Hut ab vor Peer....

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neuester Beitrag: 20.11.05 23:59
eröffnet am: 14.10.05 17:17 von: lehna Anzahl Beiträge: 117
neuester Beitrag: 20.11.05 23:59 von: BeMi Leser gesamt: 19282
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15.10.05 18:41

23964 Postings, 8401 Tage lehna#23,würde Steinbrück monatlich...

2 Milliarden Euro Schulden zurückzahlen,wären wir in 58 Jahren schuldenfrei.
Das wird nicht passieren.
Im Gegenteil,der EU-Stabilitätspakt wir grad von den Erfindern seit Jahren ausgehöhlt weils kein Wachstum gibt.
Das ist das Dilemma...



 

15.10.05 18:50

1720 Postings, 7414 Tage Hartz5lehna,

erstens denke ich mal, du hast dich da mit den 58 Jahren ein klein wenig verrechnet und zweitens sollte alleine der Versuch der Schuldenrückzahlung schon unter Strafe gestellt werden. Einfach weil es mittel- und langfristig garnicht funktioniert und zudem die negativen Folgen dieser Vorgehensweise gesamtwirtschaftlich und -gesellschaftlich weit aus schlechter wären, als mit einer weiteren Schuldenaufnahme Sinnvolles zu tun. Sinnvoll ist jedoch politisch gesehen ein sehr dehnbarer Begriff.  

15.10.05 19:02
1

129861 Postings, 7668 Tage kiiwiiTheorien Wohlfahrtsstaatlicher Politik:

Theorien Wohlfahrtsstaatlicher Politik: Die Internationale Hypothese


verfasst von Tobias Ostheim



1. Einleitung

Alle bislang vorgestellten Theorien der Staatstätigkeit werten die internen politischen oder institutionellen Bedingungen der Nationalstaaten als die wichtigsten Determinanten wohlfahrtstaatlicher Politik. Vertreter der Internationalen Hypothese hingegen sehen die Staatstätigkeit einschließlich der sozialpolitischen Regierungspraxis von externen, inter- oder transnationalen Konstellationen oder Kräften bestimmt oder nachhaltig beeinflusst.


Sie vertreten die These, dass sich die internationalen Rahmenbedingungen nationalen Regierungshandelns insbesondere durch zunehmende internationale Interdependenz, wachsende Weltmarkteinbindung, Liberalisierung des Handels und der Kapitalmärkte und die Europäische Integration erheblich gewandelt hätten.


Sie haben jedoch unterschiedliche Auffassungen darüber, welches die wichtigsten internationalen Einflussgrößen sind und wie diese auf die Staatstätigkeit der Nationalstaaten einwirken. Die Internationale Hypothese ist daher vielgestaltig. Eine ihrer älteren Varianten begreift die sozialstaatlichen Anstrengungen des Staates als Kompensation für die Weltmarkteinbindung der nationalen Volkswirtschaft (Cameron 1978).


Zahlreiche neuere Arbeiten betonen demgegenüber, dass die Globalisierung und das europäische Binnenmarktprojekt die Handlungsmöglichkeiten der Nationalstaaten im Bereich der Sozialpolitik beschränkten (Scharpf 1999). Unter Globalisierung oder "gesellschaftlicher Denationalisierung" (Zürn 1998) kann die "relative Zunahme der Intensität und der Reichweite grenzüberschreitender Austausch- und Produktionsprozesse" vor allem der Wirtschaft, aber auch der Umwelt, Kommunikation und Kultur verstanden werden (Zürn 1998: 125). Häufig wird unter diesen Begriffen jedoch nur die Integration der globalen Märkte verstanden und auf den wachsenden Anteil grenzüberschreitender wirtschaftlicher Interaktionen verwiesen.


Die Europäische Integration umfasst sowohl die Integration des Marktes in Europa als auch das Entstehen einer politischen Entscheidungsebene oberhalb des Nationalstaates. Eine dritte Variante der Internationalen Hypothese verweist auf direkte Rückwirkungen des anwachsenden Bestandes an für die Mitgliedstaaten verbindlichen Regelungen der Europäischen Gemeinschaft (oder anderer inter- oder transnationaler Einrichtungen) auf deren Staatstätigkeit (Scharpf 1999, Leibfried/Pierson 2000).



