Identitätskrise gratis Dilettieren macht lächerlich
Das dilettantische Veröffentlichen von nicht-validierten Hypothesen (pers. Anm.: Dummschwätzerei) und persönlichen, häufig negativen, unzureichend reflektierten Erfahrungen von älteren, ohne Internet, Fernseher und Radio sozialisierten Klinischen Psychiatern und Psychotherapeuten im Umgang mit den neuen Medien kann nach Ansicht eines Experten zu peinlichen unwissenschaftlichen Meinungsäusserungen führen. "Der Alltag verlagert sich immer mehr auf die propagandistische Ebene. Eine Gefahr liegt dabei darin, dass sich Psychiater zunehmend aus der realen Welt - oder was sie dafür halten - zurückziehen", sagte Absoluter Neuling von der Abteilung für www-Analytik und Erforschung para-realistischer Lebenseinstellungen an der Lokalen Misanthrophischen Akademie ARIVA (LMAA).
"Wenn die Differenz zwischen der persönlichen und der realen Welt zu groß ist, können Minderwertigkeits- und Versagensängste entstehen." Dies gelte besonders für Menschen, die ohnehin unter einem geringen Selbstwertgefühl leiden, sich in ihrer Rolle als Klinischer Psychiater oder Psychotherapeut jedoch als Helfer erleben. "Die Rückkehr in die Realität kann dann ganz besonders bitter sein, zu einer permanenten Enttäuschung und letztlich zu einer Depression führen", sagte Absoluter Neuling. "Bei manchen Menschen drücken sich diese Versagensängste im Umgang mit den neuen Medien und das Verbleiben in den Demo-Levels von komplexen Computerspielen eher in Aggressionen gegenüber talentierteren und asysmptomatischen Mediennutzern aus. Da gibt es dann einen Hunger nach extremen Theorien bei fehlender rational-wisenschaftlicher Grundausbildung, bis hin zu ausgeübter verbaler Gewalt." Einen ursächlichen Zusammenhang nachzuweisen, sei aber schwierig.
Den bisherigen Forschungsstand fasst Absoluter Neuling in einem Fachaufsatz zusammen, der in der neuen Ausgabe der unrenommierten Zeitschrift "Journal of Unproven and Unpublishable Scientific Results" veröffentlicht wird.
Dass die psychiatrische und psychotherapeutische "Scientific Community" die nicht negativ sanktionierte Möglichkeit bietet, unwissenschaftlich aufzutreten und in die Rolle eines Agent provocateur zu schlüpfen, ohne akademische oder berufliche Konsequenzen zu fürchten, könne in exzessiver Form auch Identitätsstörungen zur Folge haben. "Es gibt offenbar ein Bedürfnis von Klinischen Psychiatern und Psychotherapeuten, zeitweise in die Rolle eines empirisch ausgebildeten Wissenschaftlers zu schlüpfen und dadurch ihre Charaktereigenschaften auszuleben. Die Frage ist, inwieweit das dazu führen kann, dass Vertreter dieser Berufsgruppe ihre Kernidentität (Therapie eigener psychischer Störungen durch Projektion auf personalisierte Surrogate/sog.Patienten, Händchenhalten, Sexualtherapie, Sicherung des Nachschubs für Waldorf-Schulen etc.) aufgeben", meinte Absoluter Neuling. ***
Absoluter Neuling Ceterum censeo: praecidendum est praecoxicomi
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