mecklenburg-Vorpommern rechtsextremistische Geisteshaltung nicht auf fruchtbaren Boden fällt. Mit zahlreichen Initiativen vor Ort wie "Bunt statt Braun" oder Demonstrationen gegen Aufmärsche von Rechten habe sich eine breite und lebendige öffentliche Diskussion entwickelt. Wichtige Arbeit werde auch von mobilen Beratungsteams und Netzwerken gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit geleistet. Nicht zuletzt auf Grund dieses vielfältigen Engagements ist die rechte Szene in Mecklenburg-Vorpommern entgegen dem Bundestrend kleiner geworden. "Wir alle müssen konsequent daran weiter arbeiten, dass sich diese Entwicklung fortsetzt und auch der nächste Landtag den Parteien vorbehalten bleibt, die für den Parlamentarismus und die Demokratie einstehen."

Die Vermittlung von Respekt gegenüber anderen Werten und Traditionen fange in der Familie an, so Ringstorff. Hier werde die Grundlage für eine demokratische Orientierung und die damit verbundene Ächtung von Gewalt gelegt. "Unsere Kinder müssen von Klein auf zu selbstbewussten, weltoffenen und demokratiefähigen Menschen erzogen werden. In diesem Prozess kommt auch den Kindertagesstätten und Schulen eine wichtige Rolle zu. Jeder Schüler muss begreifen: Rechtsextremistische Politik hat noch nie dauerhaft Probleme gelöst. Sie hat vielmehr zu Kriegen, Bürgerkriegen, zu Mord, Tod und Vertreibung geführt."

MVregio Schwerin mv/sn
Quelle: http://www.mvregio.de/9181.html

Ciao!

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PS <img

 

29.01.06 17:09

129861 Postings, 7533 Tage kiiwiiLandtagsentschließungen -- gut, aber zuwenig

Das ist alles gute Absicht, aber letztendlich Schaufensterpolitik.

Es muß staatlicherseits viel mehr getan werden, um durch wesentlich verbesserte Rahmenbedingungen für Industrienansiedlungen das Übel - die wahnsinnig hohe Arbeitslosigkeit - an der Wurzel zu packen.

Warum deklariert man die neuen Länder nicht zur Sonderwirtschaftszone mit anderen rechtlichen und steuerlichen Bedingungen ??

Das (Gegen-)Argument "Mitnahmeeffekte" sollte in diesem Zusammenhang mal keine Rolle spielen...



kiiwiiMfg
 

29.01.06 17:52
1

142 Postings, 6745 Tage prochsikomiSPD/LinksextremePDS "Regierung" in MV:)

ja das hat schon was, diese zu zitieren.

da werden befindlichkeiten der linksextremen/linksradikalen PDS(Kommunisten/SED-Nachfolger) wach, sie malen ein phantom von einer rechten gefahr an die wand.

sicherlich um von ihrer eigenen extremität abzulenken....von den 169 millionen ermordeten menschen, seit 1917 der kommunismus weltweit menschen unterdrückte.

RINGSTORFF's GESINNUNGSGENOSSEN(PDS) und ihre HISTORIE(solche leute sitzen heute im bundestag!!!!)




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gruß
proxi  

13.02.06 12:47
4

4428 Postings, 7852 Tage Major TomSzene strotzt vor Selbstbewusstsein

Rubrik 'Brennpunkt' - SWP - 10.02.2006
RECHTSEXTREMISTEN / Gewalt im Osten bereitet Sorge

Szene strotzt vor Selbstbewusstsein


Radikale Kameradschaften können weitgehend ungehindert agieren
 
Rechtsextremisten gebärden sich immer selbstbewusster - nicht nur, aber vor allem in Ostdeutschland. Dort haben jüngste Übergriffe für Zündstoff vor der Landtagswahl gesorgt. Doch Antworten, wie der neuen Gewaltwelle zu begegnen ist, bleibt die Politik schuldig.

Vietnamesen mit Holzknüppeln verprügelt, ein Zwölfjähriger brutal gequält, zwei anders denkenden Jugendlichen den Kiefer eingetreten: Mehrere Gewalttaten Rechtsextremer sorgen seit Jahresbeginn für Entsetzen in Sachsen-Anhalt. Vor der Landtagswahl in drei Bundesländern am 26. März lösen die Übergriffe eine Debatte darüber aus, wie den Neonazis am besten beizukommen ist. Experten warnen vor einem Erstarken des Rechtsextremismus, die Zahl der Straftaten steigt - in den ersten elf Monaten 2005 um 30 Prozent -, die Gewaltbereitschaft nimmt zu.

Der Osten ist hier nach wie vor stärker betroffen, das Problem ist indes gesamtdeutsch. Fakt ist, dass bei den von Neonazis begangenen, politisch motivierten Gewalttaten - 2004 waren es 774 - Nordrhein-Westfalen an der Spitze steht. Bezogen auf die Einwohnerzahl liegen laut Verfassungsschutz Brandenburg und Sachsen-Anhalt vorn, vor Berlin, Schleswig-Holstein und Sachsen. Im Osten verüben Neonazis trotz zahlreicher Präventionsprojekte drei Mal so viele Gewalttaten wie im Westen. 45 Prozent der Skinheads und anderer gewaltbereiter Rechtsextremisten leben östlich der Elbe.

