Farrell sieht das Platzen der Staatsverschuldungsblase
Paul B. Farrell ist sich mit seinem Kollegen Roubini einig, wenn es um die Folgen der Finanzkrise auf die amerikanische Realwirtschaft geht. Auch er sieht in der Überschuldung der Haushalte, der Konsumflaute und der drohenden Massenarbeitslosigkeit eine fatale Mixtur, die die USA in eine Depression stürzen wird. In einem Aufsatz mit dem prophetischen Titel "30 Gründe für eine Große Depression 2011" zieht Farrell eine vernichtende Bilanz über die Situation der Finanzwirtschaft und die staatlichen Hilfs- und Auffangprogramme.
Angetrieben von einer fehlgeleiteten Ideologie der Rettung des freien Marktes ist laut Farrell der amerikanische Staatshaushalt durch die massiven Rettungsmaßnahmen in den Abwärtssog der Finanzkrise geraten. Der kommende Präsident steht nun vor einem Dilemma – die öffentlichen Haushalte sind durch die Altlasten der Reaganomics, die Kriege der USA, und die billionenschweren Rettungspakete für die Finanzbranche bereits am Ende ihrer Leistungsfähigkeit angelangt. Gegen die Krise kann sich der Staat aber nur mit antizyklischen Investitionen zur Wehr setzen, die die Staatsverschuldung abermals massiv steigern.
Die Geschichte hat es mehrfach bewiesen - auch dieses Mal sticht die Ideologie den Common Sense, die Realität, und die Fakten aus. Gier treibt die Ideologie an, Blasen zu produzieren, sie platzen und die Märkte stürzen ab. Die Öffentlichkeit ist dabei ein Kollateralschaden. Paul B. Farrell Da ein Staat Geld nicht in Kellern der Notenbank drucken kann, sondern auf Investoren angewiesen ist, die ihm dieses Geld über Staatsverschuldungspapiere zur Verfügung stellen, haben die USA ein Problem, wenn es weniger Interessenten für den Besitz an US-Staatsanleihen gibt, als es die Neuverschuldung erfordern würde. Farrell prophezeit eine Abwertung der Bonität für amerikanische Staatsschulden durch die Ratingagenturen. Dies würde die Schuldenlast des Staates weiter verteuern, könnte die USA an den Rand der Zahlungsunfähigkeit bringen und wirtschaftspolitisch handlungsunfähig machen.
Als Zeitpunkt für das Platzen der Staatsverschuldungsblase nennt Farrell das Jahr 2011, da die Zeitspanne zwischen dem Minsky-Moment sich von Krise zu Krise, von Blase zu Blase, halbieren würde. Als einzigen Ausweg aus diesem Dilemma nennt Farrell eine Erhöhung der Steuerquote, um das Haushaltsdefizit zu entlasten. Da sich die USA aber in einer ideologischen Steuerfalle befänden, in der Steuererhöhungen politisch nicht umsetzbar seien, hat der neue Präsident für Farrell gar keine Alternative, als sehenden Blickes in den Untergang zu steuern.
"Was ist von derlei Katastrophenszenarien zu halten?
Vor Prognosen soll man sich unbedingt hüten, vor allem vor solchen über die Zukunft. Roubinis negative Prognosen für den Konsumsektor sind ein "Worst Case Szenario". Alle von ihm genannten Faktoren sind stichhaltig, allerdings bleibt er eine Erklärung dafür schuldig, auf welcher Basis er anhand der sinkenden Konsumausgaben einen fünfprozentigen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes vorhersagt.
Farrell bewegt sich mit seiner Staatsschuldenblase ebenfalls auf rutschigem Parkett. Auch wenn die Staatsschulden der USA in absoluten Zahlen gigantisch klingen, so sind die USA relativ nicht höher verschuldet als die Eurozone. Japan ist relativ rund drei Mal so hoch verschuldet wie die USA, ohne größere Probleme mit den Ratingagenturen zu bekommen. Selbst bei einer massiven Ausweitung der Staatsverschuldung für antizyklische Konjunkturprogramme ist noch sehr viel Raum nach oben.
Farrell sieht eine antizyklische Wirtschaftspolitik als Schokolade für Zuckerkranke und spielt offen mit dem Gedanken, die Steuern zu erhöhen. Steuererhöhungen sanieren zwar direkt den Staatshaushalt, entziehen den amerikanischen Bürgern aber Kapital, das diese dringend für Konsumausgaben bräuchten, um die Rezession zu einer sanften Landung zu bringen. Prozyklische Instrumente, die den Haushalten in Krisenzeiten das Budget einschränken, sind sicher keine sonderlich gute Idee, will man eine Depression abwenden.
************************************************** Dr. Paul Farrell has published nine books, including “The Millionaire Code”, “The Lazy Person’s Guide to Investing”, and “The Winning Portfolio”, which was a Money Book-of-the-Month Club bestseller. He has also published hundreds of newspaper columns that have also appeared on AOL, Excite.com, Yahoo!, Quicken.com, and other online media. Earlier, he was Executive Vice President of the Financial News Network; Executive Vice President of Mercury Entertainment Corp; Associate Editor of the Los Angeles Herald Examiner; developed the Mutual Fund Center for CBS MarketWatch.com; an investment banker with Morgan Stanley; head of the Crisis Management Group; and former USMC Staff Sgt. He has a Juris Doctor and a Doctorate in Psychology.
Dr. Farrell’s latest book is “The Millionaire Meditation” of which his website, www.PaulBFarrell.com, says: Do what you love. Anything. Anywhere. Forget sitting. Research says it doesn’t work for most. You tried, you know. And no gurus, you decide. This is a totally new approach to meditating: manage stress, get healthier, focus and increase productivity, sharpen your competitive edge, improve your game and your earning power, build wealth, enjoy some peace of mind. It’s easy, four simple rules. You can do it anywhere, any time, your way, doing whatever makes you happy, at work, at home, in sports, with friends, enjoying creative activities, helping people, serving your community. Yes, it works!
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