2. Vertreter der Internationalen Hypothese


David Cameron

Eine frühe Variante der Internationalen Hypothese hat David Cameron (1978) formuliert. Cameron ging von der Beobachtung aus, dass der Staatssektor in den demokratischen Industriestaaten in den ersten Jahrzehnten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erheblich gewachsen ist, jedoch in einem von Land zu Land unterschiedlichem Tempo. Er suchte nach Erklärungen für diese Unterschiede und maß dabei den Staatssektor durch das Verhältnis der Steuer- und sonstigen Einnahmen des Staates zum Bruttoinlandsprodukt, eine der Staatsquote verwandte Messgröße.


Cameron konnte bei seinem Vergleich von 18 Demokratien in den Jahren von 1960 bis 1975 eine Reihe von erklärungskräftigen Variablen identifizieren. Zu diesen gehören politische Variablen wie die parteipolitische Zusammensetzung der Regierung (vgl. das Modul 4 zur Parteiendifferenztheorie) und politisch-institutionelle Konstellationen wie die Differenz von Föderalismus und Einheitsstaat (vgl. das Modul 5 zur politisch-institutionalistischen Theorie).


Eine besonders wichtige Erklärungsgröße ist ihm zufolge aber die Weltmarkteinbindung der Wirtschaft ("openness of the economy")., gemessen am Anteil der Importe und Exporte am Bruttoinlandsprodukt. Das Maß der Weltmarkteinbindung drückt aus, wie groß die Außenhandelsverflechtung ist und zeigt somit, welcher Anteil der Wirtschaftsbeziehungen grenzüberschreitend stattfindet.


Die Regierungen offener Volkswirtschaften, so Cameron, seien in ihrer Politik - soweit alles übrige gleich bleibe - eingeschränkt, weil das Verhalten der Wirtschaftssubjekte stärker durch den Weltmarkt bestimmt werde und nur noch eingeschränkt durch die Politik beeinflusst werden könne. In der Folge stünde der Regierung eine Reihe wirtschaftspolitischer Instrumente nicht mehr zur Verfügung, die ansonsten zur Vermeidung von Arbeitslosigkeit, Inflation oder anderer unerwünschter Ergebnisse (outcomes) hätten eingesetzt werden können. Durch einen großen Staatssektor könnten jedoch die negativen Effekte der größeren Verwundbarkeit offener Ökonomien abgeschwächt werden. Ein großer Staatssektor sei daher auch ein Anzeiger von Bestrebungen, negative Folgen der Offenheit für den Einzelnen durch Beschäftigungs- und Sozialpolitik auszugleichen (Cameron 1978: 1249-1251).


Die These der sozialpolitischen Kompensation außenwirtschaftlicher Offenheit ist in der Folge von mehreren Autoren aufgegriffen und zugespitzt worden, beispielsweise von Stephan Leibfried und Elmar Rieger, die den Auf- und Ausbau des Wohlfahrtsstaates nicht als Bürde in einer globalisierten Wirtschaft werten, sondern umgekehrt als "entscheidende Grundlage und Garantie außenwirtschaftlicher Öffnung" (Leibfried & Rieger 1997: 785, Rieger & Leibfried 2001).


Fritz W. Scharpf


In den neunziger Jahren hat sich eine wachsende Zahl von Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen, vor allem der Wirtschafts- und der Politikwissenschaft, mit den Auswirkungen veränderter weltwirtschaftlicher Rahmenbedingungen auf die nationalstaatliche Politik beschäftigt. In den meisten Forschungsbeiträgen wird - im Unterschied zu Leibfried und Rieger - eine ausgebaute Sozialpolitik nicht als Voraussetzung der Integration in den Weltmarkt angesehen, sondern als Hindernis für das Wirtschaftswachstum oder Opfer der Globalisierung. Die weltweite Integration der Märkte erzeuge vor allem deshalb Handlungszwänge für nationalstaatliche Wirtschaftspolitik, weil Regierungen im internationalen Standortwettbewerb mit günstigen Standortbedingungen um Investitionen konkurrieren müssten.


