ok - das hatte ich noch nicht gesehen: beide seiten hätten also im jeweiligen kündigungsfall hohe zahlungen zu leisten. damit ist die sache bereits am 03.03. sehr in beton gegossen gewesen?!! merkwürdig aber, dass am 24.12.2019 von qiagen beschlossen wurde, eigenständig zu bleiben - um 2 monate später umzuschwenken - und das zu einem zeitpunkt, wo sich bereits seit 2 bis 3 wochen deutlich abzeichnete, dass corona eine globale angelegenheit wird. die nachfrage nach den RNA-Kits ist zu dem zeitpunkt sicherlich bereits rapide hochgegangen. wenig später am 17.03. wurde ja auch von qiagen mitgeteilt, dass die produktionskapazitäten für die Kits auf 20 Mio. in 12/2020 erhöht wird = 600 Mio. € umsatzpotenzial in 2020 bei hoher marge. von TMO wohl ein sehr geschickter schachzug: bei den zunächst vereinbarten 39 € gab es ja keinen grund für TMO, von der vereinbarung zurückzutreten. TMO kennt sich doch bestens aus in qiagens marktsegment - die konnten am 03.03.2020 absehen, dass qiagen eine ordentliche umsatzsteigerung bevorsteht. verstehe ich es richtig: durch die regelung mit dem "zwischenzeitlich eintretenden ereignis" war es möglich, dass der vorstand von der der empfehlung, die 39 € anzunehmen, zurücktreten konnte, ohne dass daraus für TMO ein kündigungsrecht einschließlich der strafzahlung entsteht? das war aber wohl der streitpunkt bei den nachverhandlungen, der dazu führte, dass der vorstand die 95 Mio. $ und das auf 66,67% reduzierte Limit zugestand? wie tradeforfun heute schon ausführte: erscheint (mir) nicht angemessen. wenn die alternative bei den verhandlungen gewesen wäre, dass TMO die übernahme abbricht, dann wäre das für qiagen nicht das schlechteste - eben auch angesichts der situation, dass in 12/2019 die übernahmegespräche abgebrochen worden waren in der annahme, gut alleine bestehen zu können - ohne coronabonus? was würde bei einer weiteren erhöhung des angebots passieren? wird die strafzahlung weiter erhöht und das limit weiter gesenkt? eigentlich müsste der vorstand das umsatzpotenzial doch ehrlicher kommunizieren - auch um damit deutlich zu machen, dass das "zwischenzeitlich eingetretene ereignis" für qiagen sehr hohes (positives) gewicht hat. das würde die verhandlungsposition gegenüber TMO doch stärken? auch die beratenden banken - die ja mit zahlen des managements rechnen - würden dann ja auch auf eine höhere bewertung für qiagen kommen.
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