Meine emotionslosen Schlußfolgerungen:
Neben Reinecke wird genauso Phönix verbrügelt. Der Periodenüberschuß 1 HJ 2006 ist bei beiden deutlich niedriger wie 1 HJ 2005. Ich denke das liegt daran, daß derzeit Solarmodule teurer sind im Einkauf, aber der Endkunde aufgrund der 2006 niedrigeren Rückvergütung über das EEG aufgrund der Rentabilitätsberechnung nicht mehr zahlen wird bzw. kann. Somit können gerade die "kleinen" Projektierer zwar auch weiterhin munter Umsatzzuwächse generieren, aber die Marge schwächelt - und damit auch das KGV!
Ohne Frage, der Solarmarkt wird weiter wachsen: Spanien, Griechenland, Italien, Asien, ... - und Reinecke wird bzw. will fleissig mitwachsen, sonst würden Sie wohl kaum ihren Personalbestand von Quartal zu Quartal immer weiter aufstocken - aber: Gelingt es Reinecke (und Phönix) im Ausland auch so schnell Fuß zu fassen wie grössere, z.B. Conergy? Sicher auch eine Frage der Finanzierung - und hier liegt meiner Meinung nach das größte Risiko bei den "Kleinen". Zum anderen kann niemand wirklich die Entwicklung bei den Preisen für die Solarmodule vorhersehen. Reinecke hat derzeit kaum eine Wahl und muß sich schon heute Solarmodulpreise für die Zukunft bei ausgewählten Lieferanten aushandeln und vorfinanzieren - und dann aber eben später auch abnehmen - Chance oder Risiko?
Die Angst im Markt bei den Realisten - Chartzocker möchte ich ausdrücklich ausschließen - dürfte daher sein, daß trotz der nach wie vor super Wachstumsaussichten bezüglich neuer Absatzmärkte (d.h. Umsatz) die Gewinnmargen immer weiter schrumpfen und nur finanzstarke Firmen einen Konsolidierungsprozeß überleben.
Entspannung sehe ich dann, wenn die Modulpreise sinken - aber nur, wenn diese nicht stärker sinken als z.B. Reinecke heute schon für seine Langfristverträge aushandeln konnte.
Zum Schluß: Den Großteil der derzeitigen Verkäufe deute ich als Panikverkäufe aufgrund der negativen Charttechnik - die höheren Umsätze pro Tag bei Reinecke mit ca. 350.000 Euro sprechen dafür. Zockerei! Ein bischen berechtigte Angst ist sicher angebracht, aber fundamental hat sich nichts weltbewegendes geändert. Wenn in Zukunft wieder ein Periodenüberschuß von ca. 5% vom Umsatz erzielt werden kann - was zu beweisen ist - dann wird Reinecke aufgrund der guten Umsatzwachstumsaussichten (bei ausreichender Liquidität für Auslandsexpansionen!) früher oder später mit KGV´s in Höhe der prozentualen Umsatzzuwächse pro Jahr bewertet werden. Das ist meine ganz persönliche Meinung. Amen.
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