Besonders klar hat Fritz W. Scharpf die Folgen dieser Konstellation für die nationalstaatliche Politik vor in den westeuropäischen Staaten herausgearbeitet (Scharpf 1987; 1999a; 1999b). Scharpf sah in der Internationalisierung der Kapitalmärkte eine Hauptursache der eingeschränkten wirtschaftspolitischen Handlungsfreiheit. Solange die Märkte für Finanzanlagen noch nicht integriert waren, solange also Kapital nicht oder nur unter höheren Kosten in anderen Ländern investiert wurde, konnten relativ unabhängig von äußeren Einflüssen Steuern und Abgaben zur Finanzierung staatlicher Aufgaben (unter anderem der Sozialpolitik) erhoben und den Unternehmen regulative Auflagen (wie hohe Sozial- und Umweltstandards) gemacht werden. Auch wenn Unternehmenssteuern, hohe Lohnnebenkosten und regulative Maßnahmen den Unternehmen zusätzliche Kosten auferlegten, beeinträchtige dies nicht die Produktivität, denn die höheren Kosten beträfen im allgemeinen alle konkurrierenden Unternehmen und könnten über die Preise auf die Käufer überwälzt werden.


Mit dem Abbau der Kapitalverkehrskontrollen und Handelsschranken am weitesten gehend in der Europäischen Union biete der internationale Markt Investoren und Steuerzahlern ebenso eine „exit-Option“ wie Konsumenten. Unter diesen Bedingungen müssten beispielsweise produzierte Waren nicht mehr nur mit Produkten konkurrieren, die im Nationalstaat unter den gleichen Bedingungen produziert worden sind, sondern auch mit Produkten, die beispielsweise in Regionen mit niedrigeren Löhnen, höherer Produktivität und geringeren regulativen Auflagen hergestellt wurden.


In der Folge, so Scharpf weiter, würden eine solidarische Lohnpolitik, Mindestlöhne, Steuern und sozialpolitische Maßnahmen, die die Produktionskosten erhöhten, zum Verlust von Arbeitsplätzen in dem Land führen, dessen Regierungspolitik nach anspruchsvoller Sozialpolitik strebt (Scharpf 1999: 195-198). Dies gelte auch für regulative Politik, sofern diese die Kosten eines Produkts erhöhe, ohne sich positiv auf die Qualität der Produktion und des Produkts auszuwirken, beispielsweise Kündigungsschutz oder Arbeitsplatzsicherheit. Bei mobilen Steuergrundlagen drohe darüber hinaus ein internationaler Steuersenkungswettbewerb – etwa bei der Besteuerung von Zinseinkommen, da sich das Kapital bei liberalisierten Finanzmärkten ohne Schwierigkeiten in Länder mit niedrigerer Steuerbelastung transferieren lässt (Scharpf 1999a: 91-95).


Stephan Leibfried & Paul Pierson


Die Annahmen Scharpfs und vieler anderer Autoren lassen sich vereinfacht so zusammenfassen: Im Standortwettbewerb droht Sozialpolitik – aufgrund der für sie nötigen Steuern und Abgaben ebenso wie aufgrund regulativer Maßnahmen – zu einem Hindernis für wirtschaftliche Entwicklung und Beschäftigung zu werden. Weil dies im Fall der steuer- wie beitragsfinanzierten Sozialpolitik zugleich die Einnahmen des Wohlfahrtsstaates mindert und die Nachfrage nach Sozialleistungen erhöht, gerät damit der Wohlfahrtsstaat in einen Finanzierungsklemme.


Da die Integration der Märkte in Europa weiter vorangeschritten ist als in der übrigen Welt, kann angenommen werden, dass die "Fähigkeit, die bisherige nationale Politik zu verteidigen, also viel stärker beschränkt [wird], als dies die Anpassungszwänge des globalen Wettbewerbs erfordern würden" (Scharpf 1999a: 46). Damit schließt eine weitere Variante der internationalen Hypothese, welche die Bedeutung der europäischen Integration für die nationalstaatliche Politik betont, unmittelbar an die Globalisierungsthese an.


