Ökonomen streiten über Verteilungsfrage

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eröffnet am: 14.07.17 09:47 von: delannoy17 Anzahl Beiträge: 191400
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17.09.21 18:00

17174 Postings, 7403 Tage sue.vi..

2,100,000,000,000  Euro

BRUSSELS, 21. JUN 2018
Wie eine US-Firma einen EU-Pensionsfonds im Wert von 2,1 Trillionen Euro durchsetzte
How a US firm pushed for EU €2.1trn pension fund
https://euobserver.com/economic/142020  

17.09.21 18:04

17174 Postings, 7403 Tage sue.vi.


FEBRUARY 19, 2020
BlackRock bolsters European management as part of regional expansion: memo
https://www.reuters.com/article/...ackrock-europe-moves-idUSKBN20D12Q  

17.09.21 18:11
2

2779 Postings, 1799 Tage SEEE21Anti L.,als Stimme des Volkes

Man kann natürlich daran Glauben, dass unsere europäischen Nachbarn bis zum Sankt Nimmerleinstag
deutsche Produkte kaufen, bzw ein Handelsdefizit mit Deutschland haben und dies ohne einen Preis zu haben ist!
Genauso bekloppt war der "Deutsche Vorschlag", unsere europäischen Nachbarn sollen sich ein Beispiel an uns nehmen. Da würde der deutsche Michel aber dumm aus der Wäsche schauen, wenn dies Realität würde und er würde fortan vor China und seinen Nachbarn zittern!
Nebenbei hätte die AfD wieder ein Thema mit dem sie dann auch Anti Lemminge einlullen könnte!
 

17.09.21 18:41

17174 Postings, 7403 Tage sue.vi..

Wie viel Geld schuldet die Welt China?
February 26, 2020
.....
"Während Chinas Rolle im Welthandel stark bekannt gemacht wird und politisch polarisiert, ist sein wachsender Einfluss im internationalen Finanzwesen vor allem aufgrund mangelnder Daten und Transparenz eher unklar geblieben."
"In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich China zu einem bedeutenden globalen Kreditgeber entwickelt, dessen ausstehende Forderungen inzwischen mehr als 5 % des weltweiten BIP übersteigen."
" Fast alle diese Kredite sind offiziell und kommen von der Regierung und staatlich kontrollierten Einrichtungen." ...
....
How Much Money Does the World Owe China?
https://hbr.org/2020/02/how-much-money-does-the-world-owe-china  

17.09.21 18:54
3

14016 Postings, 4489 Tage Zanoni1#480 p.s.

Wobei der Euro nun allerdings bekannter Weise tatsächlich einige größere Konstruktionsprobleme hat, die nicht von der Hand zu weisen sind. Wenn der politische Wille dazu da ist und die EZB monetäre Staatsfinanzierung betreibt, dann lässt sich solche Währungsgemeinschaft dann -  wie man sieht - trotz aller Schieflagen und Probleme auf Biegen und Brechen mit allen Mitgliedern weiter fortführen.

Der Preis dafür sind dann allerdings dauerhafte Nullzinsen mit all ihren sideeffects, wie den Preisüberhitzungen an den Immobilenmärkten, an den Aktienmärkten und natürlich auch an den Anleihenmärkten. Die steigenden Mieten, über die nicht zu Unrecht geklagt wird, gehen dann wiederum in nicht unerheblichen Maße auf die durch Niedrigzinsen hochgetriebenen Immobilienpreise zurück.

Die Probleme der Niedrigzinsen gehen dabei sogar noch sehr viel weiter. Da greifen viele Bereiche sehr unglücklich ineinander, wobei die negativen Effekte der Niedrigzinsen immer schwerwiegender werden, je länger sie niedrig gehalten werden. Auf der anderen Seite wird die Abhängigkeit einzelner bereits hochverschuldeter Staaten von niedrigen Zinsen im Hinblick auf ihre Schuldentragfähigkeit gleichzeitig jedoch immer größer, je mehr Schulden sie aufnehmen.
Ihnen dies günstig zu ermöglichen ist dabei allerdings gerade die wesentliche Ratio der Zinspolitik der EZB und ihrer Large-Scale Asset Purchase Programmes.

Dieser ganze Prozess ist dabei in seiner Dynamik schon derart fortgeschritten, dass eine sinnvolle Umkehr dabei kaum noch überhaupt als möglich erscheint.
Die Situation der hochverschuldeten Länder wird dabei immer verfahrender und die Schieflagen, die dabei in den anderen Ländern durch die Niedrigzinsen (d.h. tatsächlich muss man vielmehr von Nullzinsen und in immer größeren Teilen sogar von Minuszinsen sprechen) entstehen, werden dabei immer größer.

Auch die Inflation ist mittlerweile zurück, und fast alle Ökonomen außerhalb der Zentralbanken gehen auch davon aus, dass es sich dabei eben nicht um ein kurzfristiges vorübergehendes Phänomen handelt.
Die EZB dürfte im Hinblick auf ihr Mandat daher mittelfristig kaum umhin kommen, entweder die Zinsen zu erhöhen, oder eben gänzlich das Gesicht zu verlieren.

Auch mit der Inflation sind die Probleme der Niedrigzinsen dann allerdings leider noch nicht erschöpft.

