Sehr geehrter Leser,
Sie erhalten heute eine Analyse von Michael Sturm zum Thema China/Indien: China und Indien
Nachdem der Ausstrahleffekt des China-Tigthening auf die Nachbarregionen und das Thema des Google-Ausstiegs in Hinsicht auf die China-USA Beziehungen in etwa ausgestanden ist, werden auch hier Stabilisierungstendenzen sichtbar. Für beide Länder gilt es, zu untersuchen, ob ein Investment für die Zukunft noch lohnt, oder ob bereits alles zu spät ist und ein Abstieg beginnt. Shift der Gelder hin zum Wachstum Ich erkenne, dass in der Zukunft ein Shift von Geldern aus USA/EU nach Asien stattfinden wird, vornehmlich China und Indien. Aus dem einzigen Grund: Dort ist das Wachstum anzutreffen! Chinas Bruttoinlandsprodukt wächst mit 10 ,7 %. Seit 2009 hat China uns Deutsche in Sachen Exportweltmeister überholt. China hat mit 2.800 Milliarden USD die größten Bar- Währungsreserven weltweit. Auch Indien wächst und wächst. Hier haben wir es mit einem zweiten China zu tun, nur etwas zeitversetzt. Ein Abriss der Wachstumskette ist laut Experten nicht in Sicht und wird auch für lange Zeit kein Thema sein. Riesiges Potenzial Das Markt- und Wachstumspotenzial beträgt mit einer Einwohnerzahl nebst Nachbarland Indien in der Höhe von über 2 ,5 Milliarden Menschen eine gigantische Größe. Die Lebenserwartung in China ist drastisch angestiegen. Lag sie 1949 noch bei 35 Jahren, so ist sie bereits auf über 72 Jahre geklettert. Es wird mehr ältere Menschen geben, die gerade für den Healthcare-Markt riesige Chancen eröffnen. Die Consumer-Branche, die Reisebranche und die Technologiebranche sind weitere Nummer-1- Profiteure von diesem Wandel. Alterspyramide China 2008 [y Alter in Jahren, x Einwohner in Tsd.] Bubble oder Korrektur Die Frage, ob wir es in China und Indien mit einer Bubble zu tun haben, kann ich Ihnen klar mit NEIN beantworten. Wir befinden uns in einem Bullenmarkt, der zurzeit eine ganz normale Korrektur durchläuft. Und diese Korrektur bringt uns Einstiegschancen und keine Ausstiegsgelegenheit. CBOE-China Index Der Index ist in der aktuellen Korrekturphase an Unterstützungsniveaus angelangt (rote Horizontale). Diese sollten dem Markt ausreichen. Vielleicht ist noch eine weitere Korrektur um etwa 10 % bis zur unteren Marke möglich (schwarzer Kreis), aber spätestens dann wird sich ein neuer Haussetrend in China ausbilden. Für Indien sieht die Chartanalyse im Übrigen 1 :1 deckungsgleich aus. Was den beiden Märkten auch hilft, ist die an den jetzigen Niveaus gastierende 200- Tage-Durchschnittslinie (MA 200 , rote dünne Kurve im Chartbild). Diese Konstellation hat in der Vergangenheit oftmals zu einer Trendwende geführt, also dem Ende der Korrektur. Währungsgewinne Zusätzlich hat ein Investment für westliche Investoren den Versüßungseffekt steigender Währungen versus USD oder Euro, weil höheres Wachstum meist mit höheren Zinsen einhergeht, um Inflation einzudämmen. Die Währung wird also stärker gegenüber Volkswirtschaften mit schwächerem Wachstum. Indizien des Wachstums Bereits seit letztem Jahr muss China Rohstoffe importieren, die es früher an westliche Nationen exportiert hat. Das trifft besonders Energie (Kohle). Nicht umsonst hat vor einiger Zeit unsere Bundesregierung ein schon beerdigtes Konzept für ein neues gigantisches Kohlebergwerk in Deutschland wieder ausgegraben. Denn Kohle und Stahl werden wohl in naher Zukunft nicht mehr aus China zu importieren sein. Fazit: China und Indien werden in den nächsten Jahrzehnten zum Fokus der Weltwirtschaft. Schaute man bisher auf US-Daten, so wird man schon bald auf CPI, PPI oder GDP der chinesischen Wirtschaft schauen. Die Weltleitbörsen im Westen gehen langsam in den Ruhestand. China und Indien werden neue Leitfiguren. Wir täten gut daran, uns diese neuen Alpha-Tiere einmal näher zu betrachten-um wenigstens an diesen Strömungen mit zu verdienen.
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