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Colonia Real Estate
Erst hochgejubelt, dann abgestraft - Immobilienaktien gehörten 2007 zu den größten Enttäuschungen. So verwundert es nicht, dass die drei größten Flops im SDax Immobilienwerte waren. So verlor die Aktie von Colonia Real Estate rund 54 Prozent im Sog der US-Immobilienkreditkrise. Dabei konnten sich die jüngsten Neunmonatszahlen durchaus sehen lassen. Der Nettogewinn verbesserte sich um 186 Prozent auf 54,4 Millionen Euro, zudem wurde die Jahresprognose angehoben. Die Übernahmepläne für den Rivalen Deutsche Wohnen gab Colonia dagegen auf.
Tops und Flops im SDax 2007
Deutsche Wohnen
Die mögliche – am Ende aber doch geplatzte - Übernahme durch Colonia Real Estate gab der Aktie der Deutsche Wohnen AG nur kurze Zeit Auftrieb. Deutlich kritischer wurde der Zusammenschluss der Deutsche Wohnen mit der Berliner Wohnungsgesellschaft Gehag aufgenommen. Der Kaufpreis wurde als zu hoch kritisiert. Auf Jahressicht büßte die Aktie der Deutsche Wohnen 58 Prozent ein.
Tops und Flops im SDax 2007
Patrizia Immobilien
Noch schlimmer traf es die Aktie des MDax-Absteigers Patrizia Immobilien. Mit einem Minus von 77 Prozent führte sie die Liste der Top-Verlierer 2007 im SDax an. Daran war nicht nur die Subprime-Krise schuld. Auch das Geschäft läuft nicht so gut wie erhofft. Im dritten Quartal wurden weniger Wohnungsobjekte abgestoßen als geplant. Der Umsatz halbierte sich in den ersten neun Monaten des Jahres. Dass der Finanzchef für Ende des Jahres seinen Rücktritt verkündete, passte ins Bild.
Damoklesschwert US-Rezession Außerdem belasten die trüben Konjunkturaussichten in den USA die Small und Midcaps. Denn viele Firmen aus dem MDax und SDax sind wachstumsgetrieben und stark von der weltwirtschaftlichen Situation abhängig. "Im MDax gibt es viele zyklische Werte", weiß Cominvest-Fondsmanager Walter. Von solchen konjunkturabhängigen Werten lassen derzeit viele Investoren ihre Finger und setzen auf defensive Titel. "Der Favoritenwechsel hin zu Bluechips wird so lange anhalten, bis die Rezessionsängste verschwinden", glaubt Walter.
Wie stark manche Nebenwerte nach unten geprügelt werden, zeigt die Tatsache, dass schon kleine Analysten-Herabstufungen dazu führen, dass Aktien einbrechen – wie zum Beispiel am Dienstag die Aktie von Wacker Chemie.
Nebenwerte zu riskant Die Small- und Midcaps-Experten begründen die Underperformance der Nebenwerte mit der Flucht der Anleger aus dem Risiko und in die Liquidität. "Viele Investoren setzen lieber auf größere Aktiengesellschaften, weil sie glauben, dass diese Unternehmen besser durch turbulente Zeiten kommen", meint Heiko Bienek, Fondsmanager bei Lupus Alpha. Außerdem hätten Investoren verstärkt in Dax-Werte umgeschichtet, um nicht in marktengen Titeln gefangen zu sein. Das sieht auch Fondsmanager Walter so: "In unsicheren Zeiten geht man in liquidere Werte", sagt er. So hätten viele Large-Cap-Fondsmanager, die Smallcaps beigemischt hatten, die Nebenwerte verkauft.
Auch viele angelsächsische Investoren, die in deutschen Nebenwerten engagiert waren, trennten sich offenbar von ihren Titeln. Vor allem große Fonds aus den USA und Großbritannien nutzten Gewinnmitnahmen. Anleger aus dem Dollar-Raum profitierten von Währungsgewinnen angesichts des starken Euro.
Wenn die Verkaufswelle erst einmal ins Rollen kommt, entfaltet sie eine Eigendynamik.
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