Konjunkturdatenvon Jochen Steffens Der ifo-Geschäftsklimaindex hat sich im Januar unerwartet verschlechtert. Er sank auf 107,9 Punkte, nach 108,7 Punkte im Vormonat. Analysten hatten einen Anstieg auf 108,8 erwartet. Dieser Rückgang resultiert aus der schlechteren Beurteilung der aktuellen Lage. Dieser Unterindex fiel auf 112,8 Punkte, nach einem Hoch bei 115,3 Punkten. Analysten hatten mit einem Wert bei 115,1 gerechnet. Die Erwartungskomponente auf Sicht von 6 Monaten stieg jedoch und erzielte einen Wert von 103,2 Zählern, nach einem Wert von 102,5 im Dezember. Es verwundert nicht, dass angesichts der Mehrwertsteuererhöhung die aktuelle Lage zurzeit schlechter beurteil wird. So lange die Erwartungshaltung noch ansteigt, ist hier auch noch ein Potenzial für die Märkte zu sehen. Auf jeden Fall führt das dazu, dass sich die beiden Unterindizes, die sich ja doch sehr weit voneinander entfernt hatten, wieder annähern. Mehr würde ich in die Zahlen im Moment nicht hineininterpretieren. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist um 36.000 auf 325.000 gestiegen. Analysten hatten lediglich einen Anstieg um 20.000 erwartet. Es wurden keine Gründe genannt, das Ministerium verwies lediglich auf die saisonal bedingte Volatilität der Zahlen im Zusammenhang mit der Weihnachtszeit. Der Wert für den gleitenden Vierwochendurchschnitt liegt bei 309.250. Das sind dann schon schlechtere Zahlen, die nach den sehr guten Zahlen der letzten Wochen nicht unbedingt verwundern müssen. Trotzdem, da ich ja davon ausgehe, dass schlechte Konjunkturnachrichten nun den Markt belasten werden, dürfte sich das auch heute etwas nachhaltiger auf die Kurse in den USA auswirken. Die Zahl der Verkäufe bestehender Häuser in den USA ist im Dezember stärker als erwartet um saisonbereinigt 0,8% gefallen. Analysten hatten nur mit einem Rückgang um 0,5% gerechnet. Aufs Jahr bezogen gingen 2006 die Verkäufe um 8,4% zurück. Das ist der größte Rückgang seit 1982. Nun kann man es auch anders sehen. Trotz dieses Rückgangs und aller Untergangszenarien war das Jahr 2006 immerhin noch das drittstärkste Jahr überhaupt bei den Verkäufen bestehender Häuser, so David Lereah, Chefvolkswirt der National Association of Realtors. Jammern auf hohem Niveau. Schaut man sich die Entwicklung der letzten vier Monate an, so erkennt man dann doch eine recht deutliche Bodenbildung. Trotzdem, dem Märkten dürften diese Zahlen nicht gefallen, auch wenn hier auf den zweiten Blick noch nichts angebrannt ist. Die Börsen brauchen, wie oben beschrieben, gute Nachrichten um neue Impulse zu erhalten. Gruß Moya
|