Die Banken (die man ursprünglich retten musste) können in einem Umfeld, in dem sie dauerhaft Negativzinsen für ihre Geldreserven an die ZB zahlen müssen, nicht mehr profitabel arbeiten, daher müssen sie die Negativzinsen dann eben auch leider an ihre Kunden weitergeben.

Der private Endkunde sieht sich indessen als Bürger immer mehr in der Verantwortung, selber für das Alter vorzusorgen. Die gesetzliche Rente reicht immer weniger und das System der gesetzlichen Rentenversicherung ist angesichts der demographische Entwicklung so dann auch gar nicht mehr finanzierbar und steht über kurz oder lang sicherlich vor einer systematischen Neuordnung.

Die Eigenvorsorge wird nun einerseits durch die wegfallenden Zinsrenditen immer schwieriger, so dass weitaus größere Beträge angespart werden müssen, um später zu einer bestimmten Rente gelangen zu können, und das was sie dabei ansparen wird dann sogar noch mit Negativzinsen belegt, so dass sie dann am Ende noch mehr ansparen müssen.

Die Assetmärkte werden indessen durch die Niedrigzinsen immer teurer, das Eigenheim gerät als Möglichkeit der persönlichen Altersvorsorge dabei für viele immer weiter außer Reichweite und die Mieten, die sie stattdessen zahlen müssen, verschlingen einen immer größeren Teil ihres Einkommens, ebenso wie die Inflation. Hier kumulieren also gleich mehrere Folgen der niedrigen Zinsen und verstärken ihre negative Wirkung in verhängnisvoller Weise.

Wenn jetzt auch noch Skandal-Scholz  die Wahl gewönne und eine Vermögenssteuer einführte käme im Übrigen noch ein weiteres verhängnisvolles Element dazu.

In den 90ern gab es sowas zwar, Immobilien wurden dabei jedoch lediglich mit dem Einheitswert angesetzt, gerade das hat das BVerfG allerdings als Verfassungswidrig festgestellt. Bei einer neuen Vermögensteuer würde daher auch der Verkehrswert angesetzt werden.

Bei den aktuellen Verkehrswerten handelt es sich jedoch um überhitzte Preise, bei denen am Ende oftmals abzüglich Verwaltungs- und Instandhaltungs- und Modernisierungskosten (je nach Immobilie) kaum noch eine Rendite oberhalb eines Prozents verbleibt. Wer sie vor 10 oder 20 Jahren gekauft hat kommt natürlich auf deutlich höhere Renditen, aber versteuert würde ja der aktuelle Verkehrswert werden. Das heißt, dass bei einer Vermögenssteuer von einem Prozent bei manchen bereits die gesamt Rendite abgeführt werden müsste. In diesem Falle bliebe nur ein Verkauf. Da sich der Erwerb im Hinblick auf die Vermögenssteuer beim gegenwärtigen Preisniveau dann allerdings gar nicht mehr rechnet, müsste er entsprechende Wertabschläge hinnehmen.
So produziert man einen Immobiliencrash mit Ansage.

Der Erlös würde indessen wiederum nicht nur mit 1%  Vermögenssteuer belastet sondern auch noch mit 0,5-1% Negativzins von der Bank.

Diejenigen, die für ihre Altersvorsorge auf ein Eigenheim gesetzt haben, trifft es dann u.U. sogar noch härter. In einer größeren Stadt ist die Freigrenze von 1 Mio bei den aktuellen Bewertungsniveaus schnell überschritten. Die Steuer müsste dann aus anderem Einkommen gezahlt werden, bei Rentnern dann aus ihrer Rente. Auch hier dürften nicht wenige verkaufen müssen.

Den Bürgern würde durch so eine Politik die Möglichkeit einer sinnvollen Altersvorsorge förmlich entzogen werden.

Dazu kommen dann auch noch all die rot-grünen Pläne, Immobilieneigentümer mit weiteren Modernisierungsverpflichtungen zu belasten, z.B. mit der Solardachpflicht. Aus welchen Einnahmen dies dann bei einer gleichzeitigen Einführung einer solchen Steuer dann allerdings noch erfolgen sollte/könnte, darüber macht man sich dann allerdings offenbar etwas weniger Gedanken.

Das Resultat aus der Summe all dieser Umstände wäre nicht nur eine entsprechende Abwanderung, sondern neben alldem eine hohe Wahrscheinlichkeit eines Immobiliencrashs. Dieser führte dann wiederum zu Schieflagen bei den Banken etc. etc.

Darüber, dass mit solch einer Steuer dann wohl auch die gesamte Finanzkalkulation sämtlicher Versicherungsgesellschaften über den Haufen geworfen würde, ist dabei noch gar nicht gesprochen worden. Sie sind nur in der Lage die Ansprüche der Versicherungsnehmer, die aus ihren policen folgen, zu befriedigen, wenn sie auch profitabel mit den Geldern aus den policen arbeiten können und dürfen.
Im Hinblick auf das niedrigen Zinsumfeld haben die Versicherungsgesellschaften ohnehin schon seit Jahren Probleme. Wenn sie jetzt ihr Assetvermögen nun auch noch zusätzlich plötzlich mit einem Prozent versteuern müssten, dann ist das nichts, das keine Auswirkungen auf ihre Leistungsfähigkeit hätte, die Ansprüche der Versicherungsnehmer weiter zu befriedigen. Die ursprünglichen Kalkulationen gehen dadurch dann ja nicht mehr auf.
Bei neuen Verträgen könnten sie natürlich die Preise entsprechend anpassen (was dann wiederum zu Lasten nicht etwa alleine der Vermögenden sondern aller Bürger ginge) bei den Altverträgen stünden sie allerdings vor größeren Problemen. Die Folgen wären dabei m.E. kaum kalkulierbar, mit einigen Insolvenzen wäre im Zweifel sicher zu rechnen.

