Das Handelsblatt meldet in Onlineausgabe:
GEZ-Einkäufer sollen bestechlich gewesen sein
Bei der Gebühreneinzugszentrale, ohnehin nicht gerade Deutschlands Sympathieträger Nummers Eins, haben offenbar die internen Vorkehrungen gegen Korruption versagt: Ein Chefeinkäufer und andere leitende Angestellte sollen von einer Computerfirma geschmiert worden sein - mit Bargeld und mit Vergnügungen teils delikater Art.
HB KÖLN. Wie die Staatsanwaltschaft Wuppertal am Dienstag mitteilte, werden seit dem frühen Morgen Büros der GEZ in Köln sowie Privatwohnungen durchsucht. Gegen den Chefeinkäufer und seine Kollegen, deren Funktion und Anzahl nicht bekannt gegeben wurde, hegt die Justiz den dringenden Tatverdacht des Betrugs und der Untreue.
Staatsanwalt Alfons Grevener sagte, ein Verkäufer der Wuppertaler Computerfirma habe die Einkäufer der GEZ offenbar mit Besuchen in Bordellen, Restaurants und bei Sportveranstaltungen bestochen. In welchem Umfang die Firma im Gegenzug Aufträge bekam, teilte die Staatsanwaltschaft nicht mit. Die Computerfirma soll nicht nur GEZ-Angestellte geschmiert haben, sondern auch Mitarbeiter von Versicherungen in Aachen und Köln. Auch diese Unternehmen werden durchsucht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit gegen etwa zehn Beschuldigte und rechnet damit, dass diese Zahl noch steigen wird.
Die GEZ mit Sitz in Köln ist im Auftrag aller deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten dafür zuständig, Besitzer von Radios, Fernsehern und neuerdings auch internetfähigen Computern zu erfassen und zur Kasse zu bitten. 2005 zog die GEZ ihrem Geschäftsbericht zufolge 7,1 Milliarden Euro an Gebühren ein. 162 Millionen Euro seien für die Finanzierung der Einzugszentrale verwendet worden.
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