Mit $ 9,3 Mrd. lag der heutige Umsatz vom Singles Day am oberen Ende meiner Prognose. Ich bin allerdings von einem niedrigeren Durchschnittspreis ($25-$30) eines verkauften Artikels und mit einer deutlich höheren Anzahl verkaufter Waren ausgegangen (320 Mio.). Das habe ich so nicht erwartet.
Während der Gesamtumsatz um 62% auf $ 9,3 Mrd. zulegte, legten die Bestellungen lediglich um 9% auf 278,5 Mio. zu. Der Durchschnittspreis je verkauften Artikel legte um stolze 49% auf $ 33,50 zu. Liest sich erstmal toll, aber da ist doch ein Haar in der Suppe und möglicherweise sieht der Markt das ähnlich.
Die Anzahl der beteiligten Händler stieg auf 27.000 (+35%), was in einem ganz anderen Verhältnis zur Steigerung der verkauften Warenmenge steht (+9%). Muss nicht schlimm sein, da die Waren im Durchschnitt teurer verkauft werden konnten. Ein paar Händler könnten unzufrieden sein, werden aber dennoch einen guten Schnitt gemacht haben.
Dramatisch finde ich aber den geringen Anstieg der Bestellungen. Setzt man nämlich das Wachstum der Onlineshopper von 20% Y/Y gegenüber, so hätte hier doch mehr erwartet. In Zahlen ausgedrückt: 60 Mio. neue Onlineshopper in 2014 aber nur 22,5 Mio. Bestellungen mehr als im Vorjahr.
Setzen wir nun die Anzahl Onlineshopper in China den verkauften Waren am Singles Day gegenüber:
In 2013 wurden 256 Mio. Artikel verkauft bei 300 Mio. Onlineshoppern verkauft
In 2014 wurden 278,5 Mio. Artikel verkauft bei 360 Mio. Onlineshoppern verkauft
Durch Division bilde ich einen Quotienten, der mir als fiktive Kennzahl dient:
2013: 256/300=0,85
2014: 278,5/360=0,77
In 2012 betrug dieser Wert noch 1,05
Dummerweise scheint der Erhebungszeitraum der Statistik über die aktiven Onlinershopper mit dem Singles Day auseinanderzufallen und in 2012 habe ich hier auch eine andere Quelle als in 2013+2014 verwendet. Aber es zeigt trotzdem, dass hier irgendetwas nicht stimmt.
Vermutlich scheint es sich zu bewahrheiten, dass die Chinesen an Rabattaktionen mehr gewöhnt sind als früher. Vermutlich schläft die Konkurrenz auch nicht und alle wollen Ihren Umsatz steigern.
Ich hatte hier auch schon erwähnt, dass die Wachstumsrate des erzielten Umsatzes am Singles Day Jahr für Jahr geringer wird. Nur noch 62% nach zuvor 88% und 273%.
Auf der anderen Seite kann man aber feststellen, dass das Vertrauen in den eCommerce sich bei den Chinesen zu festigen scheint, wodurch sich der höhere durchschnittliche Verkaufspreis erklären ließe. Der Effekt einer wachsenden Mittelschicht spielt hier ebenfalls positiv mit ein.
In Summe dürften Alibaba allerdings weiter gute Ergebnisse in Aussicht gestellt werden.
Hier findet ihr auch noch einmal meine Berechnungen:
https://docs.google.com/spreadsheets/d/...9Rt0pQ6hL4/edit?usp=sharing