Während Aroundtown im ersten Quartal 2020 einen unbedeutenden Einfluss der Covid-Pandemie auf seine Geschäftstätigkeit zu verzeichnen hatte, war dies die treibende Kraft der Ereignisse im zweiten Quartal. Die Auswirkungen der Pandemie betrafen in erster Linie das Hotelportfolio, das 23 % des Portfolios ausmacht, während die Auswirkungen auf die Bereiche Büro, Logistik/Großhandel und Wohnen (über die Beteiligung an GCP SA) nur begrenzt waren. Diese machen 70 % des Portfolios aus. Im ersten Halbjahr 2020 lag die Mieteinziehungsrate für das gesamte Portfolio bei 84 %, ohne das Hotelportfolio betrug die Quote 95 %.
Im Juli haben sich die Einziehungsraten verbessert, auch bei den Hotels auf 33 % gegenüber 21 % im 2. Quartal 2020. Aufgrund der vorherrschenden Unsicherheiten zu den Auswirkungen von Covid bleibt die Erholung der Hotelbranche ungewiss, weshalb Aroundtown auf Grundlage einer konservativen Einschätzung des Managements allgemeine Rückstellungen in Höhe von 35 Mio. € bzw. 53 % der gestundeten Nettomieten der Hotels gebildet hat. Das Unternehmen arbeitet weiterhin auf Einzelfallbasis mit seinen Mietern zusammen, um gestundete Beträge einzuziehen.
Aroundtown verzeichnete in der ersten Hälfte des Jahres 2020 Nettomieteinnahmen von 502 Mio. €, ein Anstieg um 40 % gegenüber 359 Mio. € im ersten Halbjahr 2019. Das starke Wachstum wurde durch einen Mix aus externem Wachstum, das in erster Linie auf die im Februar 2020 abgeschlossene Fusion mit TLG zurückzuführen ist, und internem Wachstum mit einem Gesamtnettomietwachstum auf like-for-like-Basis von 3,0 % erzielt. Der FFO I stieg um 30 % auf 312 Mio. € und um 10 % auf 0,23 € je Aktie im ersten Halbjahr 2020, gegenüber 239 Mio. € und 0,21 € je Aktie in den ersten sechs Monaten 2019. Aroundtown verbuchte auf konservativer Basis außerordentliche allgemeine Mietrückstellungen in Höhe von 35 Mio. € als Reaktion auf die vorherrschenden Unsicherheiten hinsichtlich der Auswirkungen von Covid auf die Hotelbranche, was ca. 50 % der gestundeten Nettomieten des Hotelportfolios entspricht.
Die Rückstellung wurde auf der Grundlage der Einschätzung des Managements gebildet, wobei das Unternehmen weiterhin fallweise mit seinen Mietern zusammenarbeitet, um gestundete Mieten einzuziehen. Aufgrund der starken Portfoliodiversifizierung profitierte das Unternehmen erheblich von der Stabilität seines Büro-, Logistik-/Großhandels- und Wohnportfolios, das nur beschränkte Effekte durch die Pandemie erfuhr. Der FFO I je Aktie nach Perpetualpapierzuteilung stieg im Jahresvergleich um 5 % auf 0,20 € je Aktie.
Der FFO I nach Perpetualpapierzuteilung und einschließlich Covid-bedingter Rückstellungen ergab 0,17 € je Aktie im ersten Halbjahr 2020. Der EPRA NAV stieg auf 12,4 Mrd. € (9,0 € je Aktie), verglichen mit 10,6 Mrd. € (8,7 € je Aktie) zum Jahresende 2019, angetrieben durch den Periodenüberschuss einschließlich der Neubewertungsgewinne. Positive Neubewertungsgewinne in Höhe von 560 Mio. €, +2,5 % auf like-for-like-Basis, beinhalteten solide Neubewertungsgewinne im Bürobereich, denen negative Neubewertungsergebnisse im Hotelportfolio gegenüberstanden. Fast das gesamte Hotelportfolio wurde durch externen Gutachter neu bewertet.
Im bisherigen Jahresverlauf unterzeichnete das Unternehmen Veräußerungen von nicht zum Kerngeschäft gehörenden und repositionierten Immobilien in Höhe von ca. 1 Mrd. €, wodurch die Portfolioqualität erhöht, gleichzeitig aber auch Mittel freigesetzt und die Liquidität gestärkt wurden. Die Veräußerungen wurden zu 6 % über dem Buchwert abgeschlossen, womit die konservativen Bewertungen des Portfolios bestätigt wurden. Die freigesetzten Mittel unterstützen das Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 500 Mio. €, das im Juni 2020 gestartet wurde und bis Ende des Jahres läuft. Rund 26 % des Aktienrückkaufprogramms wurden bis zum 21. August zu einem gewichteten Durchschnittspreis von ca. 5,1 € pro Aktie durchgeführt. AT ist auf gutem Wege, das Programm bis Ende 2020 abzuschließen.
Verglichen mit dem EPRA NAV von 9,0 € je Aktie und unter Berücksichtigung der Prämie auf Veräußerungen wurde der Aktienrückkauf mit einem signifikanten Abschlag durchgeführt, wodurch ein sehr hoher Shareholder Value geschaffen wurde. Die Verkäufe seit Jahresbeginn betrafen zu 70 % Einzelhandelsimmobilien und zu fast 50 % Non-Core-Städte, wodurch die Qualität des Portfolios erhöht und der Fokus auf Büros an erstklassigen Standorten verstärkt wurde. Das Unternehmen setzt das Verkaufsprogramm fort und befindet sich in fortgeschrittenen Verhandlungen für weitere Veräußerungen im Volumen von über 1 Mrd. €.
Für das Gesamtjahr 2020 wird ein FFO I nach Perpetualpapierzuteilung voraussichtlich im Bereich von 460 Mio. € bis 485 Mio. € erwartet, entsprechend 0,34 € bis 0,36 € je Aktie. Nach Berücksichtigung der geschätzten außerordentlichen, einmaligen Mietrückstellungen für Covid-Effekte wird der FFO I je Aktie nach Perpetualpapierzuteilung voraussichtlich im Bereich von 0,25 € bis 0,28 € je Aktie liegen. Die Prognose beinhaltet den Effekt der seit Jahresbeginn vollzogenen Veräußerungen in Höhe von 1 Mrd. € sowie zusätzliche 1 Mrd. € Nettoverkäufe. Der Effekt des Aktienrückkaufs wird im Jahr 2020 teilweise und erst im Jahr 2021 voll wirksam werden.
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