Es wundert mich dabei im Übrigen ein bisschen, dass solche Betrachtungen Im Wahlkampf bisher kaum irgendwo angeführt wurden.

Stattdessen könnte man aber nicht die Kapitalsubstanz sondern dessen Erträge höher besteuern und sich z.B. von der Kapitalertragssteuer verabschieden und solche Erträge der allgemeinen Einkommenssteuer unterwerfen, das wäre im Übrigen nicht nur sehr viel verträglicher sondern auch sehr viel einfacher.

Die Ermittlung der einzelnen Vermögenswerte wäre sehr aufwendig und ein großer Teil der steuerlichen Mehreinnahmen  würde durch den hohen Verwaltungsaufwand wieder aufgefressen.
Ein anderer Teil der Mehreinnahmen, der über die Vermögensteuer erzielt würde ginge dann wiederum durch Mindereinnahmen bei der Einkommenssteuer wieder verloren, denn das zu versteuernde Einkommen würde durch die bereits gezahlte Vermögenssteuer  entsprechend gemindert.

Dass man diesem Weg gegenüber einer Abschaffung der Abgeltungssteuer tatsächlich den Vorzug geben möchte, ist m.E. sachlich kaum sinnvoll erklärbar, das sieht  dann m.E. doch eher nach ideologischen Motiven aus.

Die Folgen wären m.E. aber derart katastrophal, dass dies die selbst manche Fehlentscheidungen der Merkel-Ära noch in den Schatten stellen könnte. Die besondere Situation eines Niedrig- bis Negativzinsumfeldes und den Preisüberhitzungen an nahezu allen Assetmärkten, die Negativzinsen der Banken, die deutlich angestiegene Inflation sowie die Problematik unseres Rentensystems sind Dinge, die dann bei solchen Ideen schon mitgedacht werden müssen.

Wer das tut hat seine Rechnung dann allerdings offenbar ohne Skandal-Scholz gemacht, der dann eben nicht nur mit kaum noch nachvollziehbaren Erinnerungslücken bei den Cum-Ex-Deals  sondern eben auch mit kaum minder erstaunlichen Denklücken auffällt.



 

17.09.21 19:22
2

14016 Postings, 4489 Tage Zanoni1Insofern hat Al mit seiner Kritik

dass die Folgen der EZB-Zinspolitik eine Umverteilung von unten nach oben bewirkt schon durchaus recht.

Der Bürger leidet finanziell, wie oben aufgezeigt, an gleich mehreren kumulativen Folgen dieser Niedrigzinspolitik.
Die Rendite der Vermögenden leidet allerdings ebenso darunter und über die schönen Buchgewinne ihrer Assets können sie sich erst dann wirklich freuen, sofern sie diese denn auch durch einem Verkauf tatsächlich realisieren!

Da sie das Geld danach allerdings zu den Mondpreisen, die sie eben bekommen haben, dann ja auch selber wieder anlegen müssen, besteht dadurch allerdings sogar ebenfalls kaum ein wirklicher Vorteil.
Was am Ende entscheidend ist, ist die Rendite, und diese sollte dann auch besteuert werden, nicht dessen Substanz, insbesondere dann nicht, wenn diese Steuer aus der Rendite gar nicht oder kaum noch zu bezahlen wäre.

Dass Kapitaleinkommen dabei gegenüber Arbeitseinkommen steuerlich günstiger behandelt wird, ist m.E. etwas, das schon durchaus zu Recht kritisiert wird. Hier sollte man dann allerdings auch viel eher ansetzen, als bei der Substanz selbst.


 

17.09.21 19:30

14016 Postings, 4489 Tage Zanoni1..und die letztlich wirksame langfristige Lösung

für all  jene Probleme, von den überhitzen Assetmärkten, explodierende Mieten, der hohen Inflation bis hin zu den Negativszinsen auf Bankguthaben ist am Ende folgende:


Höhere Zinsen


Würden die europäischen Länder neben Euro, dann auch ihre Landeswährungen als gesetzliches Zahlungsmittel wieder einführen und zulassen, dann könnten die nationalen Notenbanken dann auch wieder individuell passende Zinsen festsetzen - zwar nicht für den Euro, aber eben für ihre eigene Landeswährung.

Der Bitcoin wird ja nun  bereits in manchen Ländern als nebenherlaufendes gesetzliches Zahlungsmittel zugelassen, also warum nicht auch eigene Landeswährungen?

Diversität ist doch auch ansonsten in, weshalb nicht auch bei den gesetzlichen Zahlungsmitteln?
;-)  

17.09.21 20:56
4

16295 Postings, 3892 Tage deuteronomiumEuro

Viele Professoren reichten damals Klage beim Bundesverfassungsgericht ein, jedoch ohne Erfolg.

