26.07.2002 Senator Totalverlust möglich Prior Börse Nach Ansicht der Aktienexperten vom Anlegerbrief "Prior Börse" droht für die Investoren der Senator Entertainment AG (WKN 722440) der Totalverlust.
Wie man bei der "Prior Börse" höre, liege der Staatsanwaltschaft Berlin eine anonyme Strafanzeige gegen Verantwortliche der im NEMAX 50 notierten Filmproduktionsfirma vor, die sich insbesondere gegen Vorstandschef Hanno Huth und Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Krohne richte.
Wie der "Prior Börse" ein Sprecher der Strafverfolgungsbehörde mitteile, werde im Rahmen von Vorermittlungen sorgfältig geprüft, ob ein Anfangsverdacht bestehe. Im Kern gehe es dabei um dubiose Filmverkäufe, die in der Senator-Bilanz des Jahres 2000 mit 107 Mio. DM zu Buche geschlagen hätten, bei denen das Unternehmen aber bis heute die Abnehmer verschweige. Des weiteren untersuche die Strafverfolgungsbehörde, ob es im Zahlenwerk 2001 mit dem Ansatz eines Umsatzes in Höhe von 89 Mio. Euro, der aus einem schwer durchschaubaren "Weltvertrieb" stammen solle, seine Richtigkeit habe. Schließlich werde auch die Bilanz 1999 unter die Lupe genommen, die Grundlage des Verkaufsprospekts für eine satte Kapitalerhöhung im Mai 2000 gewesen sei. Auch in diesem Fall könne die Bilanz mit einem möglichen Scheingeschäft um 36 Mio. DM aufgeblasen worden sein.
Bilanzexperten stünden die Haare zu Berge. Laut aktuellem Quartalsbericht führe Senator ein 25-Prozent-Paket der maroden Kinokette Cinemaxx mit rund 60 Mio. Euro in den Büchern. Gemessen am aktuellen Börsenkurs des Betreibers von Filmtheatern (1,87 Euro) sei diese Beteiligung aber nur noch gut fünf Mio. Euro wert. Abenteuerlich auch der Ansatz von Filmrechten und -lizenzen in Höhe von 201 Mio. Euro, was fast genau dem gesamten Eigenkapital entspreche. Branchenkenner würden in diesem Posten vor allem heiße Luft vermuten.
Für die Anleger, so die Experten von der "Prior Börse", könnte bei der Senator-Aktie ein Totalverlust drohen.
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