Katjuscha
: also Kinnevik kann ich mir eh nicht als Verkäufer
vorstellen. Die sind zu dick investiert als das es sinnvoll wäre, den Kurs hier wegen Teilverkäufen zu torpedieren, schon gar nicht bei dieser starken Unterbewertung. Zumal man ja beim Börsengang noch bei 4,5 € gekauft hat.
Bei RI weiß man es nicht so genau, weil sie auch konsequent bei anderen Aktien abgebaut haben. Aber erstens glaube ich auch dort nicht an Verkäufe unterhalb 2 €, und zweitens kann oder müsste man sowas dann auch eher außerbörslich regeln. Unter Umständen verkauft man das eigene Paket auch an Kinnevik. So gehen sich die zwei Gesellschaften mal wieder aus dem Weg.
Aber wie gesagt, unterhalb 2 € braucht man glaub ich an diese Dinge eh nicht zu denken. Bei Home24 und Westwing hat man ja viel früher, viel höher verkauft, und teilweise dann sogar wieder zugekauft als der Kurs zu tief gesunken war. Mal davon abgesehen, dass ich grundsätzlich das Geschäftsmodell von GFG für sinnvoller halte als das von H24 und Westwing.
----------- the harder we fight the higher the wall
Ich frage mich, ob dies ein Indiz für Erfolglosigkeit ist. Könnte auch auf Übernahme der lamoda hindeuten. Oder er will sich auf sein verdientes Altenteil zurückziehen...
dürfte es weniger liegen, wobei man ja nie weiß, ob intern jemand unzufrieden mit dem CEO war. Aber Lamoda hatte das größet Wachstum des Bruttogewinns in 2019, und auch aktuell steigen nach dem Einbruch im März die Zugriffszahlen auf die Website wieder, wobei Russland ja aktuell noch stark von Corona und den Schutzmaßnahmen betroffen ist. Vielleicht hat ja der Rücktritt auch mit Corona zu tun, also entweder private Gründe, die damit zusammenhängen, oder ein anderer Manager wird für geeigneter gehalten, um die richtigen Schlüsse aus der Coronakrise zu ziehen. Allerdings steht da ja, zurückgetreten.
na ja, ich würde so etwas nicht allzu wichtig nehmen, da wir nicht wissen können, was dahinter steckt. Wer will kann ja gerne mal bei der IR der GFG nachfragen. Vielleicht rücken sie ja ne Info raus.
----------- the harder we fight the higher the wall
Vielleicht sind ja doch geschäftliche Gründe für den Rücktritt des CEO von Lamoda ausschlaggebend gewesen.
-22% Aufrufrate der Website sind schon heftig. Zwar wird dies von Zalora (~+10%) und v.a. dafiti (~+20%) aufgefangen, aber es wurde ja immer herausgestrichen, dass Russland der Markt sei, in dem als nächstes das breakeven erreicht wird. Ich befürchte auch, dass die so genannte High Street Fashion die momentan unter die Räder kommt genau die Mode ist, bei der GFG neben Sportswear seine größten Umsätze erzielt. Die Wechselkursentwicklung in Brasilien und Russland spricht ja nun auch gerade nicht für die GFG.
Mittelfristig bin ich dennoch überzeugt, weil ich denke, dass es Nachholeffekte geben wird und nach den Coronaerfahrungen auch die Kaufquote im Internet steigt. Trotzdem ist diese Wette nicht gerade unriskanter geworden .... warten wir mal die Q1 Zahlen ab.
Vielleicht weiß jemand auf welcher Basis Similarweb seine Daten ermittelt und warum so eine Diskrepanz zu google Trends da ist. Demnach sollte es ja im April schon wieder aufwärts gegangen sein mit den Websitebesuchen.
Lamoda hat im April gegenüber März auch laut Sensortower.com einen starken Anstieg, aber gegenüber Vorjahr einen starken Rückgang. Ich glaube, beides verwundert nicht. Ich finde es eher positiv, weil in Russland ja Corona zeitverzögert ankam und man daher eigentlich schlimmere Daten für April hätte erwarten können.
Wie überall ist halt die Frage, wann bestimmte Regeln wieder gelockert werden. In Russland kann ich mir das eher vorstellen, weil „der Zar“ da einfach mehr zu sagen hat als in unserer abwägenden Demokratie. Aber in den letzten Wochen war halt auch in Russland shutdown.
Das Gute bei Lamoda ist, dass man ja schon gezeigt auf richtiger Ebitda-Basis Gewinne machen zu können. Und ich bin mir sicher, die Russen werden sicher auch wieder online mindestens so shoppen wie 2019. Nicht die nächsten 1-2 Monate, aber es wird kommen.
----------- the harder we fight the higher the wall
danke für deine Antwort. Die Daten beziehen sich m.E. nach auf den Vormonat. Insofern ist die Diskrepanz zwischen similarweb und sensortower/google trends schon bemerkenswert, finde ich.
Katjuscha
: Alle drei Seiten zeigen ja andere Dinge an
Google Trends und Similarweb Seitenaufrufe, wobei Google Trends eher eben den Trend kurzfristig widerspiegelt (Siehe Skala!). Und bei Sensortower die App Downloads anzeigt.
