Im Falle eines morgigen Selloffs, wird dieser voraussichtlich KEIN natürliches Verlaufsmuster aufweisen, sondern künstlich (besten Dank Fed) an seiner Abwärtsdynamik verhindert. D.h. der Versuchung morgen intraday Schnäppchen zu jagen, sollte man tunlichst widerstehen. Zur Erinnerung.. Die US-Indices können morgen 5 Prozent ins Minus gehen, um noch am selben Tag mit einem Prozent im Plus zu schliessen um dann nächste Woche 10 Prozent zu fallen.
Das schwierige wird sein, intraday die künstlichen Stützkäufe von echten Shorteindeckungen zu unterscheiden. Die Wahrscheinlichkeit für eine echte "natürliche" Bodenbildung scheint mir für morgen allenfalls unteralb von 12500 Punkten gegeben. Darüber werde ich definitiv nicht Flat gehen.
Genaueres über das mögliche Eröffnungs-Szenario lässt sich versuchsweise um ca. 15:15 sagen.
Im folgenden die Eckdaten des morgigen Selloff-Risikos...
Nachwievor greift die Liquiditätskrise in zunehmendem Masse um sich. Wirtschaftszahlen sind mehr oder weniger irrelevant - angesichts der sich zuspitzenden Subprime-Nachrichtenlage.
Speziell am heutigen Downmove war allerdings, dass dieser weniger durch die Subprime-Querelen selber ausgelöst worden ist. Vielmehr war es Walmart, welche offenbar basierend auf den (in)direkten Folgen der Kreditkrise den Ausblick für den restlichen Verlauf des Jahres geschmälert hat. Es scheint also, als wären dies erste deutliche Anzeichen eines Spillover-Effekts der Subprimekrise.
Die US-Aktienindices geraten zudem langsam aber sicher in Regionen, die schmerzhaft sind und in sich selber betrachtet zum Problem werden können. Auch die spätabendliche Volatilitätsexplosion hat heute nicht gefehlt.
Der morgige Tag bringt noch mehr relevante realwirtschaftliche Messgrössen. Es bleibt jedoch einmal mehr abzuwarten, welche Thematik das Kurstreiben bestimmen wird.
Potenzial für einen Rebound böte sich zur Zeit scheinbar nur aus einer Kombination von neuerlichen Zentralbank-Interventionen und positiv überraschenden Wirtschaftsdaten. Da dies angesichts der Menge an Zahlenmaterial relativ unwahrscheinlich ist, besteht für alles andere als eine Shortposition im SMI und S&P500 Index nachwievor kein Anlass.
Die Möglichkeit einer Kumulation von Negativmeldungen (Subprime, Empire State Index, Konsumentenpreise, Industrieproduktion) ist hingegen durchaus wahrscheinlicher.
Es ist praktisch sicher, das die Zentralbanken morgen - noch stärker als die letzten Male - Geld in die Märkte buttern. Sollten im Vorfeld der US-Börseneröffnung sämtliche Nachrichten insgesamt enttäuschen, besteht ein erhöhtes Risiko eines Selloffs, der im Dow locker bis 12400 bis 12600 Punkte gehen kann.
Dies könnte dann ein guter Zeitpunkt sein, die Shortposition temporär zu schliessen - bzw. eventuell Long zu gehen bis zur Veröffentlichung der Zahlen zum Konsumentenvertrauen am Freitag.
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