Telekom prophezeit Marktbereinigung bei DSL-Anbietern 31.10.2008 21:47:00
Festnetzchef Höttges: „Konsolidierungsdruck durch Krise verschärft“ München. Der für das Festnetzgeschäft der Deutschen Telekom zuständige Vorstand Timotheus Höttges rechnet in Folge der Finanz- und Konjunkturkrise mit einer Marktbereinigung bei den DSL-Anbietern. „Kommunikation und Information ist wichtig für Menschen, gerade in Krisensituationen. Der Konsolidierungsdruck in der Branche könnte sich durch die Finanzmarktkrise jedoch verschärfen“, sagte Höttges gegenüber der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag laut Vorabbericht (Erscheinungstag: 2.11.2008).
Insbesondere die schwache finanzielle Ausstattung vieler Unternehmen dürfte demnach den Trend zur Konzentration im Geschäft mit schnellen Internetzugängen beschleunigen. „Vor allem Anbieter, die derzeit keinen positiven Cashflow haben und die für ihre Refinanzierungserfordernisse am Fremdkapitalmarkt relativ schwach aufgestellt sind, könnten unter Druck geraten“, erklärte Höttges, Chef der Telekomsparte T-Home. Derzeit bieten noch über 20 Unternehmen Breitbandzugänge in Deutschland an. Als Zugänge mit hoher Datengeschwindigkeit gelten Anschlüsse in DSL- beziehungsweise Glasfasertechnik oder per Fernsehkabel.
Analysten rechnen zudem mit höherem Preisdruck in der Branche. „Die Kunden werden im kommenden Jahr wegen der Krise verstärkt bei günstigen Einstiegstarifen zu greifen“, erklärte Telekomexpertin Heike Pauls von der Commerzbank. Insbesondere bei den teureren Produkten rechnen Experten mit beschleunigtem Preisverfall. „Denkbar ist, dass die Unternehmen Dienste wie Internetfernsehen im höherpreisigen Segment zu besseren Konditionen anbieten“, sagte Dan Bieler, Telekommunikationsexperte des Beratungsunternehmens IDC. Marktführer Telekom will noch abwarten. „Wir planen keine Änderung unserer Tarifstruktur“, sagte Höttges gegenüber der Wirtschaftszeitung.
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