LONDON (Dow Jones)--Der Anstieg der weltweiten Lebensmittelpreise ist im März zum ersten Mal seit acht Monaten gebremst worden. Das teilte die Welternährungsorganisation FAO am Donnerstag mit, bremste aber ihrerseits die Erwartungen an einen weiteren Preisrückgang. (Foto: dapd) David Hallam, Leiter der Abteilung Handel und Märkte bei der FAO, sieht noch keine Wende im Aufwärtstrend. Die Weizenpreise seien jüngst um 25% von ihrem Zwischentief im März gestiegen, und die Mais-Notierungen hätten erst diese Woche ein neues Rekordhoch erreicht, führte er hierzu aus.
Der FAO-Nahrungsmittelpreisindex, der sich aus mehreren Agrarrohstoffen zusammensetzt, ist im März auf 230 Punkte gefallen und liegt damit 2,9% unter seinem im Februar erreichten Rekordhoch von 236 Zählern. Damit notiere der Index aber immer noch 37% über dem Stand von März 2010. Gedrückt wurde die Notierung von den internationalen Preisen für Öle und Zucker, die im März am stärksten gefallen waren. In der Folge ging der Teil-Index für Öle und Fette um 7% auf Monatssicht zurück, während der Zuckerindex um 10% verglichen mit Januar und Februar fiel.
Auch der Index der Getreidepreise gab im März in Folge des Preissturzes an den internationalen Warenterminbörsen nach der Erdbebenkatastrophe in Japan nach - aber nur um 2,6%. Der Rückgang im Gesamt-Index bringt eine willkommene Atempause mit sich , kommentierte David Hallam. Daraus auf eine Umkehr im Aufwärtstrend zu schließen, sei allerdings verfrüht. Man müsse erst die Anbauprognosen in den kommenden Wochen abwarten, um eine bessere Vorstellung über die künftige Nahrungsmittelproduktion zu bekommen. Zwar soll die Nahrungsmittelerzeugung 2011/12 wachsen, vor allem beim Weizen erwartet die FAO ein Plus von 3,4% auf 676 Mio t. Dennoch könnten die höheren Ernten im kommenden Jahr möglicherweise nicht ausreichen, um die niedrigen Lagerbestände wieder aufzubauen. Dies könnte die Preise weiter in die Höhe treiben.
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