Als Gründe für die zuletzt wieder zunehmenden Aktivitäten der Rechten benennen Fachleute und Politiker das gescheiterte NPD-Verbotsverfahren, die Wahlerfolge rechtsextremer Parteien in Sachsen und Brandenburg sowie die stärkere Kooperation der Rechtsaußen-Parteien. "Dadurch ist die Szene selbstbewusster geworden", sagt Sachsen -Anhalts Innenminister Klaus Jeziorsky (CDU). Das allein kann aber die Probleme im Osten nicht erklären. Arbeits- und Perspektivlosigkeit, Frustration, eine auf Grund der Abschottung der DDR im Osten stärker ausgeprägte Fremdenfeindlichkeit: Wissenschaftler haben weitere Ursachen beschrieben und sie bestehen 15 Jahre nach der Einheit fort. "Der Anteil der so genannten Modernisierungsverlierer ist im Osten höher als im Westen", sagt der Kriminologe Kai-D. Bussmann von der Universität Halle-Wittenberg.

Fraglich ist indes, wie politisch 14- oder 16-Jährige wirklich sind, die Afrikaner als "Niggerschwein" anpöbeln oder einer linksautonomen "Zecke" eine Bierflasche auf den Kopf schlagen. "Natürlich spielt hier nicht immer nur die politische Gesinnung eine Rolle", sagt Bussmann. Häufig schließen sich junge Leute als klassische Mitläufer Cliquen in ihrer Umgebung an. Den Einstieg in die gewaltorientierte rechtsextremistische Szene finden viele Jugendliche über Skinhead-Musik. Regionaler Schwerpunkt ist Ostdeutschland.

Doch rechtsextreme Parteien wie NPD und DVU tun sich schwer, Jugendliche in ihre Strukturen einzubinden. Initiativen gegen Rechts beklagen häufig eine allgemeine Akzeptanz rechtsextremer Skinhead-Gangs. "Rechte Gewalttäter sind in ihrem Ort, ihrer Region nicht ausgegrenzt und in der Minderheit, sondern stehen in der Mitte", analysiert Heike Kleffner von der Mobilen Beratung für Opfer Rechtsextremer Gewalt in Magdeburg.

So genannte Kameradschaften der Neonazis können vielfach relativ ungestört agieren. "Ihnen werden keine Grenzen aufgezeigt, sie fühlen sich so in ihren Allmachtsgefühlen bestätigt." In Sachsen-Anhalt lösten jüngste Überfälle Parteienstreit mit gegenseitigen Schuldzuweisungen aus. Zwar hatten die Parteien im Vorjahr einmütig die Gründung eines Netzwerkes für Demokratie und Toleranz beschlossen, mit Leben erfüllt wurde die Initiative aber nicht.
STEFAN KRUSE, DPA

Ciao!

PS Ja, die "Szene strotzt vor Selbstbewusstsein", da ließen sich durchaus bestimmte Parallelen ziehen, s. auch Eingangsposting: "Rechte Themen sollten lanciert werden, Kritiker und Minderheiten - zuvorderst Juden und Ausländer diffamiert. "Befreite Zonen" auch in den Netzen will man mit destruktiven Methoden schaffen." oder "Entwickelt eine Diskussionsstrategie, die vorerst darauf gerichtet sein muss, bekennende oder bekannte Antifa-Zecken und Schalom-Litaneienschreiber madig zu machen. Wenn diese sich wehren, muessen wir auf schreien oder besser schreiben. Wir werden sie dadurch isolieren." Nachtigall, ick hör dir trapsen!

 

13.02.06 12:52
2

8215 Postings, 8461 Tage SahneImmer mitten in die Fresse rein!

14.11.07 19:19

17924 Postings, 6133 Tage BRAD P007Up!! mit Grüßen an Börsenfreak, Kraut, EuroHasser

DSM und sachsenpaule

PS: Mit weiterem Dank an die Passiv-aktiven Bewerter

polo10 und Hedera
 

14.11.07 19:23
1

3216 Postings, 6386 Tage Börsenfreak89*gäähn*

Verstehe, ihr habt ne neue taktik, ihr versucht mich jetzt einzuschläfern.........


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"Deutschland muß von außen eingehegt, und innen durch Zustrom heterogenisiert, quasi "verdünnt" werden."

Joschka Fischer  

14.11.07 19:26
1

17924 Postings, 6133 Tage BRAD P007sofern du gut schlafen kannst mit all dem Hass

14.11.07 19:29
1

3216 Postings, 6386 Tage Börsenfreak89ich trage

so viel liebe in mir himmlisch........
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"Deutschland muß von außen eingehegt, und innen durch Zustrom heterogenisiert, quasi "verdünnt" werden."

Joschka Fischer  

14.11.07 19:49
5

7765 Postings, 6738 Tage polo10BRAD P007

Schade, dachte wenigstens DU hättest es begriffen und würdest die Sticheleien sein lassen.

Ich lasse dich bewusst aus dem Spiel, weil ich deine Auffassung verstanden habe und dies auch respektiere.  

14.11.07 19:51
5

3124 Postings, 6231 Tage hederaDie rote Propaganda!

SPD an 1,8 Millionen Auflage beteiligt

Bundesweit ist sie in sechs Bundesländern auf verschiedenen Wegen an Medienunternehmen beteiligt, in Niedersachsen auch an der Madsack Verlagsgruppe – dem zehntgrößten Presseunternehmen Deutschlands. Die Auflage der Tageszeitungen, an denen die SPD über eine Holding Anteile halte, liege bei 1,84 Millionen, berichtete Verfassungsrichter Rudolf Mellinghoff, der den Fall vorbereitet hatte.

http://www.focus.de/politik/deutschland/tid-7452/...t_aid_133293.html

Da brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn uns Lügen aufgetischt werden, die die angebliche Volksmeinung betreffen. Es müßte zumindest eine Offenlegungspflicht für solche Beteiligungen geben.


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"Der denkende Mensch ändert seine Meinung".
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