von Stephan Heibel:
Ahold, Procter & Gamble, Unilever und Beiersdorf sind allesamt
Unternehmen, die mit Artikeln für den täglichen Gebrauch sehr
konjunkturunabhängig sind. Daher werden diese Aktien
vorzugsweise in schweren konjunkturellen Zeiten gekauft.
Im März wurde die Angst vor einer Weltwirtschaftskrise vom
Tisch gefegt, seither steigen die konjunktursensiblen Aktien.
Beiersdorf befindet sich seit einigen Monaten im Sturzflug,
Anfang Mai stand der Kurs bei nur noch 30 Euro. Das sieht mir
aus, als würden Anleger die Gefahren, die noch immer in unserem
Wirtschaftssystem schlummern, nun völlig übersehen. Es wird nur
noch den konjunktursensiblen Aktien nachgejagt, weil diese die
größten Kurschancen haben.
Doch lassen Sie in ein paar Wochen einmal die Erkenntnis
durchsickern, dass der Erfolg gegen eine drohende
Weltwirtschaftskrise noch lange nicht heißt, dass wir keine
Rezession haben. Die Konjunktur ist angeschlagen und Aktien wie
Beiersdorf sind in dieser Phase ein guter Anlageort, der in
meinen Augen dann wieder entdeckt wird, wenn die aktuelle
Rallye eine längere Verschnaufpause einlegen wird.
Die Bilanz von Beiersdorf ist super, das Produktsortiment gut
diversifiziert. Die Krise hat nur wenig Spuren im Umsatz
hinterlassen, Tesa ist derzeit das Sorgenkind. Aber mit Nivea
und 8x4 verfügt das Unternehmen über Marken, die Sorgen in
einer der Marken locker kompensieren können.
Als weitaus problematischer sehe ich die Inhaberfamilie Hertz,
die über 50% an Beiersdorf hält. Diese hat sich mit ihrem w
zweiten Geschäft, Tchibo, in den vergangenen Monaten verhoben,
es wurde eine Modemarke für viel Geld ins Leben gerufen, doch
deren Produkte verkaufen sich nicht. Vor diesem Hintergrund ist
es verständlich, dass Beiersdorf derzeit nicht viel investiert,
sondern Barmittel anhäuft. Eine Dividendenerhöhung ist bereits
in Aussicht gestellt, der Familie Hertz kommt dies sehr
gelegen.
Dieser Hintergrund ist meines Erachtens dafür verantwortlich,
dass die Aktie von Beiersdorf derzeit noch immer unter dem
Niveau vom Jahresbeginn notiert. Mittelfristig sehe ich das
aber nicht als gefährlich an, sondern erwarte früher oder
später eine Aufholjagd des Kurses.
www.heibel-ticker.de
Also, entspannt zurücklehnen, Tee trinken und einfach abwarten.
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An der Börse ist alles möglich, auch das Gegenteil.
André Kostolany
MfG
Palaimon