Habe erst vor einem Jahr angefangen, mein umfangreiches Buy&Hold-Depot aufzubauen. Unter den mittlerweile 20 Werten befinden sich NICHT: Amazon/Netflix/Alphabet
Immer wenn ich mich z.B. Amazon angeschaut habe, fand ich die Bewertung einfach nur abartig.... der Aktienkurs hat Höhen erklommen, die bewertungstechnisch erst in einer sehr ferne Zukunft (eventuell und wenn nichts dazwischen kommt) darstellen.
Ich habe ausschließlich Dividendenzahler im Depot (Durchschnittsrendite irgendwo um 5%).
Stellt euch am Beispiel von Amazon einfach mal vor, Amazon würde ab sofort Dividenden ausschütten. Sagen wir mal mit einer payout von 50%. Hat sich jemand mal ausgerechnet, wieviel Prozent Dividendenrendite da rauskommen würde? Amazon, Alphabet & Co. tun sicher gut daran, KEINE Dividenden auszuschütten, denn dabei würde man sofort offensichtlich sehen, wie extrem überbewertet diese Firmen wären, wenn trotz payout von 50% nur Rendite im (gefühlt) Promillebereich zustande kämen.
Auch Aussagen wie "FAANG" werden die Welt später regieren, sind ehern Kategorie "Wunschdenken". Schaut man mal in die Vergangenheit, kann man gut sehen, wie es bergab gehen kann. vor 15 Jahren nahm RIM mit den Blackberrys Fahrt auf. Davor waren es Nokia-Handys. Man erkennt es bereits: Nokia > Blackberry > Android/iPhone > ???
Bei Amazon finde ich interessant, was ich selber mache: Ich habe zwar Prime (und wir schauen hier sehr viel TV damit), aber die Anzahl unserer Amazon-Bestellungen ist die letzten 10 Jahre kaum gestiegen (kann man in der Bestellhistorie bis aufs Jahr 2006 zurückverfolgen). Wir bestellten die letzten 10 Jahre durchschnittlich 10-18x im Jahr via Amazon. Meist nur Kleinkram ohne größere Umsätze.
Lebensmittel über Amazon zukünftig bestellen? Ich denke, dass Rewe & Co. mit ihrer lokalen Infrastruktur dem problemlos zuvorkommen können; wenn sie wollten.
Von daher sehe ich generell Bewertungen, die sich langsam der Billionenmarke nähern, als äußerst kritisch an (Amazons Markkapitalisierung ist höher, als das schweizer BIP).
Als Buy&Hold Aktionär sind Unternehmenszahlen und Burggräben das Wichtigste. Ich freue mich daher viel mehr über den monatlichen Dividendenregen, welcher auch sinkende Kurse erträglicher macht, als allein von der Bewertung von Unternehmen abhängig zu sein und darauf zu hoffen, dass es noch mehr Investoren gibt, denen die massive Überbewertung nicht auffällt.
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