Zugegeben, es ist nicht gerade die feine englische Art, sich mittels dem sogenannten Get Naked Bikini an seiner Verflossenen zu rächen — dafür aber eine äusserst effektvolle. Nach drei Minuten im Wasser lösen sich nämlich die Nähte des Rachebikinis auf. Übrig bleiben die einzelnen Bestandteile. Und eine kreischende Frau. Der 19-jährige Dani Zuber erinnert sich: «Ich habe meiner Clique vorgeschlagen, ‹spontan› in den Hallwilersee baden zu gehen. Alle waren eingeweiht. Ausser meine Ex-Freundin, die mir ziemlich übel mitgespielt hatte.» Eine Kollegin habe dann «zufälligerweise» einen zweiten Bikini dabeigehabt und es der Ex «ausgeliehen». «Nach kurzer Zeit im Wasser schrie sie auf und verlangte ein Badetuch», so Zuber. «Wir haben uns halb totgelacht.»
Gar nicht lustig findet Rosmarie Zapfl, Präsidentin des Frauendachverbandes Alliance F, den Bikini, der vom Schweizer Online-Shop Crazystuff.ch verkauft wird: «Das verstösst gegen die persönliche Menschenwürde.» Diese Erfindung sei eine absolute Gemeinheit und zeige, dass «Dummheit keine Grenzen kennt». Wird dann auch noch in der Badi Rache geübt, droht der Entblössten neben Hohn und Spott im schlimmsten Fall ein Badeverbot oder eine Busse. Denn Nacktbaden verletze das sittliche Empfinden, so Peter Hager, Bademeister im Berner Marzili.
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