Euro-Geld was die Deutschen nie wollten. Es wurde uns aufgezwungen.

EZB verlor die Unabhängigkeit.

Kritische Beiträge sind im Netz nicht verfügbar. Das sagt schon viel.

damals,
Der Bund Freier Bürger (BFB) wurde als rechtsradikal verunglimpft.

hier ein Absatz:
""Zunächst wurde die Anti-Euro Bewegung von Presse Funk und Fernsehen totgeschwiegen. Als dieser dann aus eigener Kraft, durch den Antritt bei allen anfallenden Wahlen zumindest punktuell für die Öffentlichkeit wahrnehmbar wurde, begann sofort eine Hetzkampagne in der mit allen Mitteln versucht wurde den BFB und seine Anhänger als Rechtsradikale darzustellen.""

totgeschwiegen (Kölner Domplatte)
Kommt Euch das bekannt vor ?

Heute ist es nicht anders, nur es geht nicht um den Euro sondern um die Zuwanderung / Auslandseinsätze / Anti Russland-Politik usw.
Kritiker werden als Rechtsradikale, hier auch Querdenker, abgestempelt.
Die größte Opposition im BT, die AfD, ein Aufpasser zu viel.

EU hat dem Bürger nichts gebracht.

Private Rentenvorsorge mit 4% Zinsen im Alter, zwecks Aufstockung der Rente, dass war einmal.  

17.09.21 23:13

3408 Postings, 1331 Tage CoronaaZanoni1,

träumt von höheren Zinsen.  Warum wird es diese niemals mehr geben können ?
Deine Träume sind einfach zerplatzt wie meine von einem funktionierenden Kapitalismus..
Der Unterschied liegt lediglich im Speckanfressen durch Erbschaften und überholten Gehältern.  

18.09.21 00:51

14016 Postings, 4489 Tage Zanoni1Träume eines funktionierenden Cap zerplatzt

Was eben nicht ohne erhebliche Verzerrungen von Preisen funktioniert, sind dauerhaft künstlich festgesetzte Nullzinsen. Tragischer Weise wird dann allerdings von manchen der Fehlschluss daraus abgeleitet, dass es der Kapitalismus wäre, der dort nicht funktionierte.

Abgesehen davon ist es dann mit dem Kapitalismus auch in bisschen so wie mit der Demokratie, die bei allen Schwächen und Unzulänglichkeiten immer noch die beste Regierungsweise ist, die uns bis heute im Vergleich mit allem anderen  bekannt ist.
So ist dann auch der Kapitalismus bei allen Schwächen und Unzulänglichkeiten immer noch das beste Wirtschaftssystem, das uns im Vergleich mit allem Anderen bekannt ist.

Außerdem gibt es dann ja auch gar nicht den Kapitalismus an sich, darunter fallen immerhin doch eine ganze Anzahl recht verschiedener Modelle.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kapitalismusmodelle

So gäbe es dann zwischen einem Manchester-Kapitalismus und unserem System einer sozialen Marktwirtschaft dann z.B. sicher doch die ein oder anderen nicht ganz unerheblichen Unterschiede.

Zu sagen, dass unsere soziale Marktwirtschaft nicht funktionierte ist dabei meines Erachtens nicht minder radikal  und vermessen, als etwa zu sagen, das unsere Demokratie nicht funktionierte.

Dann schau Dir doch  mal andere Länder an, und sag mir was dort in irgendeiner Weise so viel besser funktionierte (gerne auch nichtkapitalistische)

Es geht des Weiteren auch keineswegs um Träume, sondern darum, gewisse  Ursachen und Problemfelder schon zutreffend zu identifizieren und hinsichtlich möglicher Maßnahmen dann nicht nur schon auch die richtigen Ursachen zu adressieren, sondern dabei dann auch Maß und Mitte nicht zu verlieren.
 

18.09.21 09:14
3

69298 Postings, 5795 Tage FillorkillNiedrigzinsen

Vermutlich ist es DIE fundamentale Schwäche der österreichischen Schule, die monetaristische Lesart der Zins- und Geldpolitik unkritisch übernommen zu haben, die ein blosses Anhängsel der Kreditbewegungen des Privatsektor in deren Macher verwandelt. Verwoben ist die natürlich mit der Ideologie vom 'Freien Markt', die alles was gerade gut läuft diesem gutschreibt und alles was gerade schlecht läuft als 'zwangsläufiges' Resultat illegitimer Staatsinterventionen verkaufen will, wofür letzteren eine Macht angedichtet werden muss die sie real gar nicht haben.

Dass Zinsen nicht 'gemacht' werden, sondern die reale Kreditnachfrage relativ zum Kreditangebot spiegeln, beschreibt tatsächlich ein reines Marktprinzip,  das man aber weil dessen Resultat im Moment nicht passt hier dem Staatsteufel in die Schuhe schieben will. Der Witz daran ist dann wie bereits mehrfach ausgeführt der, dass die Geldpolitiker ihre Erfindungen auf genau dieselbe Weise wie ihre Kritiker sehen, nur vom anderen Ende her.

