Stahl: der Gewinner in den nächsten Jahren.

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neuester Beitrag: 29.01.06 21:01
eröffnet am: 29.01.06 19:43 von: taos Anzahl Beiträge: 6
neuester Beitrag: 29.01.06 21:01 von: Aktienwolf Leser gesamt: 2131
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29.01.06 19:43

9061 Postings, 8552 Tage taosStahl: der Gewinner in den nächsten Jahren.

Der Stahlbedarf in der Welt steigt extrem, allein die Autoindustrie in China wird Unmengen Stahl benötigen. Jeder Chinese ein Auto – soviel Stahl gibt es überhaupt nicht.

Auch in Europa müssen massenhaft Stahlteile erneuert werden. Es sei nur in die Schneekatastrophe in NRW erinnert, wo 60 Jahre alte Strommasten einfach weggekickt sind. Die Dinger müssen erneuert werden.

Also, der Bedarf ist da, aber wer produziert Stahl? In der EG wurde das fein säuberlich in Quoten aufgeteilt – und darauf jede Menge Stahlwerke geschlossen. Anders sieht es im Osten aus. Dort wird mit teilweise sehr veralterter Technik Stahl zu Kampfpreisen erzeugt.

Welche Firmen sind da interessant und welche haben Aktien?

Taos

 

29.01.06 19:47

15130 Postings, 8249 Tage Pate100ähm gibt es nicht sogar ne Stahl

überproduktion momentan? Und China exportiert sogar Stahl.
Dachte das ich das hier irgendwo gelesen habe...
 

29.01.06 19:52

1302 Postings, 6708 Tage AktienwolfRussland ante portas

Angeblich wartet Russland nur in voll in die WTO aufgenommen zu werden und haben angekündigt dann so richtig mit den Stahlexporten zu beginnen. Zur Zeit seien Abkommen auf maximale Exporte vorhanden.

Die DWS hält deswegen von Stahfirmen wenig.  

29.01.06 19:54

15130 Postings, 8249 Tage Pate100China bald vor gigantischer Überproduktion

Meldung schon etwas älter...
Aber ob sich in der Zwischenzeit soviel geändert hat?

China bald vor gigantischer Überproduktion bei Stahl

[13.05.2004] ( Autor: Wu Zhong )
Chinas Vorratslager bei Stahlprodukten vermehrte sich explosionsartig im ersten Viertel dieses Jahres um mehr als 40 Prozent. Hinzu kommt die Sorge, dass das Land mit einer massiven industriellen Überproduktion konfrontiert ist, die zu Fabrikschliessungen und Jobverlusten führen könnte.

Gerade letzte Woche wurde aufgedeckt, dass das Festland fast 50 Prozent mehr Autos im März produziert hatte, verglichen mit dem gleichen Monat vom letzten Jahr - trotz eines Vorrats von 200.000 nicht verkauften neuen Autos.

Die chinesische Eisen- und Stahl-Gesellschaft sagte gestern, dass die Festland-Produktion von Eisen und Stahl im ersten Quartal dieses Jahres weiter ansteige.

Die Stahlproduktion war mehr als 26.38 Prozent ein Jahr zuvor und erreichte 61.46 Millionen Tonnen. Die Produktion des Roheisens stieg von 25.97 Prozent auf 56.73 Millionen Tonnen.

Die Stahlproduktproduktion wuchs von 29.47 Prozent auf 67.26 Millionen Tonnen - trotz der großen Vorratslager. Ende März hatte der Vorrat 4.06 Millionen Tonnen erreicht, 42.68 Prozent mehr als Ende letzten Jahres.

Ein Bericht der Stahlgesellschaft erwähnt, dass infolgedessen Preise ständig zu fallen begonnen haben.

Jedoch warnte die Gesellschaft den Exekutivvizepräsidenten Luo Bingsheng, dass Bemühungen unternommen werden sollten, um einen erdrutschartigen Preisverfall zu verhindern, welcher heftige gesamtwirtschaftliche Auswirkung haben könnte.

Luo, ehemaliger Vorsitzender eines der größten Stahlwerke Chinas, der in Peking beheimateten Shougang Corporation, sagte: ``Wenn die Produktion ernsthaft die Marktnachfrage übersteigt, wird eine Reihe von Stahlunternehmen gezwungen sein, ihren Betrieb zu schliessen.'' Luo drängte zu einer bessere Koordination zwischen der Expansion der Produktionskapazität und der Marktnachfrage, um ein ernsthaftes Überangebot zu vermeiden. Auch wies er darauf hin, dass China die Stahlimporte besser handhaben sollte und gleichzeitig inländischen Überschuss auswärts verkaufen solle.

Zuvor teilte das Handelsministerium mit, dass sich der durchschnittliche Preis der Stahlprodukte auf dem Festland im ersten Quartal um ungefähr 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erhöht hatte, aber diese Zunahmen erwartet wurden, um sich im zweiten Quartal dann erheblich zu verlangsamen.

Insbesondere bestanden Vorratslager bei warm gewalzten Stahl von 145.000 Tonnen Ende März - eine Zunahme von 30.4 Prozent seit Ende 2003.

Ein Vorratslager des kalt gewalzten Stahls stieg auf 62.5 Prozent an bis auf 157.100 Tonnen Ende des letzten Monats.

