Wiesbaden (dpa) - Die hessische SPD-Landesvorsitzende Andrea Ypsilanti hat sich mehrfach zur Frage geäußert, wie sie es mit der Partei Die Linke hält - ebenso SPD-Parteichef Kurt Beck. Hier eine Auswahl ihrer Zitate: «Ich bleibe dabei, dass es kein Bündnis mit den Linken geben wird. (Ypsilanti am 3. Februar 2008 in der «Bild am Sonntag») «Eine Koalition, auf die man sich verlassen kann, muss dauerhaft stehen und muss eben Haushalte verabschieden, Gesetze verabschieden. Da darf man nicht am Tropf dieser Linksgruppierung hängen.» (Beck am 30. Januar im Deutschlandfunk) «Mit der sogenannten Linkspartei wird es keine Zusammenarbeit geben.» (Beck am Wahlabend, 27. Januar, im ZDF) «Es bleibt definitiv dabei: Mit der Linkspartei wird es keine Zusammenarbeit geben - weder so noch so.» (Ypsilanti am 17. Januar in der «Bild-Zeitung».) «Bei meinem Nein zu Rot-Rot bleibt es auch nach dem Wahlabend. Garantiert.» (Ypsilanti am 2. Januar in der «Welt») «Ich habe eindeutig gesagt: Nicht mit der Linken, in keiner Beziehung, und dabei bleibt's.» (Ypsilanti am 9. November 2007 im dpa-Gespräch auf die Frage nach der Duldung einer Minderheitsregierung) «Mit mir wird es keine Koalition mit der Linken geben.» (Ypsilanti am 6. August in der «Welt») «Meine Aussage ist sehr eindeutig: Es gibt keine Koalition mit Links.» http://www.merkur-online.de/dpa/infoline/thema/art420,892648 So darf keiner mit der SPD umspringen, nicht einmal deren Chef. Mit seinem Alleingang in Sachen Linkspartei hat Kurt Beck nicht nur den Hamburger Genossen einen Dolch in den Rücken gestoßen, sondern auch gezeigt, dass er die Regeln der Berliner Politik nicht begriffen hat. Fahrlässiger kann man seine Glaubwürdigkeit nicht verspielen. Fahrlässiger Verlust der GlaubwürdigkeitBecks Kurswechsel in Sachen Umgang mit der Linkspartei ist ja keine Premiere. Im Alleingang hat er sich auch von Gerhard Schröders Agenda 2010 und der alten Regelung des Bezugs von Arbeitslosengeld verabschiedet. Hat damit "nur" Franz Müntefering düpiert und all jene, die dem rotgrünen Kurs stets mit zusammen gebissenen Zähnen gefolgt sind. Und denen das Wort Solidarität noch Verpflichtung bedeutet. Die jüngste Nummer freilich zeichnet sich durch ganz besondere Betonung des Satzes aus "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern." Beck war es, der seiner SPD zumindest in den alten Ländern strenge Distanz zur Linkspartei verordnet hat. Beck war es, der dabei keine vernünftige Diskussion in der Parteiführung zuließ. Seine Stellvertreter sind jetzt einmal mehr zu Abnickern vom Dienst degradiert worden.
Das alles ist Politik aus dem Bauch heraus. Da sitzt der Parteichef gemütlich in der Kneipe beim Bier und plaudert darüber, auch noch vor Journalisten, man könne sich doch in Hessen schon mal bei der Wahl von Ypsilanti pampern lassen. Die Genossen müssen den Kurswechsel um 180 Grad in der Morgenzeitung lesen. Fahrlässiger kann man seine Glaubwürdigkeit und seinen Führungsanspruch nicht verspielen. Dass er damit der politischen Konkurrenz im Hamburger Wahlkampf einen Traumpass zugespielt hat, sei nur am Rande erwähnt. Dass Beck nun im Nachhinein eine "aktive" Zusammenarbeit mit den Linken ausschließt, ist dem Proteststurm geschuldet, der die SPD schüttelt. Er scheint immer noch daran zu glauben, es sei möglich, nur ein bisschen schwanger zu sein. Letztlich steckt dahinter seine Verzweiflung, dass es auch unter ihm mit der SPD in der Gefangenschaft der Großen Koalition nicht wieder nach oben geht. Ob das mit einem Parteichef gelingt, der heute Hü und morgen Hott schreit, darf bezweifelt werden. Ein Trost bleibt den Genossen: Die SPD hat in den vergangenen 15 Jahren reichlich Vorsitzende verschlissen. Auf einen mehr oder weniger dürfte es zumindest den Beck-Gegnern nicht mehr ankommen. Der Beck, der kann es einfach nicht. http://www.stern.de/politik/deutschland/...-Beck-Der/611936.html?vs=1 Rote? Nein Danke!
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