Real ein Wurmfortsatz, wähnen sie sich selbst in der Lage,  Inflation erzeugen oder vermeiden zu können und werden eben dafür dann auch in Haftung genommen. Dass nun über x Jahre Billionen an Zentralbankgeld gedruckt wurde ohne die Inflation auch nur hinter der Nachkommastella bewegen zu können wäre eigentlich die glasklare Falsifikation dieser Machtfiktion, aber weil es sich nicht um Wissenschaft sondern um eine Wirtschafts- und Geldreligion handelt, zeigen sich die beiden komplementären Seiten des Monetarismus - EZBler und Österreichische Schule - nachhaltig resilient.  
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a la primera línea en pandemia

18.09.21 09:59
1

69298 Postings, 5795 Tage FillorkillTräume eines funktionierenden Cap zerplatzt

Dieses Gejammer muss keiner wirklich ernstnehmen. Es handelt sich dabei um das berühmte Unbehagen in der Kultur, das sich um zwei bis drei 'revolutionär' klingende Phrasen herum zentriert und periodisch in kollektiven Schwärmen aufpoppt. Fundamentale Vorraussetzung dieses Unbehagens bzw dieser symbolischen Zivilisationsflucht ist die übersatte materielle Saturiertheit bei gleichzeitiger emotionaler Teilnahmelosigkeit, nicht das Gegenteil.  
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a la primera línea en pandemia

18.09.21 10:30
4

23081 Postings, 6485 Tage Malko07Staatsanleihen werden ewig gerollt

bis sie abstürzen?

Sicherlich sind Staatsanleihen ein Mittel wo der Bürger sein Geld relativ sicher aufbewahren kann. Und wenn der Staat zu üppig neue Staatsanleihen heraus gibt wird er misstrauisch und mag nicht mehr zugreifen respektive ihm fehlt die Masse zuzugreifen. Das führt zu fallenden Kursen, also zu einem höheren Zins. Und jetzt kommen die Zentralbanken des Euro und des US-$ ins Spiel. Wenn sie in großen Mengen derartige Staatsanleihen vom Markt nehmen verhindern sie das Steigen des Zinsen (sie verhindern Kursverluste) respektive sie sorgen sogar für fallende Zinsen (weiter steigende Kurse). Und dieser Zins strahlt weiter auf andere Bereiche aus. So können dann Firmen ihre Anleihen für bessere Konditionen am Markt platzieren und mit der Beeinflussung der Verwahrkonditionen bei der Zentralbank beeinflussen sie den Zins bis aufs Sparbuch. Mit der Steuerung der Geldbasis und den Konditionen beim erzeugen von Giralgeld nehmen sie weiter massiv Einfluss auf den Geldmarkt. Dass die Zentralbanken bis jetzt diese Einflussmaßnahmen bis zur Erschöpfung getrieben haben um Staaten und die Wirtschaft am Laufen zu halten ist der Grund dass auf letzteren Gebieten ihr Einfluss erheblich geschrumpft ist und sie gezwungen waren in das Wertpapierkaufgeschäft einzusteigen. Sie haben ihr Pulver größtenteils verschossen und sitzen in der Falle. Das führt dazu dass neben der Geldentwertung (im Sinne der Kaufkraft) das Leistungsprinzip immer stärker außer kraft gesetzt wird (Anteil des Staates an der Wirtschaft wird laufend größer). So erreichen wir dann irgendwann Zustände wie im früheren Ostblock  und irgendwann wird z.B. der Euro durch den neuen Euro abgelöst oder auch nicht, denn im Gegensatz zu früher schafft die heutige Technik unheimlich lange Zahlen.

Die Verhinderung der Katastrophe am Geldmarkt durch die Zentralbanken ist keine Verteilung von unten nach oben sondern eine  Verhinderung des absoluten Elends bei den Menschen ohne Sachvermögen. Würde das Geld krachen gingen massenweise die Arbeitsplätze verloren und die Sozialsysteme würden kaum noch funktionieren. Auch wenn dann der Staat fleißig Geld "druckt" ist er zu spät dran. Das Vertrauen ist futsch und man bekommt laufend weniger für das Geld. Denn Geld ist Vertrauen, das kann man nicht einfach erzeugen, weder der Staat noch eine Zentralbank aber man kann es verspielen. Deshalb muss man in der Marktwirtschaft das Leistungsprinzip anerkennen und redlich wirtschaften ansonsten ist es irgendwann Schluss mit Lustig. Dazu gibt es auch aus neuerer Zeit gute Beispiele. Z.B. Der Ostblock und Staaten aus Mittel- und Südamerika. Wieso haben diese keinen unserer Geldkünstler engagiert um die Katastrophe aufzuhalten?

Und dann gibt es noch gesellschaftliche Gruppen welche unheimliche Angst vor der demographischen Entwicklung haben. Denn wenn es immer weniger Kaufinteressen gibt verfallen die Werte ihres Sachvermögens. Und am Sachvermögensmarkt gehen derartige Vorgänge wesentlich rapider wie am Geldmarkt vor sich. Diese Gruppe sitzt ebenso in der Falle. Kracht der Geldmarkt sind auch sie auf Jahre arm. Später erholen sie stark aber was haben sie davon wenn sie schon 3 Fuß unter der Erde verweilen. Wird der Geldmarkt jedoch richtig gesteuert schrumpfen ihre aufgeblasenen Werte.    

