„Schweinebande!“ „Plapperfritzen!“Wirbel um Lafontaine-RedeVon HANS-JÖRG VEHLEWALD Oskar Lafontaine (62) polterte im rheinlandpfälzischen Wahlkampf
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Berlin – „Schweinebande“, „Plapperfritzen“ – wen hat Ex-SPD-Chef Oskar Lafontaine damit nun gemeint? Die „Leipziger Volkszeitung“ berichtet heute über einen Auftritt des Linkspartei-Fraktionschefs am vergangenen Donnerstag im rheinland-pfälzischen Landtagswahlkampf. Dabei soll Lafontaine die im Bundestag vertretenen Parteien, mit Ausnahme der Linkspartei, wegen deren Politik angeblich als „Schweinebande“ bezeichnet haben. Viele Bürger, zitiert die Zeitung den Saarländer weiter, hätten „zu Recht den Eindruck“, daß „die ganze Bande im Bundestag, die da sitzt“, alle in einen Sack gesteckt und geprügelt gehörten. Der Richtige werde schon dabei sein. Es handele sich um „Plapperfritzen“, die da im Parlament säßen. Lafontaine selbst wollte sich dazu gestern auf Anfrage von BILD nicht äußern, verwies auf den Sprecher seiner Fraktion, Hendrik Thalheim. Der bestätigte, daß Lafontaine von Politikern als „Plapperfritzen“ gesprochen habe, die „in einen Sack gesteckt und geprügelt“ gehörten. Thalheim: „Da hat Herr Lafontaine ein Gefühl vieler Bürger wiedergegeben, die den Eindruck haben, daß die Politiker in Berlin sie nicht mehr richtig vertreten.“ Außerdem werde im Wahlkampf „natürlich das eine oder andere etwas zugespitzt“. Und was ist mit der „Schweinebande“? Der Fraktionssprecher der Linkspartei: Diese Formulierung habe Lafontaine „nicht auf Politiker bezogen, sondern auf Unternehmer, die trotz Milliardengewinnen Zehntausende Stellen abbauen“. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD): „Lafontaine fischt ganz bewußt am rechtsradikalen Rand.“ Grünen-Fraktionschef Fritz Kuhn forderte, Lafontaine solle sich im Bundestag „in aller Form“ entschuldigen.
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