und das war sehr viel Positives, komme ich zu folgenden Rechnungen:
Man hat noch 3 Jahre Zeit sein Umsatzziel von 200 Mio. mit einer EBITDA-Marge von 12,5-15% zu erreichen. 3 Jahre = 2019, 2020 und 2021. Abgrechnet wird am 1.1.22. Man hat in den letzten 3 Jahren ca. 30 Mio. für M&A ausgegeben und wird dieses Jahr wohl bei um die 110 Mio. € abschließen.
Ergo: Man muss also noch 90 Mio. Umsatz in 3 Jahren hinzugewinnen um die selbstgesteckten Ziele zu erreichen.
Das scheint mir nur zu klappen mit sehr vielen kleinen oder einigen großen Übernahmen - selbst wenn ich z.B. 10 Mio. organischen Zuwachs abziehe. Hinzu kommen ja noch Integrationskosten bzw. Synergien stellen sich ja erst i.d.R. 1-2 Jahre post Merger ein. Konservativ nehme ich also lieber mal die 12,5% statt der 15% an Ziel-EBITDA-Marge.
Kurzer Blick zurück auf einige Käufe in den letzten Jahren: Latza hat knapp 3 Mio. Euro gekostet, daher ein Umsatzmultiple von ca. 0,6x gezahlt bzw. vom EBIDTA her wird es ca. 6 Jahre dauern, bis der Kaufpreis wieder reingeholt wird. Sollen ja um die 10% EBITDA-Marge machen. Bei 80 Mio. €, die man noch braucht für das Umsatziel, wären das also 16 Latzas, die man noch kaufen bzw. 48 Mio. € aufbringen müsste. Da macht es mehr Sinn weitere M&As zu tätigen, wie für das US-Standbein. Das hat ja ca. 16 Mio. € gekostet. Auch das, wie bei Latza, ein für mich ein guter Preis. Stellt sich nur die Frage, jetzt, da alle im Markt wissen, Ringmetall sucht, will und braucht Übernahmen für ihre Ziele, ob man noch an wirklich lukrative Deals kommt? Und zudem kann es ja durchaus sein, dass man sich in den nächsten 3 Jahren von Industrial Handling trennen könnte, da kein Kerngeschäft. Ist nur reine Spekulation. Einerseits käme Geld rein, andererseits verlöre man auch Umsatz und (Stand jetzt) wieder Gewinn.
Wie ich es auch wende, ich bezweifel, dass man seine Ziele nicht ohne weitere M&A-Ausgaben von um die 50 Mio. erreicht. Und ob das ohne weitere KE klappt, bezweifel ich ebenfalls. Von der HV her, und die beiden Vorstände haben ja eh so viele Stimmrechte, die können machen was sie wollen, ist man bis 2023 zu KE berechtigt bzw. befähigt worden.
Zum Schluss: Sollten die 2021er-Ziele erreicht werden mit punktgenau 200 Mio. Umsatz und EBITDA-Marge von 12,5% und einer von mir der Einfachheit und Großzügigkeit halber JÜ-Marge von 10% ergäbe das selbst bei einer Kursverdopplung auf 6 Euro bis dato ein attraktives KGV von 8,3.
Klar, KGV ist bei Weitem nicht alles. Die ganzen anderen positiven Aspekte zu Ringmetall hab' ich ja gar nicht erwähnt. Für mich daher eine Aktie, die man ruhig von der Watchlist ins Depot umschichten kann. Immer im Wissen, dass der Kurs ordentlich schwanken kann. Leicht wird es nicht, die 2021er-Ziele zu erreichen.
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