18.09.21 10:47
2

23081 Postings, 6485 Tage Malko07Beispiel Wohnungsmarkt

Haben wir zu wenige Wohnungen. Nein, sie sind offensichtlich nur am falschen Platz. Sie müssten sich nur alle in den Ballungsgebieten befinden und dann wäre alles in Ordnung. oder?

In den Ballungsgebieten fehlen hunderttausende von Wohnungen und auf dem Land stehen trotz staatlich finanziertem Abriss Millionen leer. Die Leerstände sorgen dafür dass auch die Werte in der Nachbarschaft verfallen. Und so schreien diese Gemeinden nach neuen Menschen und sind bereit jeden illegalen Migranten aufzunehmen solange andere für die Kosten aufkommen. In den Ballungsgebieten fördert der Staat die Verdichtung - etwa als Vorsichtmaßnahme gegen die Erderwärmung? - und lässt jede freie Wiese zubauen. Dabei erlässt er immer neue Vorschriften welche den Bau verteuern. Und er kauft große Wohnungsbestände auf damit eine bestimmte Klientel nicht mehr unter Mieterhöhungen leiden muss. Ein riesiger Kapitaleinsatz der eine negative Entwicklung fördert aber die Staatsquote laufend erhöht.

Wie wäre es, man täte nichts mehr gegen Mieterhöhungen in den Ballungsgebieten?  Es wäre absehbar dass in den Innenstädten keine Dienstleistungen mehr erbracht würden und das Wohnen dort nicht mehr so schön wäre. Firmen und Arbeitnehmer würden dorthin ziehen wo man leben kann und auf dem Land würden immer weniger Wohnungen leer stehen und es gäbe sogar Ärzte.  
 

18.09.21 11:06

23081 Postings, 6485 Tage Malko07In München ist die Inzidenz in

wenigen Tagen von 59 auf über 92 gestiegen. Nach Aussagen der Stadt müsste sie eigentlich 120 betragen. Ursache: Fehlende Bearbeiterkapazitäten und großer Nachmeldeberg. Inzwischen müssen die Mitarbeiter dort Überstunden machen und es werden wieder Mitarbeiter aus anderen Bereichen abgezogen. Ist alles nicht so wichtig, da die Inzidenzen eh keinen Einfluss mehr auf das Geschehen haben. Auch eine Verfolgung von Infektionen wird nur noch für die Schulen und für größere Ereignisse durchgeführt. Ab 1. Oktober sind fast alle Einschränkungen aufgehoben. Es gilt schon jetzt die Krankenhausampel wobei die Maßnahmen für Rot noch undefiniert sind. Momentan ist Grün und Rot erreicht man sicher nicht vor dem Wahltermin. Anschließend kann man Rot definieren.  

18.09.21 11:21

80400 Postings, 7288 Tage Anti LemmingHier noch ein Artikel von Wolf Richter,

in Deutsche übersetzt, warum das Gelddrucken und der Covid-Überstimulus Inflation und Warenknappheit (zu viel Geld "jagt" zu wenig Ware) auslöst.

Covid-Überstimulus ist freilich nicht Kapitalismus, sondern Stamokap.

Wenn der Staat sich zu stark einmischt, kann auch viel "durcheinander geraten".

https://www.ariva.de/forum/...n-thread-283343?page=6166#jumppos154154  

18.09.21 13:12
1

16041 Postings, 4074 Tage NikeJoe@Zanoni: Steuer?

Ist die Kapitalertragssteuer niedrig, das wird OFT behauptet ??

Hat jemand nur Einkünfte aus Kapitalvermögen, so muss er sich nämlich auch um die Pensionsvorsorge und die Krankenversicherung kümmern. Das muss er vom restlichen Geld nach Abzug der KESt bezahlen.

Der Gewinn eines Unternehmens wird zuerst mit der 25% Körperschaftssteuer besteuert und dann noch mit der 27,5% KESt, was insgesamt in Österreich 45,625% Steuer auf den Gewinn des Unternehmens macht, falls er ausgeschüttet wird.

Beispiel aus Österreich (Angestellter):
Einkünfte aus Erwerbsarbeit 50.000 brutto im Jahr
Abzug Sozialversicherung 8.989
Lohnsteuer 7.531 …sind 15,1% von 50.000
Netto 33.481
Absetzbeträge verringern diese Steuer noch individuell!

Die KESt auf Kapitalerträge … wären 27,5%

Dienstgeberkosten:
SV… 10.579
Sonstige Lohnabgaben 3.640

Also der größte Brocken ist nicht die Steuer, sondern ist die Sozialversicherung! Diese generiert die Krankenversorgung und die Pension im Alter! Ein wenig davon ist auch Arbeitslosen-Unterstützung.

Deutlich höhere Steuer bei Kapitaleinkünften. Wo ist das Risiko größer, im Erwerbseinkommen oder in der Kapitalanlage?

https://www.bruttonettorechner.at/

 

18.09.21 13:27
2

16041 Postings, 4074 Tage NikeJoePandemie-Chaos geht weiter

In Schweden (Impfquote niedriger als in DE und in AT) und Dänemark ist alles entspannt
Die Pandemie ist für beendet erklärt, während sie in DE und AT anscheinend erst so richtig losgeht… Die "Pandemie der Ungeimpften", wird jetzt laut hinausposaunt. In Israel ist es sichtlich genau umgekehrt ?? Was soll man da noch glauben?