Vertreter dieser "Europäisierungs–Hypothese" sind Stephan Leibfried und Paul Pierson. Leibfried und Pierson haben drei unterschiedliche Pfade identifiziert, über die die Europäische Gemeinschaft auf die Sozialpolitik in den Mitgliedstaaten der Europäische Gemeinschaft zurückwirkt (Leibfried & Pierson 2000). Diese drei Wege lassen sich mit den Begriffen der negativen Integration, der positiven Integration und indirekten Effekten charakterisieren.


Unter negativer Integration versteht man allgemein den Abbau von Hemmnissen, die dem freien Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Kapital und Arbeit, den wichtigsten Zielen des Gemeinsamen Marktes, entgegenstehen. Der negativen Integration wird von vielen Autoren ein wesentlicher Einfluss auf die Handlungsmöglichkeiten nationalstaatlicher Politik zugesprochen, weil zahlreiche wohlfahrtsstaatliche Maßnahmen den Grundprinzipien der "vier Freiheiten" widersprechen.


Auch Leibfried und Pierson zufolge ist in der Sozialpolitik die Souveränität der Mitgliedstaaten der Gemeinschaft besonders stark durch die negative Integration erodiert. Durch die Europäische Politik sei beispielsweise die Transferierbarkeit von Sozialleistungen über nationalstaatliche Grenzen hinweg durchgesetzt und die Gesundheitspolitik stärker den Regeln freien Wettbewerbs unterworfen worden. Auch seien Maßnahmen durchgesetzt worden, die die Freizügigkeit der Arbeitskräfte flankieren, zum Beispiel der soziale Schutz der Wanderarbeitnehmer.


Den Erkenntnissen Leibfried und Piersons (Leibfried 1997; Leibfried & Pierson 2000) oder Scharpfs (1999a) zufolge ist der Erfolg der negativen Integration insbesondere darauf zurückzuführen, dass die Marktfreiheiten durch die Politik der Kommission und die Entscheidungen des Europäischen Gerichtshof (EuGH) gefördert würden. Die Hürde für mitgliedstaatliche Maßnahmen - auch um die Rückwirkungen der Europäischen Integration auf die nationalstaatliche Politik zu begrenzen – im Rat sei dagegen hoch.


Auch Maßnahmen der positiven Integration, also marktkorrigierende Maßnahmen und Normen auf der europäischen Ebene, schafften Leibfried und Pierson zufolge Restriktionen für die mitgliedstaatliche Politik. Beispiele seien die Festlegung gleicher Entlohnung für gleichwertige Erwerbsarbeit von Frauen und Männern und europaweite Arbeitsschutzregeln, die bemerkenswerterweise das hohe Niveau des Arbeitsschutzes der skandinavischen Länder europaweit festschrieben. Dass die Reichweite solcher Reformen insgesamt dennoch vergleichsweise gering ist, führen Leibfried und Pierson darauf zurück, dass die Institutionen der EU es einfacher machen, Reformen zu blockieren als Reformen zu verwirklichen. Überdies sei der Einfluss der sozialdemokratischen Parteien als der stärksten Vertreter einer sozialen Dimension der Gemeinschaft durch die Machtverteilung in Europa bis zur Mitte der neunziger Jahre gering gewesen (Leibfried & Pierson 2000: 270-272).


Ein dritter Pfad der Rückwirkungen auf die mitgliedstaatliche Sozialpolitik liegt nach Leibfried und Pierson schließlich in einer Reihe indirekter Effekte. So entstünde ein Zwang zur Haushaltskonsolidierung und zu sozialpolitischer Zurückhaltung durch die Konvergenzkriterien des Maastrichter Vertrages, so insbesondere die Obergrenzen für Staatsverschuldung und für Neuverschuldung. Insgesamt, so schließen die Autoren, begrenze die Europäische Gemeinschaft die Spielräume der mitgliedstaatlichen Sozialpolitik: "Member governments still 'choose', but they do so from an increasingly restricted menu" (Ebd. 288).



http://www.politikon-osnabrueck.de/ilias/le-html/course18/index.htm



MfG
kiiwii  

15.10.05 19:06

21799 Postings, 9116 Tage Karlchen_IWar mir klar, dass kiiwii nicht seine Meinung

präsentiert (welche könnte das denn auch sein) - sondern das Ergebnis seines Googelns. Aber auch Googeln setzt mitunter etwas an Kenntnissen voraus. Es ging nicht um Wohlfahrtsstaat, sondern um Konjunkturpolitik.  

