Neues von Tesla und BMW
§Während der US-amerikanische Elektro-Autobauer Tesla offensichtlich massive Probleme damit hat, den Schritt in die Massenproduktion der Fahrzeuge zu gehen, bereitet sich der deutsche Premium-Autobauer BMW auf die Eroberung des chinesischen Marktes mit Elektro- und Hybrid-Fahrzeugen vor. Doch der Reihe nach: Bevor ich gleich auf die jüngsten Zahlen und die Probleme von Tesla eingehe, möchte ich Ihnen zunächst berichten, wie BMW das Thema Elektromobilität vorantreibt. BMW eröffnet mit chinesischem Partner erste Batteriefabrik in China BMW hat jetzt zusammen mit dem Kooperationspartner Brilliance China Automotive in China die erste Batteriefabrik für Elektroautos veröffentlicht. Die Produktionsanlage wurde in der Stadt Shenyang gebaut und erhielt die Bezeichnung „High Voltage Battery Center“. Dort werden Lithium-Ionen-Zellen angeliefert, geprüft und anschließend zu Batteriemodulen zusammengefügt. In einem zweiten Produktionsschritt werden die Batteriemodule zusammen mit anderen Geräten in ein Aluminiumgehäuse montiert. Daraus entsteht ein sogenannter „Batteriepack“, der je nach Fahrzeugmodell unterschiedlich zusammengesetzt wird. Oliver Zipse, Produktionsvorstand von BMW, kommentiert diesen Schritt wie folgt: „Das innovative High Voltage Battery Center in Shenyang stellt einen bedeutenden Schritt in der Elektromobilitätsstrategie der BMW Group dar. Es ist die erste Batteriefabrik eines Premium-Automobilherstellers in China und bereits die dritte innerhalb unseres Produktionsnetzwerks nach Deutschland und den USA.“ Zu den Verkaufserwartungen im Hinblick auf die Elektrofahrzeuge des Konzerns äußert sich Zipse folgendermaßen: „Für 2025 erwarten wir, dass der Verkaufsanteil unserer elektrifizierten BMW- und Mini-Modelle global zwischen 15 und 25% liegen wird. Das entspricht einem Volumen von mehreren Hunderttausend Fahrzeugen pro Jahr.“ Mit der Herstellung eigener Batteriepacks bereitet sich BMW zum einen auf die Massenproduktion von Elektrofahrzeugen vor und verspricht sich davon zum anderen einen technologischen und einen Kostenvorteil. Tesla mit Rekordverlust auf Quartalsbasis Kommen wir nun zu Tesla: Tesla hat gestern Abend nachbörslich die Zahlen für das 3. Quartal 2017 vorgelegt. Im Vorfeld der Zahlenvorlage waren die Analysten bereits alles andere als optimistisch und erwarteten einen Verlust von 2,27 US-Dollar je Aktie. Tatsächlich aber meldete Tesla-Chef Elon Musk sogar einen Verlust von 2,92 US-Dollar je Aktie. Das sind fast 30% mehr als von den Analysten erwartet und zugleich handelt es sich dabei um den höchsten Quartalsverlust in der Geschichte von Tesla! Darüber hinaus verbrennt Tesla weiterhin jede Menge Geld. Die Ausgaben beliefen sich laut dem Bericht im 3. Quartal 2017 auf 1,4 Mrd. US-Dollar. Analysten hatten 1,2 Mrd. US-Dollar prognostiziert. Geht es so weiter, steht bei Tesla schon bald die nächste Kapitalerhöhung an, die den Anteil der Altaktionäre weiter verwässern würde. Und als würde das nicht schon reichen, verschob Tesla auch noch die Absatzprognosen für das Model 3 nach hinten. Sollten ursprünglich noch Ende des Jahres 5.000 Fahrzeuge vom Model 3 pro Woche vom Band laufen, soll dies nun erst im 1. Quartal 2018 passieren. Die Schuld dafür gab Tesla seinen Zulieferern. Meine Einschätzung: Ich bevorzuge an der Börse nach wie vor die klassischen Autobauer, die mit Gewinnen, die sie heute noch mit Verbrennungsmotoren erzielen, in Zukunftstechnologien investieren als auf eine meiner Ansicht nach völlig überbewertete Tesla-Aktie. .
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