Amag zahlt hohe Dividende - 220 Millionen Euro für Ranshofen Der Aluminumkonzern Amag übertrifft die hohen Gewinnerwartungen: 88 Millionen € wurden im Vorjahr verdient. In Ranshofen werden 220 Millionen Euro investiert.
Amag-Chef Gerhard Falch
Mehr zum ThemaAmag-Anteil könnte verkauft werden "Wer keine Freunde hat, kann auch keine mehr verlieren" Bei Aluminium schmelzen heuer die Kapazitäten dahin Grazer Anton Paar fixiert den bisher grössten Zukauf Die Erwartungen waren hoch gesteckt: Der oberösterreichische Aluminumkonzern Amag werde 2011, dem Jahr des Börsegangs, die Erlöse von 728 auf 800 Millionen € und der Gewinn auf 83 Millionen € gesteigert haben, so die Analysten in ihren Schätzungen. Und auch an der Börse ging es zuletzt hoch her: Die Amag-Aktie kletterte am Dienstag auf bis zu 19,61 €. Das war der höchste Kurs seit dem verpatzten IPO am 8. April des Vorjahres. 19,03 € waren Dienstag-Schlusskurs, ebenfalls der bislang höchste.
Amag-Chef Gerhard Falch legte die Zahlen für 2011 am Dienstag Abend vor. Sie sind besser als erwartet: Der Umsatz wurde um 11,7 Prozent auf 813,1 Millionen € erhöht, das EBIT verbesserte sich um zehn Prozent auf 103,6 Millionen €, der Gewinn stieg um 16 Prozent auf 88,1 Millionen €. Falch kündigte eine Dividende von 75 Cent je Aktie an. Zusätzlich wird ein einmaliger Bonus von 75 Cent bezahlt, macht in Summe 1,50 € je Aktie. Die Hauptversammlung muss dem am 16. Mai zustimmen, der Aufsichtsrat hat das schon getan. Die Ausschüttungsquote beträgt 60 Prozent, die Dividendenrendite bezogen auf den Jahres-Durchschnittskurs 9,3 Prozent. Zukünftig bleibe man jedoch bei der geplanten Ausschüttungsquote von 20 bis 30 Prozent, hiess es in einer Mitteilung.
Übrigens: Falch und seine beiden Vorstandskollegen Helmut Kaufmann und Gerald Mayer erhielten im Vorjahr Vergütungen von insgesamt 2,55 Millionen € nach 2,119 Millionen € im Jahr zuvor.
Der Aufsichtsrat hat grünes Licht für eine Großinvestition in Ranshofen gegeben. Geplant sind ein neues Warmwalzwerk sowie die Erweiterung der bestehenden Kapazitäten für die Produktion von Aluminiumplatten und der Gießerei. Das neue Warmwalzwerk ermöglicht die Fertigung von Walzprodukten größerer Breiten und Dicken und erhöht die Kapazität von derzeit 150.000 Tonnen auf etwa 225.000 Tonnen im Jahr 2015. Das Investitionsvolumen beträgt etwa 220 Millionen €. Die Erweiterung war beim Börsegang angekündigt worden. Sie ist erforderlich, weil bereits nahe am Kapazitätslimit produziert wird.
Der gute Auftragseingang der letzten Monate des Jahres 2011 sowie zu Jahresbeginn 2012, der hohe Auftragsstand und die absehbar positive Entwicklung des Aluminiumverbrauches, lassen den Vorstand mit vorsichtigem Optimismus in das Jahr 2012 blicken.
Die Eckdaten zum vierten Quartal: Der Umsatz stieg um drei Prozent auf 185,5 Millionen €, das EBIT fiel um 33 Prozen auf 12,9 Millionen €, der Gewinn ging um 28 Prozent auf 12,2 Millionen € zurück.
Die Amag beschäftigt mehr als 1400 Mitarbeiter. Die Verschuldungsquote beträgt lediglich 2,5 Prozent, die Eigenkapitalquote liegt bei 63 Prozent. Im Vorjahr wurde ein operativer Cashflow von 104,5 Millionen € ewirtschaftet, plus 38,6 Prozent. Damit, so Falch, sei man für den beschlossenen Wachstumskurs gut gerüstet.
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