15.10.05 19:08
2

13475 Postings, 9263 Tage SchwarzerLordIch weiß nicht so richtig.

Warum erinnern mich seine Aussagen an die Anfangszeit des Eisernen Hans aus Hessen? Ich hoffe sehr, daß er seine Aussagen auch so umsetzen kann.

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Es begann am 07.07.1999 ... und jetzt ist es an der Zeit zu gehen.


 

15.10.05 19:20

1720 Postings, 7414 Tage Hartz5SL, bist du etwa auch einer von denen,

die schlichtweg Angst vor der Schuldenaufnahme haben? Laß dir versichert sein, wenn wir einen mittelfristigen Zeitraum betrachten, wir dann immer mit einer Nettokreditaufnahme leben müssen. Die Frage ist nur, geben wir einen Großteil dieses zusätzlichen Geldes für Transferzahlungen aus oder z.B. für Konjunkturmaßnahmen. Bedenken sollten man weiterhin, daß effektiv von jedem Schuldeneuro, nur ein Teil effektive Schulden sind. Denn durch einen schnelleren Geldkreislauf holt sich der Staat ein Teil über Mehreinnahmen und Zusatzeinnahmen zurück. Deshalb sollte man auch mit der Liberalisierung vieler Bereiche nicht zu verschwenderisch umgehen, denn ansonsten kann es sogar passieren, daß der Staat als Konjunkturregler oder -impulsgeber fast gänzlich ausfällt.

Die sieben Jahre Rotgrün haben es doch gezeigt, daß die Sparversuche letztendlich in einer höheren Nettokreditaufnahme münden und momentan läßt man sich jeden erdenklichen Scheiß einfallen, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Ich halte jede Wette, daß keine Regierung, egal wie zusammengestzt ist, den Weg des Schuldenabbaus durchhalten kann, sondern im Gegenteil, sich in eine mißlichere Lage manövriert.  

15.10.05 19:44
3

13475 Postings, 9263 Tage SchwarzerLordAngst ist kein Ausdruck

Jahr für Jahr wird es schlimmer, und wer soll das zurückzahlen? Seit Jahrzehnten wird auf Kosten der nächsten Generationen gelebt, und das muß jetzt eingedämmt werden. Ich mag mir nicht ausmalen, was passiert wenn die Zinsen der EZB nach oben gehen.

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Es begann am 07.07.1999 ... und jetzt ist es an der Zeit zu gehen.


 

15.10.05 19:46

129861 Postings, 7668 Tage kiiwiier begreift's net. Es ist kein Konjunkturproblem,

das Deutschland hat. Es ist ein (globales) Strukturproblem, karlchen.

Und weil es kein nationalwirtschaftliches Konjunkturproblem ist, kann Konjunkturpolitik hier auch nicht helfen, den Wohlfahrtsstaat im Ganzen und den Wohlstand des Individuums zu erhalten (insofern geht es übergeordnet natürlich um nationale Wohlfahrtspolitik, um was denn sonst? "The Wealth of the Nation" - das ist ja der Sinn unseres Wirtschaftens.)


Und was ich reingestellt habe, beschäftigt sich mit der Erforschung der Fragestellung, warum grade nationalstaatliche Maßnahmen und Interventionen in einem wirtschaftlich hochentwickelten Land, wie wir es sind, und das sich seit Jahren im Prozess der De-Industrialisierung befindet, immer weniger bringen; und dabei spielt es keine Rolle, ob die Ideengeber "Keynes" oder "Müller Meier Schulze" heißen.


Und jetzt denkst mal über unsere Außenwirtschaftsquote nach; dann solltest Du eigentlich  dahinterkommen, wo unsere Probleme liegen... Wenn wie in den USA nur ein Bruchteil der Leistungen unserer Volkswirtschaft in den Außenhandel ginge (und auch von dort käme), vielmehr weitgehend binnenbezogen wäre, hätte "Keynes" eine Chance, so aber nicht.


