+ 12.06.2009 +
Bereits die Hälfte des Strombedarfes wird im Burgenland durch die saubere Windkraft gedeckt. Ein weiterer Windkraftausbau könnte einen bedeutenden Beitrag für das bis 2013 gesteckte Ziel "Energieautarkie beim Strom" leisten. Anlässlich des weltweit stattfindenden "Tag des Windes" setzen sich Landeshauptmann Hans Niessl, die IG Windkraft und die BEWAG für eine rasche Lösung beim Ökostromgesetz ein.
206 Windkraftanlagen mit 370 MW Leistung decken im Burgenland die Hälfte des burgenländischen Strombedarfs. Mit seinem 50% Windstrom-Anteil und Windverhältnissen wie an der Nordseeküste hat das Burgenland nicht nur in Österreich die Nase vorn, sondern ist auch weltweit eine der führenden Windregionen. Mit 138 Anlagen und 241 MW installierter Windkraftleistung ist die Austrian Wind Power, eine Tochter der BEWAG, der mit Abstand größte WindkraftbetreiberÖsterreichs.
Die Landesregierung will 100% Strom aus Erneuerbaren
"Allein mit den schon bestehenden 241 Windrädern, werden jährlich rund 550.000 Tonnen CO2 eingespart. Das ist weit mehr als die rund 170.000 burgenländischen PKWs in einem Jahr ausstoßen", freut sich Landeshauptmann Hans Niessl. Dass sich das Burgenland damit aber nicht zufrieden gibt, beweist der wegweisende Beschluss der burgenländischen Landesregierung "Stromautarkie aus erneuerbaren Energieträgern bis 2013". Landeshauptmann Niessl: "Das Burgenland hat sich in den letzten Jahren im Klimaschutz und bei der Nutzung erneuerbarer Energieträger eine österreichweite Vorreiterrolle erarbeitet. Wir wollen diese ausbauen. Das Ziel bis 2013 lautet, dass wir 100% des heimischen Strombedarfs aus erneuerbarer Energie abdecken und damit stromautark werden."
Windkraft hat ein großes Potenzial
Das Potenzial ist enorm. Zum Beispiel arbeitet die BEWAG Gruppe derzeit an vielen Projekten im Bereich der Windenergie. "Nur mit der Windkraft kann derart schnell, kostengünstig und dabei umweltschonend die Leistungskapazität für saubere Stromerzeugung ausgebaut werden", zeigt sich BEWAG Vorstandssprecher Ing. Mag. Hans Lukits überzeugt von der Windenergie. Und weiter: "Rund 80 neue Anlagen mit einer Leistung von ca. 200 Megawatt können wir in den nächsten fünf Jahren realisieren. Damit könnte die Windstromproduktion um mehr als die Hälfte gesteigert werden. Weitere Windenergieanlagen sind nicht nur auf der Parndorfer Platte im Nordburgenland, sondern auch im Mittelburgenland möglich."
Tarife auf Europaniveau gefordert
BEWAG Vorstandsdirektor Mag. Josef Münzenrieder drängt auf Verbesserungen: "Wir brauchen die entsprechenden Rahmenbedingungen, um die erneuerbaren Ressourcen im Land entsprechend ihren Möglichkeiten nutzen zu können. Im internationalen Vergleich ist inÖsterreich der Einspeisetarif für den erzeugten Windstrom äußerst schlecht. Wir brauchen einen Einspeisetarif auf Europaniveau. Nur dann rechnet sich die Investition und wir können den Anteil der eigenen Stromproduktion deutlich erhöhen und uns damit vom Ausland unabhängig machen."
Windkraftausbau wird derzeit auf Bundesebene behindert
Weltweit wächst die Windkraft mit 30% pro Jahr. In Europa ist die Windkraft seit zwei Jahren überhaupt die Nummer eins beim Kraftwerksausbau. In Österreich steht dagegen seit 2006 alles still. Ein neues Ökostromgesetz wurde zwar vor einem Jahr beschlossen, es ist aber immer noch nicht in Kraft. "Die Bundesregierung liefert sich seit einem Jahr ein Ping-Pong-Spiel mit der EU um die Genehmigung. Einziger Knackpunkt ist eine neue Kostendeckelung zugunsten der Industrie", erklärt Mag. Stefan Hantsch, Geschäftsführer der IG Windkraft. "Die Ökoenergie-Erzeuger werden hingehalten. Dabei stehen sie seit langem bereit, um bei geringer Anreizfinanzierung vier Milliarden Euro zu investieren und tausende Arbeitsplätze zu schaffen. Die Regierung, bzw. das Parlament müssen endlich die unbedenklichen Teile der Ökostrom-Novelle in Kraft setzen, dann könnte der Ausbau sofort starten", so Hantsch.
Landeshauptmann Niessl für umgehende Lösung beim Ökostromgesetz
Die letzten Sommer im Parlament beschlossene Ökostrom-Novelle ist bis heute noch nicht in Kraft. Landeshauptmann Niessl: "Ich dränge auf eine rasche politische Lösung, welche die bestehende Möglichkeit nutzt, die für den Ökostromausbau notwendigen Teile rasch in Kraft treten zu lassen. Für unsere Versorgungssicherheit mit Strom, für den Klimaschutz und für unsere Wirtschaft ist es wichtig, dass der Ausbau von Ökostromanlagen nicht weiter behindert wird", so Landeshauptmann Niessl abschließend.
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