Der Ölpreis ist sicher spekulativ beeinflußt, genauso wie alles, was an der Börse gehandelt wird. Man sollte aber nicht vergessen, dass die Lage in der Tat prekär ist. Bei den Zahlen sind kaum unabghängige und gesicherte Daten erhältlich. Nach meinen Informationen beläuft sich das Angebot aber auf ca. 83 Mio Barrel/Tag - stagnierend bis fallend. Die Nachfrage liegt bei ca. 81 Mio Barrel/Tag mit - mit steigender Tendenz. Die Kapazität der Raffinerien soll dem Spiegel zufolge sogar auch nur das max. Förderangebot abdecken können. Somit sind zwei kritische Glieder in der Kette vorhanden.
Alles in allem kann man sagen, dass die weltweite Kapazitätsauslastung derzeit bei 97,6% liegt. Umgekehrt sind also nur 2 Mio Barrel oder 2,6% Überkapazitäten da. Da ist es doch logisch, dass der Preis steigt, wenn die lächerlichen 2,6% gefährdet sind. Das entspricht z.B. noch nicht einmal dem Fördervolumen von Nigeria oder dem Irak. Hinzu kommt, dass China noch gar keine strategischen Reserven hat, und gerade dabei ist, diese anzulegen. Die USA meldet schon seit 8 Wochen sinkende Lagerbestände. Das ist doch geradezu eine Einladung für Spekulanten, den lächerlichen Rest an Öl zu kaufen, den Preis hochzutreiben, und teuerer wieder zu verkaufen.
M.E. muß man sich da nichts vormachen, solange die Weltwirtschaft brummt, wird der Ölpreis hoch bleiben. Zwischenkorrekturen, bei denen die Spekulanten kurzfristig abgeschüttelt werden, wird es natürlich geben, siehe die letzte, die werden aber nicht so ausgeprägt sein, wie es sich die meisten erhoffen. Eine Ausnahme könnte allerdings die Öffnung der US Reserven sein. Darauf könnte man spekulieren. Das würde die Preise massiv in die Knie zwingen. Mal sehen, wann Bush sich das traut.
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