Jedes keynesianische Konjunkturprogramm ("Löcher graben und wieder zuschütten" oder meinetwegen öffentliche Infrastruktur bauen, die keiner mehr braucht - siehe die Kläranlagen im Osten) zur Inlands-Nachfrage-Förderung verpufft in einer globalen Welt und fördert nur die Importnachfrage. Und stärkt die Exportchancen der "Chinesen" (und aller gleichgelagerten Länder). Und führt dort zu Mehrbeschäftigung, nicht hier...


MfG
kiiwii
 

15.10.05 19:47

21799 Postings, 9116 Tage Karlchen_ISL - auf Kosten der nächsten Generation?

Haste dich schon mal gefragt, dass es bei einem Schuldner (hier: Staat) auch nen Gläubiger geben muss? Wer ist das aber - ist es vielleicht nicht der Bürger, der etwa seine Kohle in Lebensversicherungen gepackt hat und das der nächsten Generation zufließt?  

15.10.05 19:48

129861 Postings, 7668 Tage kiiwii...so, und jetzt mal Du! aber bitte keinen Scheiß

wie: Generalstreik etc.

Ad rem!

MfG
kiiwii  

15.10.05 19:53

21799 Postings, 9116 Tage Karlchen_IStreik wäre schon mal nicht schlecht.

Denn anständige Lohnsteigerungen wären schon in Ordnung und könnten den Binnenmarkt beleben.  

15.10.05 20:03

129861 Postings, 7668 Tage kiiwii...ich wußte es: Nur Shice

...tut mir leid. Von anderen Themen verstehst hoffentlich mehr als von Volkswirtschaft.


MfG
kiiwii
 

15.10.05 20:05

21799 Postings, 9116 Tage Karlchen_INoch was kiiwii...

Was ist denn das globale "Strukturproblem"? Wenn wir schon dabei sind: Wenn einer den Begriff "Struktur" in den Mund nimmt, kann man zu 90% sicher sein, dass er sich wichtigtuerisch aufblasen will. So gesehen bei den lästigen Einwürfen, dass "Strukturreformen" durchzuführen sind.

Was ist mit "Struktur" eigentlich gemeint? Etwa das die Leute wegen ihrer Körperfülle eine unstattliche Struktur haben? Oder was?  

15.10.05 20:08

1720 Postings, 7414 Tage Hartz5SL,

weder du, noch ich, noch sonst wer, wird jemals über seine Steuerzahlungen und sonstigen Abgaben auch nur einen müden Cent unserer Staatsschulden zurückzahlen. Dies wird irgendwann über einen Ausgleich zwischen Gläubiger und Schuldner geschehen und wird höchstwahrscheinlich über eine Form der Geldentwertung stattfinden. Aber es ist ein Irrglaube, daß unsere Abgabenlast direkt etwas mit den Staatsschulden zu tun hat oder gar unsere Kinder dafür aufkommen müssen. Genauso wie wir unseren Kindern die Schulden vererben, genauso machen wir es mit dem Vermögen welches in den Staatsanleihen steckt. Indirekt betrachtet, sieht die Sache durchaus etwas anders aus, aber dann begeben wir uns auf das Gebiet des politisch und volkswirtschaftlich Sinnvollen.  

15.10.05 20:09

129861 Postings, 7668 Tage kiiwiija ja, isch scho recht....

sinnlos...
MfG
kiiwii
 

15.10.05 20:13

21799 Postings, 9116 Tage Karlchen_Ikiiwii: Nun sei mal nicht beleidigt.

Ich antworte dir und stelle Verständnisfragen. Und was machst Du? Erzählst hier, dass ich Scheiße schreibe, keine Ahnung habe und dass es sinnlos sei, mit mir zu diskutieren.

Solltest dir mal lieber Gedanken über deinen Diskussionsstil machen.  

15.10.05 20:18

129861 Postings, 7668 Tage kiiwiiach ja, Diskussionsstil ? was ist denn P. 38 ??

wer "diskutiert" denn da ...?