Da kann es schon mal zu Abweichungen kommen, auch wenn das derzeit krass erscheint. In so einer Ausnahmesituation aber auch nicht verwunderlich. Da werden wir wohl auf die Aussagen des Managements warten müssen.
Ich bin insofern optimistisch als das halbwegs vergleichbare Geschäftsmodell kürzlich ganz gute Daten und optimistische Aussagen veröffentlichten. Aber immer schwer zu sagen wie vergleichbar das ist, beispielsweise zu Westwing.
Mein Punkt ist weiterhin, dass bei KUV von 0,2 und enorm viel Cash einfach viel Negatives auf dem Kursniveau eingepreist ist. Dass wir mit kurzfristig nachgebenden Umsätzen rechnen müssen, davor hatte der Vorstand ja Mitte März gewarnt. Nur deshalb ist man ja im Kurs so stark abgestürzt, nachdem man sich Anfang März noch sehr gut gegen den Crash am Aktienmarkt stemmte. ... Sprich, der Kursverfall hat viel eingepreist bzw. Wir erwarten doch eh alle ein schlechtes Q2.
----------- the harder we fight the higher the wall
habe gerade nochmal Sensortower im Hinblick auf Lamoda überprüft, die ja die Anzahl der downgeloadeten Apps registriert. Bei 400.000 im April ist das ein Rückgang von 20% (da es sich ja um Rundungswerte handelt, passt das zu similarweb) im Vergleich zu den 500.000 vom März.
Ansonsten stimme ich dir zu, bzgl. der Einschätzung von KUV/Cashbestand und Perspektive.
Geschäftsmodelle scheint sich langsam zu zeigen. Sie sind deutlich anpassungsfähiger als die physischen Modelle. Man kann schnell Kosten runter fahren aber auch sehr schnell wieder Gas geben, wenn es sich lohnt.
----------- The vision to see, the courage to buy and the patience to hold
Die Zahlen von Zalando und Paypal zeigen auch, dass es nach einem Schock im März die Nutzung online stark zugenommen hat. Paypal hatte am 1.5. die höchste tägliche Nutzerrate der Geschichte.
Beim AdjEbitda hätte ich vielleicht minimal mehr in Q1 erwartet, aber dafür war alles andere besser als ich erwartet hatte. Insbesondere die Aussagen zu den Auswirkungen von Covid19 bzw. der Entwicklung ab Mitte April stimmen doch extrem zuversichtlich. Da hätte ich mit dieser Stärke nicht annähernd gerechnet.
Dass man dennoch wegen der unsicheren Lage noch keinen neuen Jahresausblick gibt, ist nachvollziehbar. Aber ich erhöhe meinen Ausblick auf das Gesamtjahr doch deutlich. Nach 8,1% Umsatzwachstum in Q1 geh ich von mindestens 10% im Gesamtjahr aus. Damit wäre Covid19 kaum der Rede wert, zumal GFG offensichtlich auch schnell Maßnahmen zur Kostensenkung eingeleitet hat. Das könnte ein ungewöhnlich starkes Q2 bringen.
----------- the harder we fight the higher the wall
Katjuscha
: was meint ihr, ist bei dem Thema zu erwarten?
Zitat: "GFG intends to cancel its existing Revolving Credit Facility, which consists of an undrawn working capital facility and a utilised bank guarantee facility, and replace it with simpler and more cost-effective financing arrangements. The discussions are ongoing and the formal cancellation of the Revolving Credit Facility is expected in the near future."
----------- the harder we fight the higher the wall
Katjuscha
: aber wie schnell sich alles drehen kann, ist schon
echt heftig.
Ich hatte hier Anfang April als die Shutdowns in Deutschland auf ihrem Höhepunkt waren und GFG ja den Ausfall der zwei Vertriebszentren in Südamerika erwähnt hatte, geschrieben, dass ich in Q2 mit einem dramatischen Einbruch des Umsatzes rechne und mir sogar 12% Umsatzrückgang im Gesamtjahr vorstellen kann.
Und nun könnte man in Q2 sogar über 20% wachsen und das bei vielleicht sogar gesunkenen Kosten. Das verändert eigentlich alles mit Hinblick aufs Gesamtjahr und der Bewertung der Aktie. Also wenn der Kurs hier nochmal in den Bereich 1,4-1,5 € zurückkommen sollte, würde ich fett aufstocken.
----------- the harder we fight the higher the wall
gibt der Jahresabschluss (Note 37/ Seite 192) Aufschluss.
Solange die Market-Cap < 600m ist muss eine Ziehung unter der Linie mit einem entsprechenden Cashbetrag hinterlegt sein. Dies trifft auch auf den für Garantien genutzten Part zu also derzeit rund 20m.
Zusätzlich ist eine Commitment Fee bei dieser Art von Linien üblich so dass auch auf die ungenutzte Linie Kosten anfallen, auf Basis der Marge von 225bps schätze ich min 50bps commitment fee.
Ansatz wird sein insbesondere die Cash-Restriktionen loszuwerden. Wenn dazu noch ein paar Euro Kosten einzusparen sind umso besser.