Die Zentralverwaltung ist besorgt über die übermäßige Investition in die Stahlindustrie seit letztem Jahr.

Die Investition im Stahlsektor verdoppelte sich fast im 2003 gegenüber dem vorhergehenden Jahr.

Ma Kai, der Minister, der verantwortlich ist für die Staatsentwicklung und Reformkommission, beschrieb letzten Monat die Stahlwachstumsmenge als astronomisch.

Aber trotz Pekings Bemühungen die Überexpansion zu bändigen, ließ Luo, von der China Eisen -u. Stahlgesellschaft zu, dass sich die Investition in der Stahlindustrie seit Anfang dieses Jahres nicht verlangsamte.

?Es ist Zeit für die Industrie, das Problem ernsthaft anzugehen?, teilt der Minister mit.  

29.01.06 20:53

15130 Postings, 8249 Tage Pate100Die Furcht vor der China-Lieferung

HANDELSBLATT, Donnerstag, 30. Juni 2005, 08:00 Uhr

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Die Furcht vor der China-Lieferung

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Von M. Hennes und W. Gillmann, Handelsblatt

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China steuert in diesem Jahr auf einen gewaltigen Überschuss seiner Stahlproduktion zu. Das staatliche Development Research Centre in Peking hat am Mittwoch eine neue Prognose vorgelegt, wonach die Stahlproduktion in diesem Jahr um 17,7 % auf 348 Mill. Tonnen steigt. Zugleich wird der inländische Verbrauch jedoch nur um 10,2 % auf 305 Mill. Tonnen zunehmen.

                    
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Abstich in deutschem Stahlwerk. Foto: dpa

PEKING. Der entstehende Überschuss, 43 Mill. Tonnen, entspricht einer Jahresproduktion aller deutschen Stahlwerke. Nach Angaben des Düsseldorfer Stahlwerkbauers SMS Demag kamen im vergangenen Jahr 30 Mill. Tonnen neue Rohstahlkapazitäten auf den chinesischen Markt.

Es erscheint allerdings fraglich, ob die revidierte amtliche Prognose am Ende nicht sogar noch übertroffen wird. Schließlich steigerte China seine Stahlproduktion in den ersten fünf Monaten dieses Jahres im Vergleich zu 2004 um 27,4 %.

?Die Chinesen machen den gleichen Fehler wie die Europäer während der Stahlkrise in den 70er- und 80er-Jahren: Sie produzieren munter drauflos und achten nicht auf die Preise?, sagt BHF-Bank-Analyst Hermann Reith. Die Stahlbranche in China ist anders als in Europa noch wenig konsolidiert. Die fünf größten Hersteller kontrollieren mit einer Produktion von rund 70 Mill. Tonnen pro Jahr nur ein knappes Viertel des Angebots. Der Rest entfällt auf etwa 100 Kleinbetriebe.

Diese Anbieter kommen nun allerdings zunehmend in Schwierigkeiten, denn die Stahlpreise in China verfallen rapide; viele kleinere Unternehmen, so Reith, schreiben bereits rote Zahlen. Um den Produktionsüberhang abzubauen, wollen Konzerne wie der größte chinesische Stahlhersteller Baosteel ihre Produktion in den nächsten Monaten drosseln. Angeblich lagern in den chinesischen Häfen 40 Mill. Tonnen Eisenerz, die über den Bedarf geordert worden waren.

Auch die Europäer treten kräftig auf die Bremse. Branchenführer Mittal Steel kündigte am Mittwoch an, seine weltweite Produktion auch im dritten Quartal um insgesamt eine Mill. Tonnen zu kürzen, 360 000 Tonnen davon entfallen auf Europa. Der Branchenzweite Arcelor wird seine Flachstahlkapazitäten in Europa in den nächsten Monaten wie bisher nur zu etwa 80 % auslasten. Die britisch-niederländische Corus-Gruppe wird im dritten Quartal insgesamt 480 000 Tonnen weniger Stahl schmelzen.

Die Stahlhersteller in Europa sind alarmiert: Sollten die überschüssigen chinesischen Stahlmengen in den Export wandern, gerieten die Preise dadurch ins Rutschen. Dies würde die Gewinnmargen der Unternehmen empfindlich schmälern. Bereits seit Jahresanfang sind die Tagespreise für warm gewalzten Stahl um 14 % auf 510 Dollar je Tonne abgesackt. Die Versuche, den starken Anstieg der Rohstoffpreise in diesem Jahr an die Kunden weiterzugeben, sind in den vergangenen Monaten mehrfach gescheitert.

Der Vorsitzende der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Dieter Ameling, erwartet aber nicht, dass China in den nächsten fünf Jahren zum Nettoexporteur für Stahl wird. Dies könne allenfalls bei einigen Produkten wie Walzdraht geschehen. Ameling erwartet auch keine Überkapazitäten in China. Es würden zwar viele neue Stahlwerke gebaut und bereits bestehende erweitert, dafür seien aber auch viele alte, unwirtschaftliche Anlagen stillgelegt worden.  

29.01.06 21:01

1302 Postings, 6708 Tage AktienwolfWie ist die Qualität ?

Wenn China und vielleicht auch bald Russland den Markt mit Stahl überschwemmt, frage ich mich ob die angeblich bessere Qualität des Salzgitter-Stahls und der Röhren noch weiter Bestand hat.
 

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