MÜNCHEN (dpa-AFX) 31. August 2003
Der Münchener Chiphersteller Infineon steht vor einem Prestigeerfolg in China: Wie das "Handelsblatt" (Montagausgabe) aus Branchenkreeisen erfuhr, soll das Unternehmen Chips für die neuen chinesischen Ausweise liefern.
Es sei so gut wie sicher, dass Infineon zusammen mit einem lokalen Partner zum Zuge komme, hieß es. Die Volksrepublik plant, in den nächsten Jahren rund eine Milliarde Chipkarten- Ausweise an seine Bevölkerung auszugeben.
Ein Infineon-Sprecher wollte den Auftrag am Wochenende nicht bestätigten. Infineon wollte sich auch nicht zum Namen seines chinesischen Partners äußern. In den Kreisen hieß es jedoch, dass der Deal so gut wie beschlossen sei. China legt nach Angaben der Branchenexperten aber großen Wert darauf, dass das Projekt mit einem möglichst hohen Anteil lokaler Zulieferung ausgeführt wird. Deshalb sei offen, wie viel Infineon durch den Auftrag letztlich einnehmen und verdienen wird.
Infineon hatte sich in den vergangenen Jahren bereits bei ähnlichen Aufträgen im Ausland durchgesetzt. So lieferte die frühere Siemens-Tochter elf Millionen Chips für Gesundheitskarten in Taiwan. Dieser Tage beginnt die Auslieferung von knapp sieben Millionen Karten mit Infineon-Chips in Hongkong. Darüber hinaus hat auch das US-Verteidungsministerium zwei Millionen Chips bei den Bayern geordert. In der Regel kostet ein Chip zwischen einem und zwei Euro. Zu welchem Preis die Deutschen in China anbieten, ist nicht bekannt. Unklar ist auch, ob noch andere Halbleiter-Hersteller als Zulieferer Aufträge bekommen.
Mit der Ausgabe von etwa einer Milliarde Chipkarten in den nächsten fünf bis sechs Jahren will China die bisherigen Papierausweise ersetzen. Mit den neuen Dokumenten sollen vor allem Fälschungen unterbunden werden./
Grüße ecki
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