Softing AG ist noch am BeginnDie gestern vorgelegten Halbjahreszahlen bestätigen: Der Turn-around bei der Softing AG ist angelaufen. Wir haben das Elektronikunternehmen für Sie unter die Lupe genommen. Die Softing AG (WKN 517800) ist ein unabhängiger und weltweit agierender Anbieter von Hard- und Software für Industrielle Automatisierung und Fahrzeugelektronik. Dabei geht es vornehmlich um den Austausch von Daten in automatisierten Fertigungen. In aller Regel verbauen die Kunden die Softing-Komponenten in ihre Maschinen und Anlagen vertreiben und diese dann als Komplettlösung an industrielle Endkunden.Diese Komponenten werden in Montagelinien oder komplexen Maschinen ebenso eingesetzt wie in der Prozessindustrie (Chemie, Öl- und Gas-Förderung, Raffinerien) oder in Fahrzeugen (PKW, LKW etc). Die Geschäftsbereiche gliedern sich in Automotive Electronics (Diagnose, Bus-Kommunikation, Testsysteme in der Automobilindustrie) und Industrial Automation (industrielle Kommunikationstechnik). Die Abhängigkeit vom Automotive-Sektor (hierauf entfallen etwa 40% des Umsatzes) hatte aufgrund der jahrelangen Verluste im Automobilbereich auch das Softing-Geschäft in Mitleidenschaft gezogen. 2006 war daher ein Jahr der personellen und finanziellen Restrukturierung. Die Folge waren erhöhte Abschreibungen von 4,93 Mio. Euro sowie ein Abrutschen des EBITs (Gewinn vor Zinsen und Steuern) von 1,1 auf -2,0 Mio. Euro in 2006. Auch der Jahresüberschuss wechselte mit -1,36 nach 0,61 Mio. Euro das Vorzeichen. Der Verlust pro Aktie erreichte 0,25 (2005: +0,11) Euro. Dank der guten Entwicklung im Geschäftsbereich Industrial Automation gelang es immerhin, den Konzernumsatz um 6,9% auf 23,60 Mio. Euro zu verbessern. Im neuen Jahr sind die Auswirkungen der Restrukturierungsmaßnahmen deutlich zu spüren. Schon das 1. Quartal brachte einen Umsatzanstieg von 10%. Das EBIT drehte mit 0,8 Mio. Euro wieder in die schwarzen Zahlen. Das Ergebnis je Aktie erreichte 0,06 Euro. Die gestern präsentierten Zahlen für das 2. Quartal bzw. das 1. Halbjahr belegen die starke Aufwärtstendenz: Der Umsatz kletterte im 2. Jahresviertel um 29%, in den ersten sechs Monaten um 24% auf 13,6 Mio. Euro. Das EBIT stieg in der ersten Jahreshälfte um 1,7 Mio. Euro von -0,5 auf 1,2 Mio. Euro. Das Periodenergebnis stellte sich auf 0,7 Mio. Euro bzw. 0,13 Euro je Aktie nach einem Verlust von 0,4 Mio. Euro bzw. -0,07 Euro je Aktie im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr visierte das Management bislang einen Umsatz oberhalb von 25 Mio. Euro, ein EBIT jenseits der 1,5 Mio. Euro-Marke und einen Nettogewinn von etwa 1 Mio. Euro bzw. 0,20 Euro je Aktie an. Tatsächlich dürften diese Ziele angesichts des sich verstärkenden positiven Trends in den nächsten Monaten eine Nachbesserung erfahren. Dafür spricht unter anderem der Auftragseingang, der sich im 1. Halbjahr um 20% auf 14,4 Mio. Euro verbessert hat. Im 1. Quartal hatte der Zuwachs bei „nur“ 10% gelegen. Ein Trend, der durch hoch interessante Produkte im Automobilbereich wie das Softwarepaket „Diagnostic Tool Set“ sowie neue Generationen von kabellosen Diagnoseadaptern für Werkstatttester bei PKW und LKW getragen wird. Auf diesem Sektor verfügt Softing über eine gewisse Alleinstellung. Der positive Trend im Automotive-Sektor wird auch bei Betrachtung der Segmententwicklung im 2. Halbjahr sichtbar: Die Umsätze legten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 31,7% auf 6,58 Mio. Euro zu. Ebenfalls erfreulich, jedoch weniger stark, der Zuwachs im Bereich Industrial Automation: Die Umsätze kletterten um 17,9% auf 6,99 Mio. Euro. Aber auch die vorausgegangene Neupositionierung des Produkt- und Leistungsportfolios schlägt nun durch: Der überwiegende Teil des künftigen Umsatzes basiert nämlich auf Produkten, die in den letzten Jahren entwickelt oder neu gestaltet wurden und somit am Anfang des Produktlebenszyklusses stehen. Wir erwarten, dass die genannten Komponenten positiv auf den weiteren Geschäftsverlauf durchschlagen und so durchaus ein EBIT um 2 Mio. Euro bzw. ein Ergebnis je Aktie von 0,22 bis 0,24 Euro möglich wird. Offensichtlich sieht auch der neue Großaktionär Prof. Dr. Goll erhebliches Potenzial zur Steigerung des Unternehmenswertes. Der Fachmann für Informatik hat sich mit rund 10% beim Elektronikunternehmen eingekauft und betrachtet sein Engagement unter langfristigen Aspekten. Der Einstieg der FORTEC Elektonik AG ist ebenfalls als reine Finanzbeteiligung anzusehen. FORTEC hatte im März dieses Jahres seinen Anteil an Softing auf knapp 8% ausgedehnt. Die Schweizer azemos partner ag ist mittlerweile mit 6,25%, die KST Beteiligungs AG mit 5,1% an Softing beteiligt. Das Interesse der institutionellen Investoren an der Softing AG ist also nicht nur ungebrochen, sondern steigt weiter. Unsere Einschätzung: Die Softing AG steht erst am Beginn ihres Turn-Around-Zyklusses. Dies sehen offensichtlich auch die zahlreichen Investoren so, die ihre Engagements in den letzten Monaten deutlich ausgebaut haben. Mit einem KGV von 13,3 auf Basis des von uns erwarteten Ergebnisses für 2007 ist die Aktie zudem noch günstig bewertet. Gerne halte ich Sie über unsere aktuellen Empfehlungen mit unserem kostenlosen Infoletter auf dem Laufenden. Senden Sie mir einfach völlig unverbindlich Ihre e-mail-Adresse an: burschik@nm-x.de Stichwort: INFOLETTER
Autor: derAktieninvestor |