MfG
kiiwii
 

15.10.05 20:22

21799 Postings, 9116 Tage Karlchen_IJa - genau.

Dann sag doch mal, was das "Struktur"problem ist. Der riesige Außenhandelsüberschuss vielleicht, der mit einer schwachen Lohnentwicklung, schleppenden Steuereinnahmen und schlapper Binnennachfrage erkauft wurde? Okay - das wäre auch meine Meinung.

Oder meinste was anderes?  

15.10.05 20:23

5883 Postings, 7686 Tage tafkarkarl spricht von stil

das hat was von ganz großem kabarett.

tafkar  ralph kabot :: zeitgeist :: mediengestalt

 

15.10.05 20:28

26159 Postings, 7558 Tage AbsoluterNeulingHallo Pöbel-ID


Absoluter Neuling

Eine ...be happy and smile findet statt.

geschichtsunterricht ist das eine,
die wahrheit oftmals eine andere.
war in meck/pomm und es gab nur einen,
der bei diesem lehrer je eine 1+
in der mündl. prüfung bekam.
(http://www.ariva.de/board/197085 #228)


 

15.10.05 21:36
1

10041 Postings, 8185 Tage BeMiKeynes und kein Ende

Empirisch gesehen hat in Deutschland die
antizyklische Fiskalpolitik noch nie in der
Praxis richtig funktioniert.
Bei einer Expostanalyse der von Karlchen ange-
führten Beispiele kommt die Wissenschaft über-
einstimmend zu dem Ergebnis, daß diese damals
vor allem prozyklisch wirkte.
Ursache dafür waren vor allem die Inkompetenz der
politischen Entscheidungsträger, Koordinations-
probleme der Gebietskörperschaften  und eine Reihe von
Lags:
Erkenntnis-, Entscheidungs-, Wirkungslag.
Damit ist aber nicht gesagt, daß die antizyklische
Fiskalpolitik theoretisch nicht geeignet sei.
Als mögliches Beispiel zum jetzigen Zeitpunkt wäre
eine verstärkte staatliche Investition
in die Infrastruktur mit hohen Multiplikatoreffekten
- an inländische Unternehmen vergeben -
als möglicher Ansatzpunkt denkbar.    
Dieser könnte auch nicht außenwirtschaftlich
konterkariert werden.
Allerdings würde eine solche Maßnahme, konsequent
und durchdacht in die Wege geleitet, an der Inkompetenz
der überwiegend juristisch orientierten politischen Ent-
scheidungsträger scheitern.

Ciao
Bernd Mi  

15.10.05 22:23

129861 Postings, 7668 Tage kiiwiiKönnte außenwirtschaftlich konterkariert werden...

...sehr wohl. "Wir" widersprechen!

["Wir" sprechen ab sofort im Pluralis majestatis, damit es nicht mehr so sehr nach Kindersprache klingt]:


Abgesehen davon, daß staatliche Infrastrukturinvestitionen einen wesentlich niedrigeren Multiplikatoreffekt haben, als privatwirtschaftliche Investitionen (nur knapp über dem Konsummultiplikator - der ist nahe 1), müssen solche Infarstrukturprojekte eu-weit ausgeschrieben werden. Wer hat da wohl die besten Chancen...?


"""Als mögliches Beispiel zum jetzigen Zeitpunkt wäre
eine verstärkte staatliche Investition
in die Infrastruktur mit hohen Multiplikatoreffekten
- an inländische Unternehmen vergeben -
als möglicher Ansatzpunkt denkbar.    
Dieser könnte auch nicht außenwirtschaftlich
konterkariert werden."""




MfG
kiiwii
 

15.10.05 22:30

10041 Postings, 8185 Tage BeMihehe junger Mann

 Wenn man z.B. in K. die Schule saniert, muß
das europaweit ausgeschrieben werden?

Grüße

BeMi

 

 

15.10.05 22:31

59073 Postings, 8753 Tage zombi17@kiiwii

Ich hoffe, Du weisst zu schätzen, dass ich auf dein Gestammel heute nicht eingehe?  

15.10.05 22:38
Was ist an ["""1)}] "GNURPS" denn Gestammel?
<img
Never argue with an idiot -- they drag you down to their level, then beat you with experience.  

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