Ulm (ots) - Europas größter Reisekonzern Tui kündigt einmal mehr
einen Sanierungsplan an. Doch dabei dürfte es nicht bleiben. Denn der
Druck von Finanzinvestoren aus dem Aktionärskreis auf Konzernchef
Michael Frenzel hat stark zugenommen. Ihre Unzufriedenheit über
schwache Gewinne und den dümpelnden Kurs teilen sie mit anderen
Aktionären.
Statt die Schwierigkeiten einmal mehr auf dem Rücken der
Beschäftigten zu lösen, täte Frenzel gut daran, seine Strategie und
sein unternehmerisches Lebenswerk zu hinterfragen. In einer
beispiellosen Summe von Käufen und Verkäufen hat er aus dem
Industrie-Mischkonzern Preussag seit Mitte der 90er Jahre die heutige
Tui geformt - als integrierten Reisekonzern, der Flugzeuge, Hotels,
Reisebüros besitzt und eine Schifffahrtssparte. Doch der extreme
Wettbewerb und der Boom der Billigflieger haben ihm einen Strich
durch die Rechnung gemacht. Statt auf allen Wertschöpfungsstufen des
Reisemarktes zu verdienen, treffen Tui nicht ausgelastete Kapazitäten
nun doppelt.
Deshalb ist es keine Frage, dass der Tanker Tui seinen Kurs ändern
muss. Doch dafür bedarf es eines behutsamen Umsteuerns und nicht
einer Zerschlagung, bei der weitere Stellen verloren gehen. Auch
müsste die Schifffahrtsparte derzeit unter Wert verkauft werden. Zu
befürchten ist aber, dass Frenzel dem Druck der Investoren nachgibt.
Denen ist die Rendite wichtiger als Arbeitsplätze.
Originaltext: Südwest Presse
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