Jede Menge Schwung: 0,23-Euro-Aktie mit 400 Prozent Potenzial Alfred Maydorn
Das kleine US-Unternehmen Beacon Power hat eine clevere Technologie für die Speicherung von Strom entwickelt. Nachdem die erste Schwungradspeicher-Anlage in Betrieb ist, kommt auch der Aktienkurs in Schwung. Das Kurspotenzial der Aktie beläuft sich auf bis zu 400 Prozent. Beacon Power ist ein Anbieter von Flywheels, also Schwungradspeichern. Die Story ist hochinteressant: Durch die zunehmende Integration regenerativer Energien kommt es zu starken Spannungsschwankungen im Netz: Bläst etwa der Wind zu stark, kann dies zu einer Überlastung des Stromnetz und sogar zu einem Zusammenbruch führen. Bei Flaute hingegen müssen zum Ausgleich fossile Stromerzeuger hochgefahren werden, was relativ lange dauert.
Perfekter Zwischenspeicher
Mit den Schwungradspeichern lässt sich dieses Problem lösen. Sie können kurzfristig größere Energiemengen zwischenspeichern und bei Bedarf schnell wieder ins Netz einspeisen. In einem solchen Speicher wird ein Schwungrad auf eine sehr hohe Drehzahl beschleunigt und somit die Energie als Rotationsenergie gespeichert. Die Energie wird zurückgewonnen, indem der Rotor abgebremst wird. Die Schwungräder von Beacon Power befinden sich in einem Vakuum und kommen auf 8.000 bis 16.000 Umdrehungen pro Minute. Ein Schwungrad hat eine Leistung von 25 Kilowatt.
Nach einer fast zehnjährigen Entwicklungszeit ist die erste kommerzielle Anlage mit einer Gesamtleistung von 20 Megawatt im US-Bundesstaat New York gerade fertig gestellt worden. Mit dem Bau einer zweiten Anlage soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Beide Projekte werden von der US-Energiebehörde bezuschusst.
Analyst sieht 400 Prozent Potenzial
Spätestens 2012 will Beacon Power schwarze Zahlen schreiben, ließ Vorstandschef Bill Capp vor Kurzem wissen. Während operativ alles planmäßig läuft, machte der Aktienkurs in den letzten Jahren wenig Freude. Im November 2010 wurde mit 0,10 Euro ein neues Allzeittief markiert. Zuletzt hat sich die Aktie aber unter hohen Umsätzen wieder deutlich von ihren Tiefstkursen absetzen und auf 0,23 Euro zulegen können. Und glaubt man den beiden Anlystenhäusern, die den Wert verfolgen, ist noch deutlich mehr drin: Die Experten von Lazard haben ein Kursziel von 1,10 Dollar (0,81 Euro) ausgeben, Ardour Capital traut der Aktie sogar 1,50 Dollar (1,10 Euro) zu, was immerhin einer Verfünffachung entspricht.
Mit einem Börsenwert von lediglich 56 Millionen Dollar ist Beacon Power noch nicht zu hoch bewertet. Dennoch ist ein Investment überdurchschnittlich spekulativ, insofern sollten Positionen vergleichsweise klein gehalten werden. DER AKTIONÄR gibt ein Kursziel von 0,74 Euro aus und empfiehlt zur Absicherung einen Stoppkurs bei 0,16 Euro zu platzieren.
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