Österreich und DE führen wieder FFP2 ein, das ist auch ein Alleinstellungsmerkmal der erfolgreichen Strategie, die die Bundesregierung da fährt! Blickt doch endlich nach Schweden…. Kopf-schüttel!

Ungarn, Rumänien und Bulgarien haben ebenfalls fast alle C-Maßnahmen aufgehoben, ich betone, vor dem schrecklichen zweiten Pandemie-Winter, der gemäß unseren Experten bevorsteht. JA, es könnte sehr kalt werden und die Erdgaspreise in Europa explodieren förmlich.

In AT wird ja erzählt, dass unser Gesundheitssystem bei aktuell noch sommerlichen Temperaturen (vorgestern wieder 28°C) schon wieder überlastet sei, obwohl jetzt angeblich mehr als 60% geimpft sind, vor allem die Vulnerablen. Auch das scheint nicht mehr logisch zu sein. Wurde das Gesundheitssystem in der Pandemie wirklich so nach unten gefahren? Hat man zu viele Pflegekräfte entlassen, weil sie sich nicht impfen lassen wollen? Noch immer existiert keine sinnvolle C-Prävention (Empfehlungen des Verhaltens, der Ernährung, der möglichen frühzeitigen Behandlung über Medikamente). Man kann das Krankenhaus oft verhindern, wenn man sofort nach der Infektion etwas tut, statt in der Panik zu warten, bis das C-Virus in die Lunge vorgedrungen ist! Dazu gibt es mittlerweile sehr viele Studien und vor allem auch echte Anwendungen mit Erfolgen.

Ich bleibe bei Schwarzkümmel und Manuka-Honig, weil die Regierung (außer dem Befehlston und der Ausgrenzung) sonst absolut NICHTS anbieten kann. Das ist wirklich ein Armutszeugnis unseres Gesundheitssystems. …null Prävention, mit Ausnahme dieser Nukleotid-Impfung, die aber wegen der vielen Unbekannten und der möglichen Schäden nur in bestimmten Fällen sinnvoll erscheint. Was könnten alle anderen tun? Impfen, impfen, impfen, koste es was es wolle…

.


"Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr." [Lao Tse]

 

18.09.21 13:33

16041 Postings, 4074 Tage NikeJoeÜberwachungsstaat

Der Überwachungsstaat ist immer deutlicher zu erkennen.

Ich habe eigentlich lächerliche 100k (was bekommt man da noch dafür, nicht einmal ein schönes Auto ??) auf mein Depot überwiesen -- werde in Big Pharma investieren -- und da wollen die doch glatt wissen, "woher" das Geld kommt?

"Na von MEINEM Konto, ganz einfach, das sehen sie doch!" Wie kommt es auf mein Konto? Na so wie bei jedem Menschen, durch harte Arbeit als Selbständiger und unter Abzug von hohen Abgaben und Steuern. Klar, das kann sich einer dieser Bürokraten nicht vorstellen. Ich sollte vielleicht antworten "Aus dem Anbau von Cannabis" (ist ja jetzt in-fashion), das ist mein Nebenerwerb. In meiner weiteren Nachbarschaft wurde das auch gemacht. Nur dort hatte die Drogenfahndung das hochgenommen. Wurde in 4 normalen Wohnungen betrieben, die dazu komplett umgebaut wurden. Der Strom (der Verbrauch wird ja heute auch überwacht) wurde direkt von der Leitungs-Abspannung bezogen (Zähler überbrückt), wirklich clever gemacht.

Es ist unerhört, was sich diese Bürokratie gegenüber einem freien Bürger herausnimmt.
.


"Verantwortlich ist man nicht nur für das was man tut, sondern auch für das was man nicht tut." [Lao Tse]

 

18.09.21 14:37

7320 Postings, 4017 Tage gnomonwissen, "woher" das Geld kommt

@NikeJoe, es ist ja nur ein kleiner kollateralschaden an unserem angestammten diskretionsbedürfnis, dem aber wichtige erfolge in der operativen kriminalitätsbekämpfung gegenüberstehen.   im übrigen stellen die neueren transparenzvorschriften im licht der fortschreitender digitalisierung auch keinen nennenswerten bürokratieaufwand dar.    

18.09.21 14:45

7320 Postings, 4017 Tage gnomonüberwachungsstaat

ist keine zutreffende beschreibung. solange wir den entsprechenden nutzen in form von mehr sicherheit
bekommen, ist in einer funktionierenden demokratie gegen den status quo mmn nichts einzuwenden.  

18.09.21 15:17
3

14016 Postings, 4489 Tage Zanoni1#523

"Hat jemand nur Einkünfte aus Kapitalvermögen, so muss er sich nämlich auch um die Pensionsvorsorge und die Krankenversicherung kümmern. Das muss er vom restlichen Geld nach Abzug der KESt bezahlen."

Das müssen Selbstständige und Freiberufler nun allerdings auch, nur dass sie dann eben Einkommenssteuer zahlen. Diese Aufwendungen können sie dann jedoch von der ESt absetzen. Bei der KESt ginge das hingegen nicht.  
Die Idee wäre es dann aber ja nicht etwa, die KESt zu erhöhen, sondern sie abzuschaffen. Kapitalerträge wären dann dem persönlichen Einkommenssteuersatz unterworfen, und Ausgaben für Krankenversicherung, Altersvorsorge und Sozialversicherung wären dabei absetzbar.

