Ist Kaba ein attraktives Übernahmeobjekt? Klammheimlich erzielte Kaba gestern bei 339 Franken ein neues Jahreshöchst. Aktuell notieren die Aktien des Herstellers von Tür-, Tor- und Sicherheitssystemen bei 335.50 Franken. Das entspricht einem stolzen Aufpreis von 4,7 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag. Frischen Wind verlieh der Aktie gestern der Zusammenschluss zweier Branchenkonkurrenten in Italien. Übernahme lässt Kaba günstig erscheinen Ingersoll-Rand übernimmt per sofort die noch nicht gehaltenen 70 Prozent am Zugangssystemhersteller Cisa. Der für das Aktienpaket bezahlte Preis von 200 Millionen Euro entspricht dem 2,1-fachen Umsatz von Cisa. Offiziell liegen für Cisa keine Reingewinnzahlen vor. Die italienische Presse schätzt den diesjährigen Reingewinn auf 2.8 Millionen Euro. Daraus errechnet sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 80. Zum Vergleich: Kaba wird mit einem KGV 2003/04 von 20,9 bewertet. «Allerdings setzt sich Kaba neben der Sparte für Zugangssysteme auch noch aus anderen Bereichen zusammen», erklärt ein Branchenanalyst. Der für Cisa bezahlte Preis scheine jedenfalls die Fantasie einiger Marktteilnehmer angeregt zu haben. Kaba als attraktives Übernahmeobjekt? Die Anzeichen häufen sich, dass grosse und diversifizierte Anbieter wie General Electric, United Technologies, Honeywell und Schneider Electric in den Bereich von Zugangssystemen vorstossen wollen. Gegebenenfalls mit Hilfe grösserer Firmenkäufe. Gemäss Alessandro Migliorini von der Bank Pictet wäre Kaba im Fall solcher Vorstösse ein attraktives Übernahmeobjekt. Die Genfer Privatbank stuft die Papiere nicht zuletzt aus diesem Grund mit der Empfehlung «Akkumulieren» und einem Kursziel von 350 Franken je Aktie ein. Als fairen Übernahmepreis nennen Händler hinter vorgehaltener Hand sogar Beträge von 500 bis 600 Franken je Kaba-Aktie. Die jüngsten Ereignisse innerhalb der Branche scheinen die Kursfortschritte der letzten Wochen zu rechtfertigen. (bam) 
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