Die australische Explorationsgesellschaft Erongo Energy könnte in Namibia auf der Suche nach Uran für Erfolge sorgen. Wie interessant derzeit gerade Namibia, eines der größten Uranförderländer der Welt, ist, zeigen die jüngsten Gerüchte um den kanadischen Konkurrenten Xemplar. Rio Tinto, Betreiber der großen Rössing-Mine, hätte Übernahmegelüste, so die Marktteilnehmer. Der neueste Stand der Explorationsarbeiten von Erongo könnte auch auf die Australier aufmerksam machen.
Ingrid Heinritzi - Redaktion GOLDINVEST.de Namibias fortschrittliche Bergbaugesetzgebung beruht auf dem kanadischen Modell und darüber hinaus besteht eine gute Infrastruktur. Besitzansprüche von Ureinwohnern gibt es nicht. Zu Erongos Portfolio gehören ein Mineralsandprojekt in Namibia, sowie Öl- und Gasprojekte in Louisiana, USA. Das eindeutige Hauptprojekt von Erongo ist die Uranexploration in Namibia: Das Erongo-Granites-Projekt und das Spitzkoppe-Projekt.
Für das Erongo-Granites-Projekt liegen jetzt alle Ergebnisse für die erste Bohrphase auf dem Explorationsgebiet Area 1 vor. Die insgesamt 70 Bohrungen auf einer Gesamtlänge von 5.658 Metern haben auf einem 1.000 mal 1.000 Meter großen Gebiet eine signifikante Uranvererzung bestätigt. Damit wurde die Möglichkeit bestätigt, dass eine großflächige, im Tagebau gewinnbare Uranvererzung vorliegt. Hier werden nun genauere Untersuchungen folgen. Das Erongo-Granite-Projekt umfasst 415 Quadratkilometer und steht zu 90 Prozent im Eigentum von Erongo. Eine anormale Uranvererzung wird über ein signifikant erweitertes Gebiet vermutet. Erklärtes Ziel der Gesellschaft ist es weitere Zonen mit einer Uranvererzung zu identifizieren.
Das ebenfalls zu 90 Prozent im Besitz von Erongo befindliche Spitzkoppe-Projekt (505 Quadratkilometer) legt den Schluss nahe, dass das Uran in einem sehr alten Entwässerungssystem, das das Projektgebiet durchzieht, transportiert wurde. Ein großer Teil des Explorationsgebietes steht noch zur Untersuchung an.
Gehen die positiven Meldungen vom Erongo-Gebiet in den nächsten Monaten weiter, könnte auch internationales Interesse an Erongo erweckt werden. Weltweit halten energiehungrige Länder und Konzerne Ausschau nach guten Uranprojekten. In den vergangenen Tagen kam es zu einigen interessanten Neuigkeiten. So will in Kanada das chinesische Stahlunternehmen Sinosteel mit dem kanadischen Uransucher Ditem zusammenarbeiten, um dessen Liegenschaften zu explorieren und auszubeuten. Auch in Namibia gibt es immer interessantere Neuigkeiten. So will die französische Areva, die erst kürzlich einen riesigen Vertrag zum Aufbau von Atomreaktoren in China abgeschlossen hat, über ihre Tochter UraMin mit der Uranproduktion in der Trekkopje-Mine in Namibia starten. Auch der Platzhirsch in Namibia Rio Tinto will die Rössing-Mine ausbauen, die noch eine Lebensdauer bis 2026 haben soll. Rio Tinto ist zudem wohl auf der Suche nach neuen Projekten in Namibia. Gerüchte bringen Rio Tinto derzeit mit dem kanadischen Uranexplorer Xemplar Energy in Verbindung. Die Warmbad-Explorationsgebiete sollen ein umfangreiches Uranlager beherbergen, das die Australier gerne hätten. Auch Erongo mit seinem guten Projekt könnte über kurz oder lang in die Gerüchteküche weitergereicht werden. Ob Chinesen, Russen, Franzosen, Kanadier oder Australier, die alle bereits Interesse an namibischen Projekten zeigten, mit weiteren Explorationserfolgen würde Erongo sicherlich zu einem großen Unternehmen aus diesen Ländern passen. Der aktuelle Aktienkurs lässt dagegen noch nicht auf Übernahmegerüchte schließen. Die Aktie befindet sich in der Spitze eines absteigenden Dreiecks, dessen Obergrenze bei rund 30 australischen Cent und dessen Untergrenze bei zirka 26 Cent verläuft. Ein signifikanter Ausbruch über diese Grenzen würde ein Signal zum Kauf beziehungsweise Verkauf der Aktie bedeuten. Bei dem aktuellen Umfeld ist von einem Ausbruch nach oben auszugehen. Anleger sollten genau beobachten und sich entsprechend positionieren.
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