Davon abgesehen, ...zu Deinem Beispiel mal als kleine Überlegung am Rande:
Wenn jemand alleine aus Einkünften aus Kapitalvermögen lebt, so kann man sich überdies auch fragen, inwieweit er sich dann tatsächlich noch um eine Pensionsvorsorge kümmern müsste, seine Einkünfte blieben ihm in diesem Falle  ja auch im Alter weiterhin erhalten. Ob man dann wirklich eine Arbeitslosenversicherung bräuchte, weiß ich dann auch nicht. Wie wäre es vielleicht noch mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung? ;-)

Deine Betrachtungen bei der Unternehmensbesteuerung kann ich dann allerdings sogar noch weniger nachvollziehen.

Der KESt sind nun lediglich ganz bestimmte Kapitalerträge wie Zinsen, Dividenden, oder Kursgewinne unterworfen. Sofern der Unternehmensgewinn nicht vorwiegend gerade aus solchen Erträgen besteht, ist Deine Aussage "Der Gewinn eines Unternehmens wird zuerst mit der 25% Körperschaftssteuer besteuert und dann noch mit der 27,5% KESt" schlichtweg Unsinn.

Dies käme lediglich bei Finanzunternehmen und Holdinggesellschaften in Betracht.

Bei den meisten Unternehmen wären dabei hingegen lediglich die Zinsen auf ihre Bankguthaben betroffen, die bekanntlich ohnehin bei Null liegen.
Würde die Kapitalertragssteuer wegfallen, dann würde das für jene Unternehmen also gar nichts verändern und jene Unternehmen die vorher KESt-pflichtig waren würden sogar entlastet.
Allerdings lediglich auf der Ebene des Unternehmens, d.h. solange die Erträge im Unternehmen verbleiben, sobald dann allerdings Gewinne an die Gesellschafter ausgeschüttet werden, würden diese dann auch nach den persönlichen Einkommenssteuersätzen der Gesellschafter versteuert werden und eben nicht mit 25% flat.

Ich persönlich hätte im Übrigen keineswegs etwas dagegen, wenn man das alles so lässt, wie es ist.
Ich kann allerdings nachvollziehen, dass diese Unterschiede in der Besteuerung der verschiedenen Einkommensarten Anstoß nimmt.

Und wenn man dann schon wie SPD und Grüne der Auffassung ist, dass Kapital höher besteuert werden sollte, dann wäre es m.E. der viel einfachere und systematisch viel verträglichere Weg, eben bei den Erträgen anzusetzen und nicht bei der Substanz, letzteres hätte nämlich ein ganzes Bündel an Nebenwirkungen und Härten, an denen eigentlich keiner ein Interesse haben kann.  




 

18.09.21 15:27

14016 Postings, 4489 Tage Zanoni1Werde in Big Pharma investieren?

Für einen Coronleugner ja fast schon ein schlitzoriges  Investment.
...doch nicht etwa in Biontech, oder doch?

XD







 

18.09.21 15:32

14016 Postings, 4489 Tage Zanoni1...kaufe ein "a" und ein"h"

18.09.21 16:02
3

14016 Postings, 4489 Tage Zanoni1#517

"Vermutlich ist es DIE fundamentale Schwäche der österreichischen Schule, die monetaristische Lesart der Zins- und Geldpolitik unkritisch übernommen zu haben, die ein bloßes Anhängsel der Kreditbewegungen des Privatsektor in deren Macher verwandelt. "

Zum einen braucht man im Hinblick auf meinen Beitrag, auf den Du Dich dabei beziehst, noch nicht einmal die Österreichische Schule zu bemühen, die Nebenwirkungen der Nullzinspolitik der EZB sind nun ganz konkret zu beobachten.

Zum anderen ist die Österreichische Schule der Nationalökonomie nebenbei gesagt etwa 100 Jahre älter als der Monetarismus,... macht aber nichts.

Zu guter Letzt müsstest Du im Grunde nur mal bei der Bank nachfragen, inwieweit sie sich bei ihren Zinssätzen nicht nur am Leitzins orientieren, sondern sogar von jenem abhängig sind, dann würde sich manche Deiner Annahmen u.U.  in Luft auflösen.

Dass Bankguthaben mit Negativzinsen belastet werden, ist indessen eine historische Einmaligkeit, die ohne einen entsprechend von den Zentralbanken festgesetzten Negativzins nun auch undenkbar ist.

Wenn Du Deine Theorie eines freies Marktzinses, der sich unbeeinflusst von den ZB entwickelt, dann auch tatsächlich ernst nimmst, so müssten die Marktzinsen dann ja auch "tatsächlich" völlig unbeeinflusst vom ZB sein, egal wo er dann eben festgesetzt wird. So würden die Markzinsen nach dieser Theorie also gerade ebenfalls bei Null bleiben, wenn die ZB den Leitzins z.B. auf 5% anhöbe, und es müsste ebenso ohne Wirkung bleiben, wenn sie ihn etwa auf -5% herabsetzte.

Sind Dir diese Szenarien dann doch unplausibel genug - und damit eben auch Deine Theorie - oder muss ich Dir erst evidenzbasiert kommen?
;-)
 

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